Die Europäischen Hochschulallianzen stellen Leuchtturmprojekte auf dem Weg zu einem Europäischen Forschungs- und Bildungsraum dar. Die nach dem „Bottom-up“-Prinzip gegründeten Hochschulnetzwerke sollen eine gemeinsame langfristige Strategie zur Stärkung der europäischen Forschung und Lehre entwickeln, europäische Werte und Identität fördern und Studierenden ermöglichen, durch eine Kombination von Studien in mehreren EU-Ländern einen Studienabschluss zu erwerben. Zugleich sind die Hochschulallianzen Testumgebungen für die „Hochschulen der Zukunft“. Elementar dafür sind unter anderem die Stärkung der Mobilität von Studierenden, Lehrenden und Hochschulpersonal, die Förderung von Qualität, Inklusivität und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulbildung sowie eine engere Verbindung von exzellenter Forschung und Innovation mit gesellschaftlichen Herausforderungen.
Die insgesamt 41 Hochschulallianzen wurden im Rahmen von zwei Pilotausschreibungen des EU-Bildungsprogramms „Erasmus+“ in den Jahren 2019 und 2020 ausgewählt und erhalten jeweils eine Förderung von fünf Mio. Euro für drei Jahre. Weitere zwei Mio. Euro konnten über das EU-Forschungsprogramm „Horizont 2020“ eingeworben werden.
Die folgenden sechs baden-württembergischen Hochschulen, welche zusätzlich durch Mittel des Bundes und des Landes finanziell unterstützt werden, sind an Europäischen Hochschulallianzen beteiligt:
Partnerhochschulen: Universität Strasbourg (Frankreich / Koordination), Universität Haute-Alsace (Frankreich), Universität Amsterdam (Niederlande), Adam-Mickiewicz-Universität Poznań (Polen), Universität für Bodenkultur Wien (Österreich) und Aristoteles-Universität Thessaloniki (Griechenland)
Kurzporträt: Die acht Mitglieder der Allianz EPICUR streben die Zusammenarbeit im Bereich der universitären Lehre mit einem Fokus auf den interdisziplinären „Liberal Arts and Sciences“ (LAS) an und stellen unter anderem die digitale Transformation der Lehrformen sowie den Ausbau der Mobilität für Studierende ins Zentrum ihrer Kooperation. Daneben bilden das Thema Mehrsprachigkeit und die verschiedenen Netzwerke, in die die Universitäten eingebettet sind, Schwerpunkte der Zusammenarbeit.
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Partnerhochschulen: Karls-Universität Prag (Tschechien), Universität Sorbonne in Paris (Frankreich / Koordination), Universität Kopenhagen (Dänemark), Universität Mailand (Italien), Universität Warschau (Polen)
Kurzporträt: Die Partnerschaft von 4EU+ baut auf bereits bestehenden bilateralen und multilateralen Kooperationen auf, will jedoch die Zusammenarbeit der sechs Universitäten in den Bereichen Forschung, Lehre, Studium, Transfer und Verwaltung intensivieren und auf einer neuen Ebene verankern. In einem gemeinsamen Leitbild bekennen sich die Partner der Allianz zur Verantwortung der Universitäten, Lösungen für globale Herausforderungen zu erarbeiten. Zu den Arbeitsfeldern gehören insbesondere Gesundheit und demografischer Wandel, Europa in einer sich wandelnden Welt, die Transformation von Wissenschaft und Gesellschaft durch neue Informations- und Kommunikationstechnologien sowie Fragen der Biodiversität und einer nachhaltigen Umwelt.
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4EU+ - European University Alliance
Partnerhochschulen: Universität Aix-Marseille (Frankreich / Koordination), Nationale und Kapodistrias Universität Athen (Griechenland), Universität Bukarest (Rumänien), Université libre de Bruxelles (Belgien), Universidad Autónoma de Madrid (Spanien), Sapienza-Universität in Rom (Italien), Universität Stockholm (Schweden) sowie als „assoziierter Partner“ die Universität Glasgow (Vereinigtes Königreich)
Kurzporträt: CIVIS versteht sich als globale Allianz und speziell als Mittler zwischen Europa, dem Mittelmeerraum und Afrika. Zudem fördert CIVIS gesellschaftliches Engagement. Angesichts der rasanten Veränderungen in den Gesellschaften, auf den Arbeitsmärkten und im Bereich der Informationstechnologie und Kommunikation zielen die Partner der Allianz darauf ab, die Art und Weise, wie gelehrt und geforscht wird, radikal zu verändern. Fünf Themenbereiche stehen dabei im Fokus: Gesundheit; Klima, Umwelt und Energie; digitaler und technischer Wandel; Städte, Räume und Verkehr sowie Gesellschaft, Kultur und kulturelles Erbe.
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Civis - A European Civic University
Partnerhochschulen: Universität Paris 8 Vincennes-Saint-Denis (Frankreich / Koordination), Universität Roskilde (Dänemark), Universität der Ägäis (Griechenland), Neue Bulgarische Universität in Sofia (Bulgarien)
Kurzporträt: Im Fokus der ERUA-Allianz steht der Reformgedanke, der die fünf Netzwerkpartner seit ihrer Gründung begleitet. Die Partnerhochschulen verbindet ein gemeinsames Verständnis von Reform als kontinuierliche Selbsterneuerung sowie ein Schwerpunkt in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Durch flexibilisierte Studiengänge, die europaweit studiert werden können, ein Zusatzangebot, das europäische Werte aufgreift, sowie einen lebendigen wissenschaftlichen Austausch will ERUA die Internationalisierung in alle Bereiche der Universität tragen sowie reale und virtuelle Mobilität auf allen Ebenen ermöglichen.
Weitere Informationen:
ERUA – European Reform University Alliance
Partnerhochschulen: Luiss Libera Università Internazionale degli Studi Sociali Guido Carli in Rom (Italien), NHH Norwegian School of Economics in Bergen (Norwegen), Universität Tilburg (Niederlande), Universität für National- und Weltwirtschaft in Sofia (Bulgarien), Universität Toulouse 1 Capitole (Frankreich), Wirtschaftsuniversität Wien (Österreich)
Kurzporträt: ENGAGE.EU ist eine Allianz von sieben führenden europäischen Universitäten in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die darauf abzielt, der neuen Generation Europäerinnen und Europäer erforderliche Kompetenzen und Mittel zur Bewältigung der großen sozialen Herausforderungen zu vermitteln. ENGAGE.EU will Bildung und Forschung weiterdenken und ein Inkubator für gesellschaftliche Veränderungen werden. Die Universität Mannheim ist Mitglied und zugleich Koordinatorin der gesamten Allianz.
Weitere Informationen:
ENGAGE.EU – The European University Engaged in Societal Change
Im Rahmen des nationalen Begleitprogramms „Europäische Hochschulen – nationale Initiative“ des DAAD wird mit Bundesmitteln noch ein weiteres Netzwerk gefördert, das von einer baden-württembergischen Hochschule koordiniert wird:
Partnerhochschulen: Cork Institute of Technology (Irland), Högskolan i Skövde (Schweden), Medical University Sofia (Bulgarien), Universidad de Oviedo (Spanien), Università degli Studi "G. d'Annunzio" (Italien), Universitatea Tehnică „Gheorghe Asachi” din Iaşi (Rumänien), Université de Rouen Normandie (Frankreich)
Kurzporträt: Unter Federführung der Hochschule Karlsruhe wollen die acht Partner ihre Zusammenarbeit im Bereich digitaler Lehre systematisch stärken. Sie streben an, die Studierendenzentrierung der Lehre weiter zu verbessern und Lehrangebote flexibel und barrierearm auszugestalten. Zentrale Maßnahme des Projekts ist die gemeinsame Entwicklung länderübergreifender Lehrangebote mit digitalen Komponenten. Ein „Instructional Designer“ im „IngEniUm Education Lab“ bietet den Partnerhochschulen dafür mediendidaktische und technische Unterstützung an.
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