Kunst und Kultur

Delegationsreise nach Indien: Spin-off der ZKM-Ausstellung „Open Codes. Leben in digitalen Welten“ in Mumbai

Ausstellung Open Codes Karlsruhe (Foto: © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe / Felix Grünschloß)

Im Rahmen ihrer Delegationsreise besuchte Staatssekretärin Petra Olschowski am Donnerstag (1. Februar) den vom ZKM initiierten „Coding Culture-Hackathon“ am Goethe-Institut in Mumbai. In Kooperation mit dem Goethe-Institut findet dieser in Vorbereitung zur Ausstellung „Open Codes. Digital Culture Techniques“ in Mumbai statt. Ziel des Hackathon ist es, etablierte Kulturinstitutionen mit Codern zusammenzubringen, um neue Formen der Kooperation zu erproben. Die Zusammenarbeit des ZKM mit indischen Partnern hat sich im Rahmen der Indien-Delegationsreise unter Leitung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann im letzten Jahr heraus ergeben.
 
In einer digitalisierten Welt sind wir jeden Tag umgeben von Codes – vom Handy-Code über den genetischen Code und die Notation von Musik bis hin zur Gebärdensprache. Sie geben uns die Richtung vor und erschaffen stetig Neues. Doch wie funktionieren sie? Das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe beschäftigt sich mit dieser Frage und gibt visuell und interaktiv Aufschluss – und schlägt mit dieser Idee nun einen Bogen von Karlsruhe nach Indien. 

"Mit der Ausstellung ‚Open Codes. Leben in digitalen Welten‘ hat das ZKM völlig neue Wege beschritten. Umso mehr freue ich mich, dass die Karlsruher diese großartige Idee nun auch nach Mumbai exportieren“, sagte Staatssekretärin Petra Olschowski am Donnerstag (1. Februar) in Mumbai. „Mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung sind wir alle weltweit konfrontiert. Dabei geht es auch darum, die Aufgaben der Museen im 21. Jahrhundert neu zu definieren - und zu reflektieren, wie sie sich verändern und öffnen können und müssen, wenn sie nicht ihre Bedeutung verlieren wollen als Orte, an denen künstlerische und gesellschaftliche Fragen verhandelt werden. Der Austausch zwischen Deutschland und dem Technologieland Indien im Projekt ‚Open Codes‘ ist ein großer Erfolg, denn die Zusammenarbeit von Kunstschaffenden und Codern findet in Indien in dieser Form zum ersten Mal statt.“

Gemeinsam das 21. Jahrhundert gestalten

„Sowohl Künstler als auch Programmierer gestalten die Welt im digitalen 21. Jahrhundert. Mit dem Ausstellungs- und Wissensexperiment ‚Open Codes. Leben in digitalen Welten’ sollen auf der Tiefenebene der Codes, die unsere digitalen Lebenswelten durchziehen, diese beiden kreativen Szenen eine zukunftsorientierte Allianz eingehen. Mit dem Coding Culture-Hackathon in Mumbai wird ein Pop-up-Labor eröffnet, in dem neue digitale Kulturtechniken erprobt werden können“, sagt Christiane Riedel, geschäftsführender Vorstand des ZKM.Die Ausstellung „Open Codes. Leben in digitalen Welten“ im ZKM versteht sich als frei zugängliche Wissensplattform, die einen gesellschaftlichen Raum der Kollaboration ermöglicht – lokal und international, künstlerisch und wissenschaftlich, mit Experten sowie mit Bürgerinnen und Bürgern.

Im Spannungsfeld von „Code“ und „Kunst“

Gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern sowie Programmiererinnen und Programmierern in Indien soll die Ausstellung „Open Codes. Leben in digitalen Welten“, die das ZKM seit Oktober 2017 in Karlsruhe zeigt, weiterentwickelt und auch um indische Fragestellungen und Perspektiven ergänzt werden. Im Vorfeld zur Eröffnung der ersten Auslandsstation von „Open Codes“ am 6. April im Goethe-Institut Mumbai findet am 1. und 2. Februar ein sogenannter Hackathon statt, bei dem Kulturinstitutionen mit Open Communities der lokalen Programmier-erszene zusammenarbeiten. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert die Umsetzung des Workshops mit 15.000 Euro. Über die Dauer von zwei Tagen werden experimentelle Apps und Websites für die Vermittlung von Kunst entwickelt und auch Kunstwerke entstehen, die sich im Spannungsfeld von „Code“ und „Kunst“ bewegen.

Weitere Informationen

Der Coding-Cutlure-Hackathon basiert auf der Idee von „OpenData“ bzw. „OpenGLAM“ („GLAM“ steht für „Galleries, Libraries, Archives and Museum“). Um neue Zielgruppen an die kulturellen Werte und Inhalte der Museen heranzuführen, müssen Daten und Wissen der Museen für alle frei zugänglich sein. 23 Projektteams mit insgesamt 78 Teilnehmerinnen und Teilnehmern entwickeln während des Hackathons kreative digitale Lösungen für die Erweiterung der musealen Angebote. Das ZKM hat mit Unterstützung des Goethe-Instituts Mumbai für den Hackathon renommierte Museen wie das CSMVS (Chhatrapati Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalaya, Formerly Prince of Wales Museum of Western India) und das Dr. Bhau Daji Lad-Stadtmuseum in Mumbai gewonnen, die auf dem Weg ins digitale 21. Jahrhundert durch die Initiative des ZKM nun in einen neuen, innovativen Dialog mit Technologie treten. Wichtiger Kooperationspartner des Hackathons ist zudem das Künstlerkollektiv CAMP (pad.ma / indiancine.ma), das Videosammlungen in Mumbai und in Bangalore in Form einer Open Access-Onlinedatenbank (seit mehr als zehn Jahren) zugänglich macht.

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