Studium

Governance in der Entwicklungszusammenarbeit – neuer Masterstudiengang an der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl

Ein neuer Studiengang für transparente, moderne und nachhaltige Verwaltung in Kehl: Ab Herbst 2018 bietet die Hochschule für öffentliche Verwaltung den Masterstudiengang „Governance in der Entwicklungszusammenarbeit“ an. Mit diesem neuen Angebot werden zukünftig kontinuierlich Fachleute in und für Entwicklungs- und Schwellenländer ausgebildet.

„Eine funktionierende öffentliche Verwaltung zu entwickeln, gehört zu den wichtigsten Themen in der Entwicklungszusammenarbeit. Ich freue mich, dass die Hochschule Kehl hier vorangeht – und als erste Hochschule in Deutschland den Erwerb dieser Expertise gezielt anbietet. Mit dem Aufbau des neuen Studiengangs erfüllt die Landesregierung auch ein wichtiges Versprechen aus dem Koalitionsvertrag“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Freitag (16. Februar) in Stuttgart. Für den Masterstudiengang „Governance in der Entwicklungszusammenarbeit“ werden im Doppelhaushalt 2018/2019 vom Wissenschaftsministerium einmalig Entwicklungskosten in Höhe von bis zu 80.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Zielgruppe des Studiengangs seien Nachwuchskräfte aus der Praxis: Mitarbeiter aus Entwicklungsorganisationen oder der Verwaltung mit Bezug zur internationalen Kooperation. Daneben stehe er Hochschulabsolventen aus den Fachbereichen Verwaltungs-, Wirtschafts-, Sozial-, Rechts- und Kulturwissenschaften offen. Der Studiengang richte sich insbesondere auch an Führungskräfte in Entwicklungsländern, auch auf kommunaler Ebene. Künftige Berufsfelder der Studierenden seien staatliche, regionale und kommunale Institutionen und nichtstaatliche Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit sowie das (kommunale) Verwaltungsmanagement in Entwicklungsländern.

„Die Verwaltungshochschule Kehl ist als Anbieterin des Studienganges prädestiniert mit ihrer langen entwicklungspolitischen Tradition, die auf zahlreichen Kooperationen mit Entwicklungsländern basiert“, so die Ministerin. Zudem sei die Hochschule seit vielen Jahren aktiver Partner beispielsweise bei speziellen Hochschulwettbewerben, Studierendenaustauschen und Hochschulnetzwerken, die zum entwicklungspolitischen Programm für Hochschulen gehören.

Staatssekretärin Theresa Schopper betonte: „Mit diesem Studiengang wird im Bereich der Wissenschaft ein wichtiger Baustein hinzugefügt, um das Erreichen einer globalen nachhaltigen Entwicklung voranzubringen. Hierdurch wird Baden-Württemberg seiner entwicklungspolitischen Verantwortung im Bereich von Forschung und Lehre gerecht.“

Kooperation mit Afrika

lm Hinblick auf den entwicklungspolitischen Schwerpunkt ist die Hochschule Kehl für die Durchführung des Studienganges Hochschulpartnerschaften mit zwei renommierten Partnerhochschulen im französischsprachigen Westafrika, der Universität Niamey in Niger und der Hochschule CESAG in Dakar/Senegal, eingegangen. Ein weiterer wichtiger Partner ist das Arnold-Bergstraesser-lnstitut an der Universität Freiburg – eine der wichtigsten Forschungseinrichtungen zu entwicklungspolitischen Fragestellungen in Deutschland. „Die Forschungskompetenz dieses Instituts wird den Masterstudiengang entscheidend bereichern“, so Bauer weiter.

Innovative digitale Studienkonzepte

Das Studium wird außerdem in einem innovativen „Blended-Learning-Konzept“ angeboten werden. Dazu entwickelt die Hochschule ein spezielles E-Learning Programm. Die Software „Kehl Knowledge Content lntegration System“ erlaubt es, die internetbasierten Inhalte auf einen USB Stick zu übertragen. Das Lernsystem kann dadurch auch ohne Internetzugang genutzt werden. Dies ist für Lernende in Afrika von besonderer Bedeutung, denn Internetverbindungen stehen dort nicht ständig störungsfrei zur Verfügung. Bauer: „Dieses Beispiel zeigt: Die Digitalisierung eröffnet unseren Hochschulen neue Chancen, denn Studieren findet längst nicht mehr nur vor Ort in Hörsaal, Seminarraum und Bibliothek statt. Mit E-Learning schaffen wir es, Studierende weltweit anzusprechen und spannende moderne Arten des Lernens in unseren Studiengängen zu etablieren.“

Studiengang für die Zukunft

Der neue Studiengang verbindet zukünftig die Grundsätze guter Verwaltungsführung, insbesondere in der Kommunalverwaltung, mit erfolgreichen Entwicklungsstrategien. Mit der zunächst französischsprachigen Ausrichtung – zu einem späteren Zeitpunkt wird der Master auch auf Englisch konzipiert – spricht er auch Studierende aus dem Ausland an. Der Masterstudiengang ist als Fernstudium konzipiert, das sowohl berufsbegleitend als auch in Vollzeit abgeleistet werden kann. „Wir schaffen hiermit gezielt ein nachfrageorientiertes Angebot für Kommunalverwaltungen in den Partnerländern. Gleichzeitig trägt dies zu einer vielfältigen Zusammensetzung der Gruppe bei, von der die Studierenden gegenseitig profitieren können“, betonte Schopper abschließend.

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