Kunst und Kultur

Jahresstipendien 2016 für Literatur gehen an die Autorinnen Verena Boos, Maren Kames und Marie Malcovati

Foto: Maren Kames, Quelle: Mathias Bothor

Staatssekretärin Olschowski: „Literatur vermag über die Kraft der Sprache unser Leben und unsere Gesellschaft zu reflektieren.“  

Die Nachwuchsautorinnen Verena Boos, Maren Kames und Marie Malcovati erhalten die Jahresstipendien für Literatur 2016 des Landes. Die mit jeweils 12.000 Euro dotierten Stipendien sind mit gemeinsamen Lesungen in Bonndorf, Stuttgart und Karlsruhe im kommenden Jahr verbunden. 

„Literatur vermag über die Kraft der Sprache unser Leben und unsere Gesellschaft zu reflektieren. Diesen Anspruch lösen die Erstlingswerke der drei Stipendiatinnen auf beeindruckende Weise ein. Sie machen neugierig auf weitere literarische Arbeiten“, so Kunststaatssekretärin Petra Olschowski. Mit den Jahresstipendien wolle das Land insbesondere jüngeren Autorinnen und Autoren Freiräume für ihre literarischen Projekte geben und ihnen gleichzeitig zu einer größeren Öffentlichkeit verhelfen.  

Verena Boos hat die Jury mit ihrem Roman „Blutorangen“ überzeugt, den diese als „sprachmächtig erzählt, historisch belehrend, emotional berührend und auf anspruchsvolle Weise unterhaltsam“ bezeichnete. Maren Kames sei mit ihrem Lyrikband „halb Taube halb Pfau“ ein eigenwilliges beeindruckendes Debüt gelungen, so die Jury in ihrer Begründung. Ihr Gedichtband öffne sich zum multimedialen Künstlerbuch. Marie Malcovatis dramatisch aufbereiteter Roman „Nach allem was ich beinahe für dich getan hätte“ biete der Jury zufolge als kurzweiliges, komisches und geschickt komponiertes Kammerspiel ein großes Lesevergnügen.  

Mit den Literaturstipendien des Landes werden Nachwuchsautorinnen und
-autoren ausgezeichnet, die sich mit ihrer schriftstellerischen Arbeit profiliert und eine Affinität zu Baden-Württemberg haben - z. B. durch Geburt, Wohnort, Ausbildung oder Schwerpunkt ihres Schaffens. Eine Bewerbung um das Stipendium ist nicht möglich.  

Über die Vergabe der Stipendien entscheidet jeweils eine Jury aus fachkundigen Persönlichkeiten des kulturellen und geistigen Lebens, der in diesem Jahr Oswald Burger (Literarisches Forum Oberschwaben), Martin Bruch (Leiter des Literaturhauses Freiburg), Christine Langer (Schriftstellerin), Dr. Beate Laudenberg (Literaturwissenschaftlerin an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe) und Dr. Stefanie Stegmann (Leiterin des Literaturhauses Stuttgart) angehörten.  

Die Stipendiaten 2016: 

Verena Boos

Geboren 1977 in Rottweil, wo sie auch heute wieder lebt. Studium der Anglistik und Soziologie, Promotion in Zeitgeschichte. Mehrjährige Aufenthalte in Italien, Großbritannien und Spanien. Arbeit als Journalistin, Referentin und Autorin. Teilnahme am Klagenfurter Literaturkurs und der Schreibwerkstatt der Jürgen Ponto-Stiftung. Sie wurde für die Bayerische Akademie des Schreibens im Literaturhaus München ausgewählt und las beim Open Mike. Förderpreis des Grimmelshausen-Preises (2015) und den Mara-Cassens-Preis (2015). 

Maren Kames

Geboren 1984 in Überlingen und aufgewachsen in Ostfildern. Sie studierte Kulturwissenschaften, Philosophie und Theaterwissenschaft in Tübingen und Leipzig, danach am Institut für Literarisches Schreiben in Hildesheim. Sie ist ehemalige Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift BELLA triste. 2013 gewann sie mit Auszügen aus HALB TAUBE HALB PFAU den Jurypreis für Lyrik sowie den Publikumspreis des 21. Open Mike. Im Sommer 2014 war sie Stipendiatin des interdisziplinären Gargonza Arts Awards in der Toskana und eingeladen zum

19. Klagenfurter Literaturkurs. 2015 erhielt sie ein Stipendium des Berliner Senats. In den letzten drei Jahren entwickelte sie aus dem Textmaterial von HALB TAUBE HALB PFAU unterschiedliche Projekte und Formate an der Schnittstelle von Stimme, Sound und Raum, unter anderem einen akustischen White Cube für das Literaturfestival Prosanova 2014 und eine SoundPerformance für das Haus der Kulturen der Welt (www.halb-taube-halb-pfau.com). Maren Kames lebt als freie Autorin und wissenschaftliche Ghostwriterin in Berlin. 

Marie Malcovati

Geboren 1982, studierte Drehbuch und Filmwissenschaften in Manchester und an der Filmakademie Baden-Württemberg. Arbeit als Übersetzerin aus dem Französischen und Englischen und Veröffentlichung von Erzählungen, zuletzt im Band »Schön zu hören« (weissbooks, 2009). »Nach allem, was ich beinahe für dich getan hätte« ist ihr Romandebüt. Sie lebt derzeit in Sölden/Schwarzwald.  

Anlage - honorarfreie Fotos
Dr. Verena Boos, Foto: Winfried Höh
Maren Kames, Foto: Suvi Hyvärinen
Marie Malcovati, Foto: Mathias Bothor 

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