Forschung

Landesregierung prämiert 11 regionale Entwicklungskonzepte und 21 Leuchtturmprojekte

Schmid: „68 Millionen Euro EU-Fördermittel warten auf die Regionen“
Bonde: „Ländlicher Raum hat sich innovativ präsentiert“
Bauer: „Hochschulen sind integraler Bestandteil der regionalen Innovationsmilieus“

Im Landeswettbewerb RegioWIN haben Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid, der Minister für Ländlichen Raum Alexander Bonde und Wissen­schaftsministerin Theresia Bauer heute (23. Januar 2015) in Stuttgart elf regiona­le Entwicklungskonzepte mit 21 Leuchtturmprojekten ausgezeichnet.

Die prämierten Regionen sind die Metropolregion Rhein-Neckar, Region Stutt­gart, Region Südlicher Oberrhein, Region Neckar-Alb, Region Schwarzwald­Baar-Heuberg, Region Nordschwarzwald, TechnologieRegion Karlsruhe, Schwa­benbund (Württembergischer Teil), Raum Landkreise Konstanz/Sigmaringen so­wie der Bodensee- und der Ostalbkreis. Damit wurden alle elf fristgerecht bis Ende September 2014 eingereichten regionalen Entwicklungskonzepte prämiert und dürfen künftig die Qualitätsbezeichnung „WINregion" führen.

Von den vorgeschlagenen 61 Leuchtturmprojekten hat die Jury 21 prämiert. Die­se haben nun bis Januar 2016 die Chance, einen Förderantrag auf Gewährung von EFRE-Fördermittel zu stellen, die unter bestimmten Voraussetzungen mit Landesmitteln aufgestockt werden können.

„68 Millionen Euro EU-Fördermittel warten nun auf die Regionen", sagte Finanz-und Wirtschaftsminister Nils Schmid. "Mit den Leuchtturmprojekten und ihrer strategischen Einbindung in die regionalen Entwicklungskonzepte erwarten wir eine deutliche und nachhaltige Schubwirkung auf die innovative und ökologische Entwicklung. Flächendeckend werden die Projekte den Ausbau einer modernen Infrastruktur vorantreiben und die Wertschöpfungs- und Innovationsketten aus­bauen. Damit tragen sie zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Landes bei", so Schmid weiter.

„Der Ländliche Raum hat sich stark präsentiert und profitiert von Projekten, die Innovation und Energiewende vorantreiben. Zielorientierung und Innovationskraft dieser prämierten Leuchtturmprojekte übertreffen unsere Erwartungen. Sie sind geeignet, über die jeweilige Region hinaus eine beispielgebende Kraft zu entwi­ckeln. Es ist beeindruckend, was die regionalen Partner in den letzten beiden Jahren auf die Beine gestellt haben“, sagte Bonde.

„Baden-Württemberg bleibt stark, wenn seine Menschen innovativ sind - und das nicht nur in den Ballungsgebieten, sondern auch im Ländlichen Raum. Hoch­schulen sind ein aktiver und integraler Bestandteil der regionalen Innovationsmi­lieus. RegioWIN befördert diesen integrativen Ansatz und zeigt, wieviel Kreativi­tät und Können in unseren Regionen vorhanden ist“, unterstrich Forschungsmi­nisterin Theresia Bauer.

Die Leuchtturmprojekte reichen von sehr innovativen Zentren mit integrierten Technologietransfer- und Verbundforschungssystemen in modernen Kompetenz­bereichen wie Organic Electronic, Nanoanalytik, Mikrosystem- oder Energietech­nik bis hin zu Mobilitäts- und Logistikkonzepten, die kreativ und visionär auf die Probleme der Verdichtungsräume ausgerichtet sind.

Etwa 1.500 bis 2.000 Akteure und Partner aus Kommunen, Wirtschaft, Wissen­schaft und Verbänden wurden in den vergangenen beiden Jahren in den Regio­nen für eine innovative Regionalentwicklung mobilisiert. Erstmals wurden auch die Innovationspartner auf der regionalen Ebene systematisch und breit in die Regionalentwicklung eingebunden.

„RegioWIN hat damit eine noch nie erlebte Mobilisierung und Motivation zur Stärkung der regionalen Entwicklung im Land ausgelöst, die in einem kontinuier­lichen Verbesserungsprozesses zur Weiterentwicklung der Standortfaktoren in den Regionen von Baden-Württemberg einmünden muss", sagte Minister Schmid. Er kündigte an, dass die Regionen auch bei der weiteren Verfolgung der nicht prämierten Leuchtturmprojekte und Schlüsselprojekte von den Ministerien begleitet werden würden. So wurde heute in einem ersten Schritt auf der Veran­staltung ein Regio-WIN-Netzwerk initiiert. Es soll den prämierten WINregionen eine Optimierung bei der Umsetzung der regionalen Entwicklungskonzepte, ins­besondere aber auch Synergieeffekte bei gleichgerichteten Projekten ermögli­chen.

Hintergrund

Anlass für diese Prämierungsaktion ist eine Auswahlentscheidung, die eine un­abhängige Jury mit Vertretern aus den Kommunen, den Regionen, der internati­onalen Regionalpolitik, der Wirtschaft, den Gewerkschaften und den Hochschu­len im Dezember 2014 auf der Grundlage eines transparenten Kriterienkatalogs getroffen hat.

RegioWIN zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit (W) in den Regionen durch Innovation (I) und Nachhaltigkeit (N) zu verbessern und damit zu einer zukunfts­fähigen Regionalentwicklung beizutragen. Regionen, Landkreise, Städte und Gemeinden wurden im Landeswettbewerb RegioWIN im Februar 2013 aufgefor­dert, sich zusammen mit Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, der Gesellschaft und Verwaltung mit den Stärken und Schwächen ihrer Region auseinanderzu­setzen. Dabei sollten Entwicklungschancen unter anderem in den Bereichen In­novation, nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung identifiziert und eine ge­meinsame Zukunftsstrategie erarbeitet werden.

Anfang 2014 wurden in einer ersten Phase die elf regionalen Strategiekonzepte prämiert, die von der unabhängigen Jury aus vierzehn Wettbewerbsbeiträgen im Dezember 2013 ausgewählt wurden. Die prämierten elf Strategiekonzepte waren aufgefordert, bis Ende September 2014 die regionalen Strategiekonzepte in re­gionale Entwicklungskonzepte weiterzuführen und die vorgeschlagenen Leucht­turm- und Schlüsselprojekte zu konkretisieren. Mit der Prämierung der besten Leuchtturmprojekte eröffnet sich den Regionen die Chance, Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) zu erhalten. Die Förderung aus EFRE-Mitteln beträgt mindestens 100.000 Euro und maximal 5 Millionen Euro pro Leuchtturmprojekt.

Das Finanz- und Wirtschaftsministerium, das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hatten diesen Wettbewerb gemeinsam im Februar 2013 gestartet. Damit ist es gelungen, die neue Strukturpolitik der EU, wie sie in der Strategie Europa 2020 skizziert ist, auf regionaler Ebene aufzunehmen.

Der Wettbewerb gilt als zentrales programmatisches Modul des Operationellen Programms Innovation und Energiewende im Rahmen der EFRE-Förderung 2014 bis 2020 in Baden-Württemberg.

Die prämierten Leuchtturmprojekte aus den Regionen sind in der Anlage zu­sammengestellt.

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