Landesforschungspreis

Minister Frankenberg verleiht Landesforschungspreis

Wissenschaftsminister Professor Dr. Peter Frankenberg wird am 8. Juli in Stuttgart den diesjährigen Landesforschungspreis Baden-Württemberg verleihen. Professor Dr. Joachim Burghartz (Stuttgart) erhält den Landesforschungspreis im Bereich Angewandte Forschung. Der Preis im Bereich Grundlagenforschung geht an Professor Dr. Jörn Leonhard (Freiburg). Die Übergabe des mit 200.000 Euro dotierten Preises findet im Rahmen eines Festaktes ab 16:00 Uhr im Neuen Schloss statt. Durch die Veranstaltung führt der SWR-Moderator Markus Brock.

Wissenschaftsminister Frankenberg: „Spitzenforschung und innovative Technologien bilden die Grundlage für Wohlstand und sichere Arbeitsplätze. Um die Bedeutung herausragender wissenschaftlicher Leistungen zu honorieren, vergeben wir seit über 20 Jahren den mit 200.000 Euro dotierten Landesforschungspreis.“

Preis für Grundlagenforschung an Prof. Professor Dr. Joachim Burghartz, Stuttgart

Professor Dr. Joachim Burghartz, Direktor des Instituts für Mikroelektronik in Stuttgart und Professor an der Universität Stuttgart, hat eine neuartige Methode zur Herstellung extrem dünner Siliziumchips entwickelt. Ihm und seinem Team ist es gelungen, Chips zu produzieren, die bis zu 50-mal schmaler sind als ihre herkömmlichen Verwandten. Anstatt bereits fertige Chips erst im Nachhinein dünn zu schleifen, wie es bisher gemacht wurde, legt Burghartz die gewünschte Dicke des Chips bereits vor dessen Entstehung fest. Möglich ist dies dank der patentierten Chipfilm™-Technologie. Mit dem neuen Verfahren rücken Anwendungen in den Bereich des Möglichen, die heute noch nach Zukunftsmusik klingen. So können die dünnen Chips etwa in Pflaster integriert werden, um die Körpertemperatur eines Menschen zu messen, oder in Mini-Endoskopen für medizinische Untersuchungen eingesetzt werden. Auch überall dort, wo bereits heute Speichermedien integriert sind – beispielsweise auf der Kreditkarte oder im Reisepass – sind die neuartigen Chips durch ihre Flexibilität bruchsichere und nahezu unsichtbare Alternativen.

Preis für angewandte Forschung an Professor Dr. Jörn Leonhard, Freiburg

Professor Dr. Jörn Leonhard, Direktor an der School of History des Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS), wird für seine Leistungen in der vergleichenden Geschichtswissenschaft ausgezeichnet. Er hat erforscht, in welchen Ländern es historische Parallelen und Unterschiede im Umgang mit Kriegserfahrungen gibt und wie sich die Konflikte der vergangenen Jahrhunderte auf die nationalen Selbstbilder der USA, von England, Frankreich und Deutschland seit dem 18. Jahrhundert ausgewirkt haben. Seine Erkenntis ist, dass nationale Selbstbilder über Jahrhunderte hinweg entstehen und im Vergleich immer auch die Summe dessen sind, was an Auseinandersetzungen mit anderen Nationen stattgefunden hat. Die Ergebnisse hat der Freiburger Historiker in den Werken „Bellizismus und Nation: Kriegsdeutung und Nationsbestimmung in Europa und den Vereinigten Staaten 1750 – 1914“ und „Liberalismus – Zur historischen Semantik eines europäischen Deutungsmusters“ publiziert.

Quelle:

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
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