Evaluierungskommission

Offener Brief der Ministerin an die Mitglieder der Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin als Antwort zum Schreiben vom 27. April 2015

An

Herrn Professor Hans Hoppeler

Herrn Dr. Hellmut Mahler

Herrn Professor Fritz Sörgel

Herrn Professor Gerhard Treutlein

 

Nachrichtlich:

Frau Professorin Letizia Paoli

Herrn Rektor Professor Hans-Jochen Schiewer

Herrn Professor Perikles Simon

Herrn Professor Heinz Schöch

Herrn Dr. Andreas Singler

 

 

Sehr geehrte Herren,

am 27. April 2015 veröffentlichten Sie einen offenen Brief, in dem Sie in Bezug auf den Ausschluss von Herrn Dr. Singler und den Rücktritt von Herrn Professor Schöch für die Unterstützung für die Kommission aber auch für Frau Professorin Paoli persönlich als Vorsitzende werben.

In den vergangenen Jahren habe ich mehrmals ausdrücklich meine persönliche Unterstützung für die Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin bekundet.

Insbesondere in den beiden gemeinsamen Sitzungen, in denen ich versucht habe, zwischen Kommission und Universität, aber auch kommissionsintern zu moderieren, habe ich immer wieder darauf hingearbeitet, dass die Kommission ihren Auftrag ordnungsgemäß erfüllen kann.

Ich bedaure, feststellen zu müssen, dass nun offenkundig aufgrund interner Konflikte in der Kommission nicht mehr mit gemeinschaftlich verabschiedeten Gutachten und damit einem einheitlichen Ergebnis der Kommission gerechnet werden kann.

Ohne die Beiträge aller Mitglieder relativieren zu wollen, sind mit Herrn Dr. Singler und Herrn Professor Schöch zwei Mitglieder ausgeschieden, deren wesentliche Verantwortung und Tätigkeit für alle bestehenden oder nahezu abgeschlossenen Gutachten unstreitig ist. Es soll sich dabei um insgesamt etwa 1300 Seiten handeln.

Auf mein wiederholtes Angebot, aufgrund der von Herrn Professor Schöch dargestellten internen Konflikte, die sich aber bereits in der Sitzung im Februar 2015 deutlich abzeichneten, eine professionelle Moderation einzuschalten, wurde leider von Seiten der Kommission nicht eingegangen, obwohl ich mich auch bereit erklärt hatte, deren Finanzierung zu übernehmen.

Meinen Wunsch nach maximaler Aufklärung habe ich immer zum Ausdruck gebracht, ebenso die Notwendigkeit, die Ergebnisse für die weitere wissenschaftliche Bearbeitung zu sichern und der Öffentlichkeit so schnell wie möglich zugänglich zu machen. Dazu gehört auch die Transparenz hinsichtlich der Ergebnisse der Arbeit der zurückgetretenen Kommissionsmitglieder.

Um diese Transparenz herzustellen, bietet sich das bei der gemeinsame Sitzung im Februar vereinbarte Verfahren für den Abschluss der Gutachten an. Damals wurde vereinbart, dass im Falle einer nicht einheitlichen Annahme von Gutachten durch die Kommission während der Vorbereitung der Veröffentlichung noch eine Frist für die Abgabe von Sondervoten eingeräumt wird.

Angesichts der vorliegenden Situation bietet sich dieses Verfahren auch für Gutachten an, über die in der Kommission noch nicht Beschluss gefasst wurde.

Die auf diesem Wege der Öffentlichkeit in einer datenschutzrechtlich zulässigen Form zugänglich gemachten Ergebnisse werden einen wichtigen Beitrag für den weiteren Diskurs leisten, selbst wenn dabei abweichende Bewertungen und Voten zum Ausdruck kommen. Deshalb bitte ich die verbleibenden Mitglieder der Kommission, sich im gemeinsamen Interesse an der Aufklärung der Dopingproblematik der Freiburger Sportmedizin konstruktiv an der Bewertung sämtlicher Gutachten zu beteiligen und im Rahmen des vereinbarten Zeitplans auch die beabsichtigten weiteren Arbeiten durchführen und in gleicher Weise der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Mit freundlichen Grüßen

 

Theresia Bauer MdL



Den Brief im Original finden Sie als .pdf-file hier.

 

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