Forschung

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer zur Erklärung von Prof. Nikos Logothetis, Primatenversuche am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen einzustellen

Ich bedauere die Entscheidung von Professor Nikos Logothetis, die Versuche mit Primaten einzustellen, habe aber Verständnis dafür. Er und seine Mitarbeiter sind aufgrund ihrer wissenschaftlichen Arbeit über einen längeren Zeitraum persönlichen Anfeindungen und Drohungen ausgesetzt gewesen.

 

Diese Drohungen gegen Prof. Logothetis und seine Forschungsgruppe verurteile ich scharf. Dass er sich zu diesen Konsequenzen gezwungen sieht, ist ein Rückschlag für die Diskussionskultur und für den Wissenschaftsstandort.

 

Es ist zynisch, den Rückzug von Prof. Logothetis aus den Primatenversuchen und seine dahinterstehenden Motive derart umdeuten zu wollen, als habe er damit eingeräumt, diese Versuche seien entbehrlich oder durch Versuche mit anderen Versuchstieren zu ersetzen.

 

Um es klar zu sagen: Trotz aller Bemühungen um die Etablierung von Alternativmethoden, die von der Landesregierung auch unterstützt und gefördert werden, ist es unstreitig, dass wir auf absehbare Zeit nicht auf tierexperimentelle Forschung - auch an nichthumanen Primaten - verzichten können, so zum Beispiel im Bereich der Erforschung und einer zukünftigen möglichen Heilung von Demenzerkrankungen.

 

Mir persönlich als auch der Landesregierung insgesamt ist sehr wohl bewusst, dass diese Versuche ethische Fragen aufwerfen. Mein primäres Anliegen ist es daher, gemeinsam mit der Wissenschaft Formate für einen angstfreien Dialog zu finden, innerhalb dessen sich die mit Tierversuchen befasste Wissenschaft der öffentlichen Debatte stellen kann und innerhalb dessen wir die ethischen und forschungspolitischen Aspekte von Tierversuchen sachlich diskutieren“.

 

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