Aufarbeitung kolonialen Erbes mit der Namibia-Initiative

Das Land Baden-Württemberg stellt sich seiner historischen Verantwortung im Zusammenhang mit dem deutschen Kolonialismus und anerkennt das während dieser Zeit geschehene Unrecht. Die politischen, wirtschaftlichen, ethischen, sozialen und kulturellen Folgen wirken bis heute nach. Das Land Baden-Württemberg steht nachdrücklich zu seiner historischen Verantwortung und will und möchte bei der Aufarbeitung des kolonialen Erbes und seiner Folgen Vorreiter sein.
Mit der Rückgabe Familienbibel und Peitsche des Nama-Anführers Hendrik Witbooi (1830-1905) an den Staat Namibia im Februar 2019 hat Baden-Württemberg den Grundstein für einen intensiven Dialog mit dem Staat, aber auch mit den Herkunftsgesellschaften Namibias gelegt. Um die Beziehungen zu vertiefen, hat das Wissenschaftsministerium unter dem Schirm der Namibia-Initiative eine ganze Reihe deutsch-namibischer Partnerprojekte gestartet, die zur Versöhnung beider Länder beitragen und gleichzeitig das Fundament für eine gemeinsame Zukunft bilden. Für die Aufarbeitung des kolonialen Erbes stellt das Land 1,25 Millionen Euro zur Verfügung und wird in den kommenden zwei Jahren um eine weitere Million Euro erhöht, um die Namibia-Initiative des Landes als beispielhafte kulturelle und wissenschaftliche Partnerschaft weiter zu profilieren.
Partner auf baden-württembergischer Seite sind das Linden-Museum in Stuttgart, das Landesarchiv Baden-Württemberg, die Universität Tübingen, die Universität Freiburg und deren Arnold Bergstraesser Institut (ABI) sowie die Pädagogische Hochschule Freiburg, das Deutsche Literaturarchiv Marbach und die Akademie Schloss Solitude. Partner auf namibischer Seite sind die Universität von Namibia, das Nationalmuseum, das Nationalarchiv, die wissenschaftliche Gesellschaft, die Museums Association of Namibia, Heritage Watch sowie Vertreterinnen und Vertreter der Herkunftsgesellschaften Nama und Herero.