Zukunft der Musikhochschulen

„Wir diskutieren alle wichtigen Fragen“

Die Landesregierung startet einen einen breiten Dialog zur Reform der Musikhochschulen. Bei fünf Veranstaltungen diskutiert Wissenschaftsministerin Theresia Bauer die wichtigsten Fragen zur Zukunft der Musikhochschulen mit den Bürgerinnen und Bürgern. Wir haben mit ihr darüber gesprochen.

Sie starten ein breites Dialogverfahren zur Reform der Musikhochschulen. Worum geht es dabei?

Theresia Bauer: Die Reformideen haben im vergangenen Jahr zu intensiven Debatten geführt. Manche Beteiligte und Bürger fürchteten, es ginge darum, Musikhochschulen zu schließen. Doch das war nie der Plan des Ministeriums. Im Gegenteil: Wir wollen die relativ kleinen Musikhochschulstandorte im Land zukunftsfest machen. Die Sorgen haben uns veranlasst, zu sagen: Wir nehmen uns die Zeit, die wichtigsten Fragen noch einmal in einer größeren Öffentlichkeit zu diskutieren.

Wie sieht das Dialogverfahren aus, und wie können sich die Menschen einbringen?

Theresia Bauer: Wir wollen die Themenbereiche, die bei der Debatte im letzen Jahr besonders im Focus standen, im Rahmen der „Zukunftskonferenz Musikhochschulen Baden-Württemberg“ in fünf Fachsymposien nochmals eingehend diskutieren. Alle Symposien werden öffentlich sein. Jeder, der etwas zum Thema beitragen will, ist herzlich willkommen. Wir starten bereits am 15. Februar im Mannheimer Schloss mit einer Veranstaltung unter dem Titel „Das Musikstudium im Kontext der beruflichen Perspektiven“. Da geht es um Fragen wie: Wie sehen die Beschäftigungsmöglichkeiten von Musikern aus und wie haben sie sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Welche Fähigkeiten müssen Absolventen haben, um für ein nicht einfaches berufliches Umfeld gerüstet zu sein?

Wir wollen alle relevanten Fragen diskutieren, wobei insbesondere die Qualitätssicherung und - entwicklung wesentliche Leitprinzipen sind. Wir fragen, ob die wachsende Bedeutung der kulturellen Bildung angemessen abgebildet ist. Wir wollen uns auch speziell die Aufgabe der Schulmusik anschauen und bei einer weiteren Veranstaltung bewerten, wie gut Pop, Jazz und Weltmusik in unserem Musikhochschulangebot abgedeckt werden. Und schließlich werden wir noch einmal die Frage diskutieren, wie breit eine Musikhochschule aufgestellt sein muss, um einerseits Spitzenqualität in der künstlerischen Ausbildung zu sichern und andererseits den wachsenden pädagogischen Anforderungen gerecht zu werden.

Wie geht es danach weiter? Wie werden die Beiträge in den Entscheidungsprozess einfließen und wann kommt es dann zu einer Entscheidung?

Theresia Bauer: Wir werden im Sommer an die Auswertung gehen. Dabei werden Ergebnisse der Symposien eine wesentliche Rolle spielen. Auch die finanziellen Rahmenbedingungen werden wir berücksichtigen. Die Regierungsfraktionen haben bereits beschlossen, dass die Qualitätssicherung und -entwicklung im Vordergrund stehen und die Hochschulen einen Konsolidierungsbeitrag von vier bis fünf Millionen Euro sukzessive erbringen müssen. Wir wollen bis Ende des Sommers die Eckpunkte festlegen, die auch Eingang in den Solidarpakt finden werden, der bis Ende des Jahres auszuhandeln sein wird. Neben den Ergebnissen der Zukunftskonferenzen werden auch erste Erkenntnisse aus einer landesweiten Absolventenstudie zu berücksichtigen sein, die allerdings 2014 noch nicht abgeschlossen sein wird.

Weitere Symposien in Trossingen, Freiburg und nochmals in Mannheim werden folgen. Das letzte Symposium wird am 21. Juli 2014 in Karlsruhe stattfinden.

Weitere Informationen und Anmeldung zu den Symposien

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