Landeslehrpreis

250.000 Euro für exzellente Lehre – Minister Frankenberg vergibt Landeslehrpreis 2009

Wissenschaftsminister Professor Dr. Peter Frankenberg vergibt heute (2. Dezember) im Rahmen eines Festaktes im Neuen Schloss in Stuttgart den diesjährigen Landeslehrpreis Baden-Württemberg. Ausgezeichnet werden Prof. Dr. Kaspar Maase (Universität Tübingen), Prof. Dr. Mechthild Hesse (PH Freiburg), das Fachgebiet Informatik der Hochschule Karlsruhe, die „School of Rock“ der Popakademie in Mannheim sowie Prof. Dr. Friedrich Trautwein von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart. Erstmals vergibt das Wissenschaftsministerium zudem einen Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement. Dieser geht an Diederik Ornée von der Musikhochschule Trossingen.

Frankenberg: „Die Studierenden stehen im Zentrum guter Lehre. Sie wissen, welche Lehrveranstaltung innovative Methoden zur Vermittlung des Stoffes beinhaltet und welche Lehrenden auf Ihre Bedürfnisse eingehen. Daher haben auch die Studierenden ein Vorschlagsrecht für die Vergabe des Landeslehrpreises. Die diesjährige Preisträgerin und die diesjährigen Preisträger haben bewiesen, dass sie mit ihren Lehrmethoden die Studierenden besonders gut erreichen und Begeisterung für ihre Themen auslösen können. Damit sind sie Vorbilder, die zur Nachahmung anregen sollen.“

Im Rahmen der Preisverleihung beleuchtet Prof. Dr. Harald Lesch, Astronom und Astrophysiker an der Universität München, in seiner Festrede das Thema „Geht es in der Welt mit rechten Dingen zu?“. Die ausgezeichneten Lehrveranstaltungen und das studentische Engagement werden vom Moderator Ingolf Baur gemeinsam mit den Preisträgern vorgestellt.

Bereits seit den 90er Jahren zeichnet das Wissenschaftsministerium mit dem Landeslehrpreis jedes Jahr innovative Vermittlungsformen in der Hochschullehre aus. Minister Frankenberg zufolge hat die Vergabe des Preises in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass die Qualität der Lehre an den Hochschulen im Land spürbar verbessert wurde. Bis heute hat das Ministerium insgesamt rund 400 Lehrende mit dem Preis gewürdigt.

Um die Bedeutung guter Lehre noch stärker herauszustellen, vergibt das Wissenschaftsministerium den Landeslehrpreis in diesem Jahr erstmals im Rahmen einer zentralen Preisverleihung. Neu in diesem Jahr ist, dass auch die Kunst- und Musikhochschulen sowie die Duale Hochschule je einen Preisträger stellen. Die Preissumme ist in diesem Jahr erstmals für alle Hochschularten gleich und beträgt 50.000 Euro pro Preisträger. Das Preisgeld wird an den Hochschulen für dienstliche Zwecke verwendet und kommt damit unmittelbar der Lehre und den Studierenden zugute. Der Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement ist mit 5.000 Euro dotiert und wird für studentische Zwecke an der Hochschule eingesetzt.

Die Preisträger 2009

Der Landeslehrpreis im Bereich Universitäten geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Kaspar Maase, der am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Eberhard Karls Universität in Tübingen lehrt. Ausgezeichnet wird Maase für sein Studienprojekt „Tü amo! Italienisches im Tübinger Alltag.“ Unter seiner Leitung zeigten die Studierenden am Beispiel des „Mikrokosmos Tübingen“, welchen Stellenwert Italienisches heute in Deutschland einnimmt und wie sich der Einfluss italienischer Kulturimporte auf den Lebensstil in Deutschland historisch entwickelt hat. Dabei erarbeiteten sich die Studierenden methodische Fähigkeiten und wichtige Kompetenzen für verschiedene Berufsfelder, etwa in den Bereichen Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit oder Ausstellungskonzeption.

Den Landeslehrpreis 2009 im Bereich Pädagogische Hochschulen erhält Prof. Dr. Mechthild Hesse, Professorin am Institut für Fremdsprachen der Pädadogischen Hochschule Freiburg. Sie unterrichtet Literaturdidaktik im Fach Englisch. Um ihren Lehramtsstudierenden zu zeigen, wie Schüler für Literatur begeistert werden können, bringt Hesse Jugendromane auf die Bühne. In ihren Seminaren schreiben die Studierenden Werke englischsprachiger Autoren in Theaterstücke um und erstellen dazu didaktisches Begleitmaterial. In Kooperation mit der Freiburger Theaterregisseurin Susanne Franz werden sie dann inszeniert – von der Erarbeitung der Rollenprofile bis hin zu den Proben und Aufführungen. So sollen Schülern englische Sprache und Literatur näher gebracht werden. Dies möchte Hesse ihren Studierenden für ihre zukünftige Lehrtätigkeit vermitteln.

Für exzellente Lehre und lehrdidaktische Projekte an Fachhochschulen wird das Fachgebiet Informatik der Hochschule Karlsruhe mit dem Landeslehrpreis ausgezeichnet. Die Qualität in diesem Fachgebiet wird durch zahlreiche Rankings bestätigt. In der hochschulinternen Bewertung durch die Studierenden erhalten die Lehrkräfte stets Beurteilungen, die über dem Durchschnitt der gesamten Hochschule liegen. Ihren Lehralltag bereichern die Professorinnen und Professoren im Fachgebiet Informatik mit intensiven Kontakten zu den IT-Unternehmen in der Region. Großen Wert legen die Karlsruher dabei auf die frühzeitige Begegnung von Studierenden und Unternehmen. Auf diese Weise sollen die Studierenden optimal auf den späteren Berufseinstieg vorbereitet werden.

Der Landeslehrpreis für Kunst- und Musikhochschulen geht an die Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim für das Projekt „School of Rock“. Im Rahmen von „School of Rock“ gehen bereits seit 2005 jährlich Teams aus Popmusikdesign-Studenten und Dozenten der Popakademie auf Tour und besuchen Schulen in der Region Mannheim. Gemeinsam mit den Teams dürfen sich die Schüler und Lehrer dann einen Tag lang ganz der Musik widmen, sich an Instrumente wagen und das Musikmachen ausprobieren. Ziel des Projekts ist es, schon frühzeitig die Sinne der Schüler für den kreativen Umgang mit Popularmusik zu schärfen und diese nachhaltig in den Musikunterricht zu integrieren. Um die Studierenden der Popakademie auf ihren Einsatz an den Schulen optimal vorzubereiten, erhalten sie im Vorfeld eine intensive Schulung in Form eines Seminarprogramms.

Im Bereich der Dualen Hochschule Baden-Württemberg wird Prof. Dr. Friedrich Trautwein, Professor für Lehraufgaben und Prodekan Wirtschaft an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart mit dem Landeslehrpreis geehrt. Seine vorlesungsbegleitenden Planspiele geben den Studierenden einen hervorragenden Realitätsbezug und vermitteln ihnen unterschiedliche Kompetenzen. Je nach Zielsetzung des Planspieleinsatzes bindet Trautwein etwa Methoden- und Sozialkompetenzmodule in Planspielveranstaltungen ein. Zudem motiviert er seine Studierenden auch regelmäßig für die Teilnahme an Wettbewerben und bereitet sie darauf vor. Im Jahr 2008 belegten die DHBW-Teams gleich den ersten und zweiten Platz im Finale von Deutschlands größtem Internet-Unternehmensplanspiel.

Den mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis für studentisches Engagement erhält Diederik Ornée von der Musikhochschule Trossingen für die von ihm initiierten Konzertreihen und seinen besonderen Einsatz bei der Betreuung ausländischer Studierender. Um den Studierenden Möglichkeiten zu bieten, Bühnenerfahrung zu sammeln, und um die Lust am gemeinsamen Musizieren zu fördern, entwickelte Ornée das Konzept eines wöchentlich stattfindenden Studentenpodiums. Hierbei haben innerhalb der Musikhochschule alle Studierenden sämtlicher Klassen die Möglichkeit, ein Konzert zu geben und gegenseitig ihre Repertoires kennenzulernen. Zudem unterstützt der junge Niederländer seine ausländischen Kommilitonen etwa bei der Bearbeitung von Anträgen oder Behördengängen.

Quelle:

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
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