Kultur und Wissenschaft

Akademie Schloss Solitude: Land verabschiedet Gründungsdirektor Jean-Baptiste Joly

Jean-Baptiste Joly (Foto: © Akademie Schloss Solitude)

Theresia Bauer: „Joly hat wichtigen Inkubator für künstlerische und wissenschaftliche Innovation mit internationaler Strahlkraft geschaffen“

Staatssekretärin Petra Olschowski: „Überragender Netzwerker, kulturpolitischer und europäischer Visionär“
 
„In diesen Tagen geht eine Ära zu Ende: Jean-Baptiste Joly hat die Stiftung Akademie Solitude mit kulturpolitischem Weitblick fast 30 Jahre lang geleitet und geprägt, sie profiliert und zu einer international bekannten Institution gemacht. Durch sein außerordentliches Engagement ist die Solitude als Künstlerresidenz zu einer Einrichtung mit Vorbildcharakter weltweit geworden, zu einer Begegnungsstätte von Stipendiatinnen und Stipendiaten verschiedenster Herkunft und Fachrichtung mit einem bemerkenswert fruchtbaren Austausch untereinander. Das Land Baden-Württemberg ist ihm zu größtem Dank verpflichtet“, sagte Wissenschafts- und Kunstministerin Theresia Bauer am Mittwoch (21. März) anlässlich der Verabschiedung Jean-Baptiste Jolys im Kunstgebäude in Stuttgart.

Professor Jean-Bapiste Joly ist seit 1989 Vorstand der Stiftung Akademie Schloss Solitude, Gründungsdirektor und künstlerischer Leiter der Akademie.

Inkubator für künstlerische und wissenschaftliche Innovation

Mit ihrem ambitionierten, spartenübergreifenden öffentlichen Programm, den zahlreichen Kooperationen mit Kunst- und Wissenschaftseinrichtungen aus aller Welt und dem einzigartigen Programm art, science & business habe sich die Akademie Schloss Solitude unter der Leitung von Jean-Baptiste Joly auch zu einer Referenzinstitution für die Förderung von Kunst und Wissenschaft an der Schnittstelle zur Wirtschaft entwickelt. Mit unzähligen Veranstaltungen der internationalen Stipendiaten und der Kooperationspartner habe Joly die Akademie „zu einem wichtigen Inkubator für künstlerische und wissenschaftliche Innovation mit internationaler Strahlkraft gemacht“, betonte Bauer.

Solitude prägt das Bild eines weltoffenen Baden-Württembergs

Von Anfang an habe Jolys Arbeit ein starkes Bekenntnis zu Europa ausgezeichnet – „Kunst und Kultur als Schlüssel für die europäische Integration und damit Zukunft Europas, das ist Jean-Baptiste Jolys Haltung, die die Akademie bis heute prägt.“ Jolys Arbeit wirke weit über Baden-Württemberg hinaus, so die Ministerin weiter: „Nahezu 1.500 Stipendiatinnen und Stipendiaten haben dank seines Engagements ein positives Bild von Stuttgart und Baden-Württemberg in die Welt hinausgetragen.“

„Die Akademie Schloss Solitude ist ein vorbildlicher Ort des Austausches. Der entscheidende Faktor ist die Mobilität von Künstlern und Wissenschaftlern, die aus aller Welt nach Stuttgart kommen und in der Akademie bis zu einem Jahr an ihren Projekten arbeiten“, betonte Staatssekretärin Petra Olschowski. „Den kulturellen Austausch brauchen wir heute mehr denn je für das gegenseitige Verständnis von Kulturen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Solitude steht für die Freiheit von Kunst und Wissenschaft und für Toleranz.“

Starker Netzwerker

„Jean-Baptiste Joly hat ein beeindruckendes, globales Netzwerk in die Welt der Kunst und Wissenschaft geknüpft – und damit die Basis geschaffen, auf der seine Stipendiaten ihre Projekte verwirklichen können.“ Jolys Wirken habe sich nie auf die Akademie beschränkt: „Auch im Land und in der Stadt Stuttgart hat er sich mit starker Stimme und konstruktiv-kritischem Geist kulturpolitisch engagiert. Von seinem Wissen und seiner Erfahrung haben viele Einrichtungen und die Kulturpolitik im Land profitiert“, so Olschowski abschließend.

Akademie Schloss Solitude

Die Akademie Schloss Solitude ist eine interdisziplinäre und internationale Fördereinrichtung für Künstler und Wissenschaftler.

Sie ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts, die ein interdisziplinäres und internationales Stipendienprogramm für Künstler und Wissenschaftler anbietet. Seit 1990 fördert die Akademie Künstlerinnen und Künstler in den Disziplinen Architektur, Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Design, Literatur, Musik/Klang und Video/Film/Neue Medien durch Wohn- und Arbeitsstipendien.

Mit dem Programm art, science & business werden seit 2002 auch junge Menschen aus Wissenschaft und Wirtschaft in die Förderung aufgenommen.

Die Akademie Schloss Solitude wird aus Zuwendungen des Landes Baden-Württemberg finanziert.

Die Nachfolge von Jean-Baptiste Joly tritt Elke aus dem Moore an, bislang Leiterin der Abteilung Kunst im Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) in Stuttgart: Weitere Informationen
 

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