Forschung

Bis zu 1,5 Millionen Euro für Hochschule Ravensburg-Weingarten

v.l.n.r. Ministerin Theresia Bauer, Rektor Prof. Dr.-Ing. Thomas Spägele, Prof. Dr-Ing. Markus Till (ZAFH-Leiter, HS Ravensburg-Weingarten), PD Dr.-Ing. Stephan Rudolph (Uni Stuttgart) und Prof. Dr.-Ing. Nicolai Beisheim (HS Albstadt-Sigmaringen), Foto M

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer übergibt Förderbescheid zur Einrichtung eines Zentrums für angewandte Forschung zu "Digitaler Produktlebenszyklus (DiP)". Damit soll nachhaltiger Wissens- und Technologietransfer in die industrielle Praxis unterstützt werden.

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer: "Unsere Hochschulen für Angewandte Wissenschaften spielen eine Schlüsselrolle als Innovationstreiber bei kleinen und mittleren Unternehmen"

„Die Digitalisierung ist insbesondere für unsere kleinen und mittleren Unternehmen eine große Herausforderung und große Chance zugleich“, sagte Ministerin Theresia Bauer heute anlässlich der Übergabe des Förderbescheids an der Hochschule Ravensburg-Weingarten. Diese wird die Koordination des neuen Zentrums für angewandte Forschung (ZAFH) übernehmen. „Unseren Hochschulen für Angewandte Wissenschaften wird hier eine Schlüsselrolle als Innovationstreiber zukommen - gerade was das Zukunftsfeld Digitalisierung in der Industrie betrifft“, sagte Bauer. 

 

Das ZAFH „Digitaler Produktlebenszyklus (DiP)“ kann dabei künftig Fördermittel bis zu 1,5 Millionen Euro in seiner Forschung erhalten, die zur Hälfte aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kommen. Nach erfolgreicher Evaluation kann nach drei Jahren die Fördersumme um weitere 1 Mio. Euro aus Landes- und EFRE-Mitteln gesteigert werden. 

 

Ziel der Forschungsvorhaben wird dabei die vollständige digitale Abbildung und maschinelle Ausführbarkeit eines Produktlebenszyklus sein. Das bedeutet konkret: Es sollen alle Stationen, angefangen vom Entwurf eines Produkts über die Architektur und Geometrie, den virtuellen Test, die Serienproduktion in der digitalen Fabrik und die übergreifende Kosten- und Energiebilanzierung in ein digitales Gesamtmodell integriert werden. An dem Projekt wirken neben der Hochschule Ravensburg-Weingarten noch Projektpartner von den Hochschulen in Ulm, Reutlingen und Albstadt-Sigmaringen sowie von der Universität Stuttgart mit.  

 

Forschung im Zeichen der Digitalisierung

Zur Umsetzung soll ein spezielles Engineering Modell entwickelt werden. Die industrielle Umsetzung soll zunächst beispielhaft anhand dreier Anwendungsfälle (PKW-Frontklappe, Quadrocopter und Segway) demonstriert werden. Die Einbindung eines begleitenden Industriekreises soll dabei die Ergebnisse fortlaufend evaluieren und den direkten Anwendungsbezug sicherstellen. Ergänzend ist geplant, dass die Methodik des wissensbasierten digitalen Produktlebenszyklus an den Partnerhochschulen über gemeinsame Lehr- und Weiterbildungsangebote vermittelt wird. Somit soll der nachhaltige Wissens- und Technologietransfer in die industrielle Praxis gefördert werden.  

 

Bauer: „Mit den Zentren für angewandte Forschung erschließen wir innovative Forschungsfelder an unseren Hochschulen für angewandte Wissenschaften und stärken die regionale Wettbewerbsfähigkeit.“ 

 

Die Förderung des Zentrums werde innovative Produkte in wissensintensiven Bereichen hervorbringen und so den Forschungs- und Innovationsstandort Baden-Württemberg insgesamt stärken. „Die in den letzten Jahren gegründeten Zentren für angewandte Forschung haben, wie erhofft, die Profilbildung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften vorangebracht. Mit der Förderung von ‘DiP’ gehen wir diesen erfolgreichen Weg konsequent weiter“, so Bauer. 

 

Hinweis für die Redaktionen:

Ein ZAFH ist ein hochschulübergreifender Forschungsverbund, zu dem sich mehrere Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) und Universitäten sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen haben. Unter Leitung einer HAW bearbeiten die Partner eines ZAFH wichtige Themen im Bereich der Schlüsseltechnologien.

 

Die HAWs des Landes leisten mit ihrer anwendungsbezogenen Forschung und Entwicklung einen wichtigen Beitrag zum Technologietransfer. Sie sind häufig Impulsgeber für die Wirtschaft, die durch die Anwendung von Forschungsergebnissen ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern kann. 

 

In der aktuellen EU-Förderperiode 2014 - 2020 fördert das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst die ZAFH mit insgesamt 15 Mio. Euro (7,5 Mio. Euro aus Landesmitteln und 7,5 Mio. Euro aus EFRE-Mitteln).

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