Forschung

Die Zukunft der Share Economy im Fokus

Share BW - Cyberforum

Wie sieht sie aus, die Zukunft des Teilens? Am 26. Oktober diskutierten in Karlsruhe rund 200 Kongressteilnehmer aktuelle Fragen rund um die Ökonomie des Teilens. In Experten-Panels wurden außerdem die Potentiale der Digitalisierung für die Share Economy aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Im Beisein von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer wurden die Sieger des landesweiten Wettbewerbs shareBW vorgestellt und Fördergelder in Höhe von 180.000 Euro vergeben, unter anderem an einen 14-jährigen Schüler aus Lörrach.

„Mehr Nutzen mit weniger Einsatz – dafür steht die Share Economy. Das passt genau in die Zeit: weg vom Besitzen, hin zum Teilen“, so Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. „Der Wettbewerb shareBW ermöglicht es, intelligente Ideen hierzu auszuprobieren und umzusetzen.“

„Aus dem gesellschaftlichen Trend, Dinge zu teilen, ist ein globaler Wirtschaftszweig geworden, dessen stärkster Treiber die Digitalisierung ist“, sagte Matthias Hornberger, Vorstandvorsitzender des CyberForum auf dem Impulskongress. „Die Initiative shareBW zeigt das Innovationspotential, das in der Share Economy liegt – und welche Chancen damit für Wirtschaft und Gesellschaft verbunden sind.“

Vorstellung der Gewinner des landesweiten Ideenwettbewerbs 47 Einreichungen, vier Kategorien und fünf Gewinnerprojekte – im Rahmen des landesweiten Wettbewerbs shareBW zeichnete eine 20-köpfige Jury, bestehend aus Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, innovative Ideen rund um die Ökonomie des Teilens aus. Die Gewinner, darunter drei Teams aus Karlsruhe, überzeugten mit Sharing-Lösungen in den Bereichen Smarter Earth/Energy, Mobility, Participation/Integration und Creativity. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer überreichte Fördergelder in Höhe von je 44.000 Euro, die den Teams ermöglichen, ihre Projekte weiterzuentwickeln.

Maschinenlaufzeiten nutzen und Ressourcen schonen, darum geht es den Gewinnern aus der Kategorie Smarter Earth/Energy: Mithilfe einer kombinierte Hardware-Software-Lösung ermöglicht V-INDUSTRY Unternehmen die kollaborative Nutzung von Maschinen. Das Team der raumobil GmbH aus Karlsruhe, Sieger in der Kategorie Mobility, will mit seiner Online-Plattform Local Zero eine optimale Fuhrparkauslastung von Unternehmen sowie einen besseren Zugang zu elektrisch betriebenen Fahrzeugen herstellen. Studierende des Karlsruher Instituts für Technologie bieten mit ihrer Idee eine wirtschaftliche Perspektive für Flüchtlinge und überzeugten damit in der Kategorie Participation/Integration: Die Plattform Welcome2Work unterstützt Geflüchtete bei der Arbeitsplatzsuche und organisiert ein online-gestütztes, ehrenamtliches Patenprogramm zur Integration in den deutschen Arbeitsmarkt. Mit einer nachhaltigen Idee für den Kunstmarkt setzte sich das Team von ATO aus Karlsruhe im Bereich Creativity durch: Sie wollen eine Online-Galerie aufbauen, in der Kunstwerke dauerhaft ausgestellt und zum Verkauf angeboten werden. Bei jedem Verkauf erhält der Künstler eine Provision, sodass er nachhaltig von seinem Kunstwerk leben kann. Die Ergebnisse ihrer durch die Fördergelder unterstützten Arbeit stellen die Teams am 4. Juli 2018 beim Landeskongress shareBW im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien vor.

Der Sonderpreis ging an einen 14-jährigen Schüler des phaenovum Schülerforschungszentrums Lörrach. Er entwickelte den Prototypen eines intelligenten Fahrradschlosses, das mit dem Smartphone via App bedient wird. Interessant ist der Verleih-Modus, der es ermöglicht, das Rad mit anderen zu teilen. Diesen Erfindergeist honorierte die Jury einstimmig mit einem Sonderpreis in Höhe von 4.000 Euro an das Schülerforschungszentrum, das jungen Tüftlern damit weiter die Möglichkeit geben kann, an ihre Ideen zu arbeiten.

„Share Your Ideas!“ in Keynote, Panels und Diskussionen

Im Haus der Wirtschaft der IHK Karlsruhe befassten sich die rund 200 Teilnehmer des diesjährigen Impulskongresses außerdem mit neuesten Trends und Entwicklungen der Share Economy. In Bezug auf den Einfluss auf die breite Masse stecke die Share Economy noch in den Kinderschuhen, konstatierte Tobias Schiwek, Seriengründer, Business Angel und Berater.

In seiner Keynote gab er Einblicke in Chancen der Share Economy, aber auch in die Verantwortungen dieser „neuen“ Wirtschaftsordnung. In thematisch den vier Kategorien des Ideenwettbewerbs entsprechenden Panels stellten Torsten Schreiber, CEO von Africa Greentec, Ulrich Petschow, Leiter des Forschungsfeldes Umweltökonomie und -politik am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Thomas Friderich, Head of Business Development der moovel Group GmbH und Susann Barth, Gründerin von „Die Erinnerungsguerilla“ sowie Kreativ- und Kulturpilotin Deutschlands 2015, verschiedene Sharing-Konzepte vor und setzten neue Impulse für den Umgang mit der Ökonomie des Teilens. Gemäß der Devise „Share Your Ideas!“ schloss der Kongress mit einer Podiumsdiskussion, die den Referenten wie auch dem Publikum reichlich Platz für Austausch bot.

shareBW ist eine gemeinsame Initiative des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden Württemberg und des Unternehmernetzwerks CyberForum, um die Share Economy als einen der Treiber des Digitalen Wandels zu fördern. Die Initiative umfasst den landesweiten Ideenwettbewerb shareBW sowie zwei große Share-Economy-Kongresse.

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