Forschung

Digitalisierung: 3 Millionen Euro für Virtuelle Forschungsumgebungen ausgeschrieben - Antragsfrist: 15. September

"Wir brauchen flexible Infrastrukturen, die es Forschern erlauben, die Potenziale neuer Medien und Technologien für gemeinsame Projekte zu nutzen. E-Science ermöglicht es, daraus auch neue Forschungsmethoden und -gegenstände zu entwickeln", sagt Ministerin Bauer

Digitalisierung verändert auch die Wissenschaft: Die Wissenschaft der Zukunft wird deutlich arbeitsteiliger, interdisziplinärer, internationaler und ortsunabhängiger sein. Indem die Nutzung digitaler Ressourcen und Werkzeuge zunimmt, werden Standortgrenzen an Bedeutung verlieren.

"Forschungsprojekte benötigen im digitalen Zeitalter flexible Infrastrukturen, die deren Verlauf über den gesamten Lebenszyklus unterstützen können. Planung und Organisation der Infrastrukturen für wissenschaftliche Projekte werden prozessorientierter sein. Sie brauchen deutlich mehr Serviceangebote im Bereich der Infrastruktureinrichtungen. Wir wollen die Wissenschaftskultur in Baden-Württemberg dafür ertüchtigen", so Ministerin Theresia Bauer.

Gefördert werden sollen die Entwicklung von generischen Infrastrukturen sowie von Werkzeugen, die den Umgang mit digitalen Daten in Virtuellen Forschungsumgebungen ermöglichen. Hierzu gehören auch die Bildung von Kompetenzzentren oder die Integration Virtueller Forschungsumgebungen in die Lehre.

Das Wissenschaftsministerin setzt für die Laufzeit von zwei Jahren insgesamt 3 Mio. Euro zur Anschubfinanzierung von Modellvorhaben ein. Die Förderung ist dabei auf jeweils 500.000 Euro begrenzt, kann aber in begründeten Einzelfällen bis zu 1 Mio. Euro betragen. Die Hochschulen sollen nach Ablauf der Förderung die Forschungsinfrastrukturen mit einem geeigneten Geschäftsmodell selbst weiterführen. Antragsfrist ist 15. September.

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat 2012 den Prozess zur Erstellung des Fachkonzepts "E-Science - Wissenschaft unter neuen Rahmenbedingungen" zur Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Infrastruktur in Baden-Württemberg angestoßen. Fünf Arbeitsgruppen haben Empfehlungen für die Handlungsfelder Digitalisierung, Forschungsdatenmanagement, Lizenzierung, Open Access und Virtuelle Forschungsumgebungen entwickelt. Parallel dazu haben die Landesuniversitäten in mehreren, vom Ministerium geförderten Kooperationsprojekten Grundsteine für die Weiterentwicklung einer räumlich verteilten und gemeinschaftlich genutzten digitalen Forschungsinfrastruktur gelegt.

Das vorliegende Förderprogramm folgt den 2013 vorgelegten Empfehlungen des Fachkonzepts. Die E-Science-Projekte können auf den Ergebnissen und digitalen Infrastrukturen der bereits durchgeführten Projekte aufbauen.

In einem derart dynamischen Wachstumsbereich darf es keinen Stillstand geben. Dies würde quantitativ und qualitativ Rückschritt bedeuten, so Bauer: "Baden-Württembergs Wissenschaftslandschaft muss optimal aufgestellt werden, um die Herausforderungen der Digitalisierung nutzen zu können. Unser Förderprogramm leistet einen Beitrag hierzu."

Die Ausschreibungsunterlagen sind zum Download eingestellt unter: http://mwk.baden-wuerttemberg.de/ausschreibungen/

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