Studium

Erster ‚Baden-Württemberg Tag der Lehre‘ diskutiert in Stuttgart, wie gute Lehre an den Hochschulen gelingt - bundesweit einzigartige Empfehlungen für gelingenden Start ins Studium vorgestellt

„Hochschulen müssen flexibel auf die unterschiedlichen Interessen und Voraussetzungen der heutigen Studierenden eingehen. Auch in Bachelor- und Masterstudiengängen sind Freiräume für kreatives und kritisches Denken nötig“, sagt Ministerin Bauer  

Auf Einladung des Wissenschaftsministeriums sind am Donnerstag (5. März) rund 400 Studierende und Lehrende zum ersten „Baden-Württemberg Tag der Lehre“ nach Stuttgart gekommen. Vorgestellt wurden rund 200 Projekte baden-württembergischer Hochschulen, die sich der guten Lehre verschrieben haben. Sie zeigen, wie sich Hochschullehre unter den Bedingungen der Bologna-Reform auf die vielfältigen Bedürfnisse und Voraussetzungen von Studierenden einstellen und Begeisterung für das Abenteuer wissenschaftlichen Denkens entfachen kann.   

„Hochschulen müssen flexibel auf die unterschiedlichen Interessen und Voraussetzungen der heutigen Studierenden eingehen. Auch in Bachelor- und Masterstudiengängen sind Freiräume für kreatives und kritisches Denken nötig. Die heutige Veranstaltung zeigt, wie breit gefächert die Ideen und Ansätze hierfür sind“, sagte Ministerin Bauer.    

Die Ministerin erklärte, der Hochschulfinanzierungsvertrag „Perspektive 2020“ mit der Erhöhung der Grundfinanzierung um 1,7 Mrd. Euro gebe allen Hochschulen im Land die Möglichkeit, die Ideen aus den Modellprojekten aufzugreifen. Auf diese Weise lasse sich der Studienerfolg erhöhen. Noch seien die Abbruchquoten besonders in den MINT-Fächern zu hoch. Es sei eines ihrer Hauptziele, hier Verbesserungen in den nächsten Jahren zu erreichen.   

 

Besonderes Augenmerk legte die Veranstaltung auf die Studieneingangsphase, die von besonderer Bedeutung für ein erfolgreiches Studium ist. Wie Hochschulen dazu beitragen können, dass der Start ins Studium gelingt, dazu legten Forscher des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) Handlungsempfehlungen vor, die sie im Rahmen einer bundesweit einzigartigen Wirkungsforschung im Auftrag des Wissenschaftsministerium erarbeitet hatten.
 

Ministerin Bauer: „Erstmals gibt es in Deutschland eine so konzeptionierte modellübergreifende Wirkungsforschung, die zeigt, was Hochschulen tun können, um Studierende in ihrer Heterogenität zu Beginn des Studiums willkommen zu heißen und sie in die höheren Semester mitzunehmen“. Das sei von entscheidender Bedeutung, führte die Ministerin aus: „In den ersten Semestern entscheidet sich, ob Studierende ihr Fach als richtige Wahl empfinden und mit Engagement dabei bleiben, oder ob sie resigniert das Handtuch werfen“.   

Laut der Studie gehören zu den Erfolgsfaktoren u.a.:  

  • die Einrichtung von vorgeschalteten Semestern
  • Mentoren- und Patenprogramme
  • studienbegleitende Kurse, die individuelle Defizite von Studierenden in den ersten Semestern beheben.

Kenntnistests helfen, leistungsschwächere Studierende frühzeitig zu identifizieren. Erfolg versprechend sind laut Studie Studienmodelle, die eine Semesterstreckung mit Fördermaßnahmen im ersten oder ab dem zweiten Semester anbieten. Mathematik-Förderung zeigt Wirkung und sollte in keinem mathematikintensiven Studiengang fehlen.   

Anlage: Wichtigste Ergebnisse der Wirkungsforschung 2011-2014 zu den „Studienmodellen unterschiedlicher Geschwindigkeit“ und erste Handlungsempfehlungen  

Online: http://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/hochschulen-studium/flexibles-studium/