Forschung

„European Campus“ - Vision für den Oberrhein

Am Oberrhein soll ein Wissenschafts- und Forschungsraum ohne Grenzen und mit internationaler Ausstrahlung und Anziehungskraft entstehen. In einer akademischen Freizone sollen Forscherinnen und Forscher in einem Universitätsverbund als gemeinsamer Antragsteller auftreten können. Federführend sind die Universitäten Freiburg und Strasbourg

Ein europäischer Universitätsverbund als Kern des wissenschaftlichen Zukunftsraums am Oberrhein. Diese Vision präsentierten Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und der Rektor der Universität Freiburg, Hans-Jochen Schiewer, gemeinsam in Stuttgart. Schon am Dienstag hatte Bauer das Kabinett über das Vorhaben unterrichtet und war auf überaus positive Resonanz gestoßen.

„Der European Campus könnte grenzüberschreitend die Potenziale und Kompetenzen von über 130 wissenschaftlichen Einrichtungen vernetzen, die zu einem Wissenschafts- und Forschungsraum ohne Grenzen und mit internationaler Ausstrahlung heranwachsen“, sagte Bauer.

Die Mitglieder der Europäischen Konföderation der Oberrheinischen Universitäten (EUCOR: Basel, Freiburg, Karlsruhe, Mulhouse und Strasbourg) beabsichtigen ihre strategische Partnerschaft zu erweitern und zu vertiefen, um im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz einen European Campus zu schaffen.

Die Vision geht allerdings weit über die Universitäten hinaus: Die EUCOR-Strategie für den European Campus bezieht das gesamte wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Umfeld der Trinationalen Metropolregion Oberrhein ein. Dieser Raum ist dicht besiedelt mit Hochschulen, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen von herausragendem wissenschaftlichen Niveau sowie innovationsstarken, global wettbewerbsfähigen Unternehmen. „Der European Campus vernetzt grenzüberschreitend die Potenziale und Kompetenzen von mehr als 130 wissenschaftlichen Einrichtungen“, so Freiburgs Rektor Schiewer, gleichzeitig EUCOR-Präsident. „Damit wird er zu einem herausragenden europäischen Forschungsraum mit internationaler Ausstrahlung und zum Magneten für die weltweit besten Studierenden sowie jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.“

Ein Verbund, der die Autonomie wahrt, aber als Einheit auftreten kann

„Der European Campus könnte maßgeblich dazu beitragen den wissenschaftlichen Zukunftsraum im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz zu stärken“, glaubt Ministerin Bauer. Die fünf EUCOR-Universitäten bilden schon heute mit etwa 11.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Forschung und Lehre und mehr als 100.000 Studierenden ein gewaltiges Forschungs- und Innovationszentrum. Sie tragen gemeinsam zur Leistungskraft des Wissenschaftsraums Oberrhein bei.

In Zukunft sollen durch gemeinsames Personal in Forschung, Lehre und Hochschulverwaltung sowie mittels gemeinsamer Abschlüsse neue Kooperationspotenziale erschlossen und genutzt werden. „Unser Ziel ist ein Universitätsverbund, der die Autonomie der Partner wahrt, aber dennoch in Frankreich, Deutschland, der Schweiz sowie auf der Ebene der Europäischen Union bei Fördergebern als gemeinsamer Antragsteller auftreten kann“, erklärt Schiewer. Zudem beabsichtigt der Verbund, langfristig eine gemeinsame Großforschungsinfrastruktur am Oberrhein zu schaffen.

Zur Anschubförderung des European Campus stehen insgesamt 715.000 € für die Jahre 2013 bis 2015 bereit. Dies dient zur Umsetzung erster konkreter Maß-nahmen, das heißt zur Einrichtung einer  Projektkoordination des European Campus Freiburg-Strasbourg, zur Schaffung gemeinsamer Fellowships an den Institutes for Advanced Studies (FRIAS / USIAS), zur Etablierung eines gemeinsamen Innovationsfonds Forschung, zum Austausch von Mitarbeitern und zur Durchführung binationaler Workshops im Bereich Forschung, Lehre und institutioneller Kooperation.

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