Kunst

Hans-Thoma-Preis 2013 geht an Werner Pokorny

Der mit 10.000 Euro dotierte Hans-Thoma-Preis 2013 des Landes Baden-Württemberg geht an Professor Werner Pokorny. Dies gab Staatssekretär Jürgen Walter in Stuttgart bekannt. Die Preisverleihung findet am 11. August in Bernau im Schwarzwald statt.

„Werner Pokornys Skulpturen sind von großer Konsequenz und Eigenständigkeit gekennzeichnet. Seine spezifische künstlerische Handschrift macht ihn zu einem der bedeutendsten Künstler des zeitgenössischen deutschen Südwestens“, so Jürgen Walter. Als langjähriger Hochschullehrer für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste Stuttgart habe Pokorny Generationen von Studierenden geprägt und auch in diesem Sinn eine zentrale Rolle im Kunstleben Baden-Württembergs gespielt.

Der Jury zufolge habe Werner Pokorny eine eigene Formensprache entwickelt, in der die Bedeutung des elementaren Zeichens durch Reduktion und Klärung im Mittelpunkt steht. Von ersten, das Verhältnis zwischen Kunst und Natur thematisierenden Holzskulpturen ausgehend, in denen der Bezug des verwendeten Materials zu Baum, Wurzeln und Ästen als Teil des Arbeitsprozesses deutlich sichtbar blieb, später auch in Stahl, kreise sein Schaffen um zeitlose archetypische Modelle wie Haus, Gefäß, Schale, Vase oder Kugel. Dabei gelte, bei aller Sinnlichkeit, Symbolik und kraftvollen Ausstrahlung, das Primat der autonomen Form.

Das Spektrum reiche von kleinen Plastiken - in neueren Arbeiten entwickelte er nahezu spielerisch eine Art Modulsystem bauklotzartiger Holzskulpturen - bis zu monumentalen, dynamischen, ortsspezifischen Stahlarbeiten im öffentlichen Raum. Gerade auch seine Fähigkeit, öffentliche Plätze mit seinen Plastiken nicht nur prägnant zu gestalten, sondern als Räume im architektonischen Kontext zu definieren, mache, laut Begründung der Jury, einen Teil seines künstlerischen Rangs aus.

Werner Pokorny, 1949 in Mosbach geboren, hat an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe studiert. Von 1998 bis 2013 war er Professor für Allgemeine Künstlerische Ausbildung mit dem Schwerpunkt Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Sein Arbeits- und Lebensschwerpunkt befindet sich in Ettlingen bei Karlsruhe.

Aufgrund einer im Jahr 2012 vorgenommenen Satzungsänderung wird der Hans-Thoma-Preis ab dem Verleihungsjahr 2013 für das Lebenswerks einer bildenden Künstlerin oder eines bildenden Künstlers vergeben. Weitere Voraussetzung ist, dass die Preisträger in Baden-Württemberg geboren sind oder einen Schwerpunkt ihres künstlerischen Schaffens im Land haben. Der Preis wurde 1949 zu Ehren des Malers, Akademie- und Galeriedirektors Hans Thoma (1839 - 1924) gestiftet. Die im zweijährigen Rhythmus verliehene Auszeichnung ist mit einer Ausstellung zum Werk des Preisträgers oder der Preisträgerin verbunden.

Die vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg einberufene Jury unter dem Vorsitz von Staatssekretär Jürgen Walter setzte sich zusammen aus Petra von Olschowski (Akademie der Bildenden Künste Stuttgart), Dr. Nicole Fritz (Kunstmuseum Ravensburg), Johan Holten (Staatliche Kunsthalle Baden-Baden), Dr. Holger Jacob-Friesen (Staatliche Kunsthalle Karlsruhe) und Dr. Tilmann von Stockhausen (Augustinermuseum Freiburg). Rolf Schmidt, Bürgermeister der Gemeinde Bernau im Schwarzwald, hat mit beratender Stimme teilgenommen.

Der Hans-Thoma-Preis wird am Sonntag, den 11. August 2013 in Bernau im Schwarzwald verliehen. Die Staatliche Kunsthalle Baden organisiert hierzu eine Ausstellung im dortigen Hans Thoma Kunstmuseum, die vom 11. August bis 22. September 2013 geöffnet ist.

Weitere Informationen unter www.mwk.baden-wuerttemberg.de und www.hans-thoma-museum.de.

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