Kultur

Haus des Dokumentarfilms kann Digitalisierung seiner Bestände mit Unterstützung der Digitalisierungsstrategie des Landes zügig fortsetzen

Staatssekretärin Olschowski: „Es ist unsere Verantwortung, landesgeschichtliche Themen in bewegten Bildern zu erhalten und in das digitale Zeitalter zu überführen“

Kostbare Nachlässe und Bestände an Dokumentarfilmen aus den Regionen Schwarzwald, Heidenheim, Bodensee und des Stuttgarter Haus der Heimat werden digitalisiert

 „In Zeiten weltweiter Vernetzung und zunehmender Mobilität steigt das Bedürfnis der Menschen, sich mit dem unmittelbaren Lebensumfeld und dessen Traditionen und Geschichte auseinanderzusetzen. Mit unserer Förderlinie ´Kunst und Kultur digital erleben` wollen wir das Haus des Dokumentarfilms dabei unterstützen, kulturhistorisch wertvolle Dokumente zu Brauchtum und Alltagsleben in Baden-Württemberg der Wissenschaft und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und innovativ zu vermitteln“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski am Mittwoch (28. Juni) in Stuttgart.

Aus der Digitalisierungsstrategie des Landes stellt das Wissenschaftsministerium dem Haus des Dokumentarfilms Fördermittel in Höhe von 50.000  Euro zur Digitalisierung von Teilen der Landesfilmsammlung zur Verfügung.
Gefördert  werden die Digitalisierung der Filmnachlässe von Werner Sattler, Eleonore Waldhör und dem Landesverband der Filmautoren BW sowie die Filme des Hauses der Heimat.

„Wer sich auf die Suche nach Geschichte und Traditionen machen möchte, der kann sich mit der Landesfilmsammlung Baden-Württemberg im Haus des Dokumentarfilms auf eine Zeitreise begeben“, so die Staatssekretärin weiter.

Die Landesfilmsammlung umfasst einen Bestand von über 9.000 Filmen mit einem breiten Themenspektrum, das landesgeschichtliche Themen in bewegten Bildern anschaulich vermittelt. Durch das Filmmaterial erhält das Publikum oftmals sehr private, ungewöhnliche Einblicke in das Leben der Menschen in früheren Zeiten. Das Spektrum umfasst dabei einzigartige Naturaufnahmen und Tierdokumentationen, Zeugnisse über Handwerk, bäuerliches Leben und Szenen des Alltagslebens in Städten und Gemeinden des Landes.

Der Filmnachlass von Werner Sattler umfasst zum Beispiel einzigartige Natur-aufnahmen heimischer Wildtierarten und Pflanzen und zahlreiche Filme über spezifisches Brauchtum sowie Handwerk und das bäuerliche Leben im Schwarzwald.

Mit dem umfangreichen Filmnachlass von Eleonore Waldhör können die Anfänge des Naturschutzes ab den 1930er Jahren in filmischen Beiträgen nachvollzogen werden. Professionelle Werbefilme für die Arbeit des Bundes für Vogelschutz im Natur- und Landschaftsschutz ab den 1930er Jahren und ihre eigenen Filmaufnahmen sowie private Filmdokumente ab den 1920er Jahren zeigen ihre Pionierleistung in diesem Bereich.

Aus Beständen des Landesverbandes der Filmautoren Baden-Württemberg e. V. wurden zahlreiche Filme auf Normal- bzw. Super 8-mm für die Digitalisierung ausgewählt, die für die Landesgeschichte Baden-Württembergs von besonderem Interesse sind. Hervorgehoben werden in diesem Kontext Amateurfilme über die Seegfrörne im Winter 1962/63 und die Eisprozession über den Bodensee von Hagnau nach Münsterlingen am 12. Februar 1963.

Der Filmbestand aus dem Haus der Heimat in Stuttgart zeigt in sehr seltenen Filmdokumenten unter anderem den Alltag von Heimatvertriebenen aus dem Banat in einem Lager in den frühen Nachkriegsjahren.

„In einer Zeit, in der das Weltgeschehen in immer schnellerem Tempo über die Bildschirme flimmert, kommt dem Genre Dokumentarfilm zunehmende Bedeutung zu. Im filmisch-künstlerischen Prozess widmet sich der Dokumentarfilm seinem Thema in intensiver Recherchen und mit ausgiebig Zeit. Damit leistet dieses Genre einen wichtigen Beitrag zu gesellschaftlichen Debatten“, betonte die Staatssekretärin abschließend.

Weitere Information
Das Projekt „Kunst und Kultur digital erleben“ des Ministeriums ist Teil der landesweiten Digitalisierungsstrategie „digital@bw“.

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