Kunst und Kultur

Im Auftrag der Vielfalt: Spannende Vermittlungskonzepte zum Erhalt der Artenvielfalt

 Biene sammelt Nektar; Foto: Holger Hollemann/dpa

Ob Insektensterben oder der Verlust unserer Pflanzenwelt – das Thema Artenvielfalt betrifft uns alle. Um dafür ein Bewusstsein zu schaffen und zu erklären, wie jeder einzelne dieser Bedrohung entgegenwirken kann, haben die beiden Staatlichen Naturkundemuseen Stuttgart und Karlsruhe mit Unterstützung des Wissenschaftsministeriums Projekte zum Thema Biodiversität aufgelegt. Bei „Im Auftrag der Vielfalt“ und „Natur und Biodiversität vor der Haustür“ werden die Forschungen zum Thema Biodiversität einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

„Weil man nur schützen kann, was man kennt, kommt der Arbeit der beiden Naturkundemuseen in Karlsruhe und Stuttgart eine große Bedeutung zu. Deshalb unterstützten wir die beiden Museen dabei, Bürgerinnen und Bürger für das Thema Artenvielfalt zu sensibilisieren und vor der Haustür lebendige Programme zur Vermittlung anzubieten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leisten über ihre Forschungs- und ihre Vermittlungsarbeit zudem einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt“, sagte Staatssekretärin Petra Olschowski am Montag (1. Oktober) in Stuttgart.

Daher stellt die Landesregierung zusätzliche Mittel zur Stärkung der Wissenschaftskommunikation für spannende Vermittlungskonzepte an den beiden Staatlichen Naturkundemuseen in Karlsruhe und Stuttgart in Höhe von insgesamt 95.000 Euro zur Verfügung. „Die beiden Museen erklären den Bürgerinnen und Bürgern anschaulich ihre Forschungen im Bereich Biodiversität, beispielsweise zum Insektensterben, die ökologischen und ökonomischen Folgen in ihrer Umwelt und zeigen ganz konkret, wie jeder Einzelne seinen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten kann“, so Olschowski weiter.

Natur und Biodiversität vor der Haustür

Das Naturkundemuseum Karlsruhe plant zusammen mit dem Umwelt- und Gartenbauamt der Stadt ein integratives und partizipatives Projekt mit dem Titel „Stadt.Wiesen.Mensch – Natur und Biodiversität vor der eigenen Haustür“.

Seit 2017 untersucht das Museum in Karlsruhe die Vielfalt von Pflanzen und Bestäubern, insbesondere von Wildbienen, auf unterschiedlich gemanagten städtischen Grünflächen. Mit den zusätzlichen Mitteln sollen diese Untersuchungen in den nächsten zwei Jahren an Heuschrecken, Käfern und Spinnen fortgesetzt werden, um auch an Pflanzenfressern und Beutegreifern, die zu einem funktionierenden Ökosystem gehören, den Erfolg des Grünflächen-Managements überprüfen zu können.

Bereits bei den Voruntersuchungen hat sich das große Interesse der Öffentlichkeit am Thema Insektensterben bestätigt: Die künftigen Untersuchungen werden deshalb in hohem Maße transparent, kooperativ und partizipativ gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt - von Sozialen Netzwerke über Informationstafeln zum Grünflächen-Management und Umfragen zur ästhetischen Wahrnehmung der Grünflächen bis zu öffentlichen Veranstaltungsformaten. 

Im Auftrag der Vielfalt

Mit „Im Auftrag der Vielfalt“ setzt das Naturkundemuseum Stuttgart einen neuen Akzent: Wissensvermittlung in einer modernen und dynamischen Gesellschaft braucht entsprechende Konzepte. Eine besondere Herausforderung besteht darin, Menschen, die sich damit bisher wenig befasst haben, für gesellschaftlich relevante Themen zu sensibilisieren.

Das Museum plant unter dem Slogan „Im Auftrag der Vielfalt“ die Produktion und Verbreitung kurzer professioneller Filmbeiträge – innovativ, wissenschaftlich fundiert und attraktiv. Damit werden die verschiedensten, teils verblüffenden Aspekte der Biodiversität einem vielfältigen Publikum auf einfache und unterhaltsame Weise nahegebracht. Neben grundlegenden Themen der Bedeutung, Bewertung und Erforschung von Biodiversität werden auch Fragen nach eigenen, sinnvollen Handlungsmöglichkeiten zum Erhalt der Artenvielfalt beantwortet

„Die beiden Projekte der Naturkundemuseen Karlsruhe und Stuttgart ergänzen sich hervorragend: Einerseits machen sie ‚Forschung live‘ vor Ort transparent und andererseits wird Biodiversität, deren Erforschung und deren Wert für eine vielfältige Öffentlichkeit über digitale Kanäle interessant gemacht“, so Olschowski abschließend.

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