Forschung

Institut für Enterprise Systems entsteht an der Universität Mannheim

In enger Zusammenarbeit von Unternehmen, Universität und Landesregierung entsteht derzeit an der Universität Mannheim ein interdisziplinäres Forschungsinstitut für Unternehmenssoftware. Die Einrichtung befasst sich mit der Entwicklung und dem Einsatz von Informationssystemen in Betrieben. Die Wissenschaftler wollen sowohl die Hersteller als auch die Anwender von Unternehmenssoftware durch Auftragsforschung, Wissenstransfer und Weiterbildung unterstützen. Das baden-württembergische Wissenschafts­ministerium fördert das Vorhaben als „Industry-on-Campus“-Projekt mit bis zu 1,5 Millionen Euro.

„Wir möchten mit diesem Engagement die Innovationskraft der Unternehmen im Land unterstützen“, betont der baden-württembergische Wissenschaftsminister Professor Peter Frankenberg. Das Konzept sieht vor, dass die Wissenschaftler innerhalb von fünf Jahren Forschungsmittel im Umfang von zwei Millionen Euro bei Unternehmen einwerben. Jeden zugesagten Euro würden dabei Land und Universität verdoppeln, wobei das Land bis zu 1,5 Millionen Euro und die Universität bis zu einer halben Million Euro übernehmen. Das Institut für Enterprise Systems (InES) soll binnen fünf Jahren auf 30 Mitarbeiter wachsen.

Standardisierte betriebliche Informationssysteme sind aus Unternehmen heute nicht mehr wegzudenken. Sie umfassen längst nicht mehr nur die Buchhaltung, sondern sind heute Arbeitsgrundlage für alle Geschäftsbereiche – von der Personalverwaltung über die Produktion bis hin zu Marketing, Vertrieb und Logistik. „Enterprise Systems stellen das Rückgrat unserer Unternehmen dar“, sagt Prof. Dr. Alexander Mädche, der designierte geschäftsführende InES-Direktor. „Mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologien werden neue Abläufe und Geschäftsmodelle ermöglicht. Das erfordert neben technischem Wissen auch einen tiefen Einblick in betriebliche Abläufe.“

InES wird eine fakultätsübergreifende Plattform schaffen, welche Wissenschaftler aus verschiedenen Fachrichtungen, insbesondere Betriebswirte, Informatiker, Volkswirte, Soziologen, Psychologen und Juristen zusammenbringt. „Denn die beste Technik nutzt nichts, wenn sie nicht auf das Verhalten von Menschen und Organisationen zugeschnitten ist“, erklärt Professor Dr. Armin Heinzl, Mitglied im Direktorium des InES.

Viele Anbieter entsprechender Informationssysteme sitzen in Baden-Württemberg und machen Deutschlands Südwesten nach dem kalifornischen Silicon Valley zur weltweit zweitstärksten IT-Region. Insgesamt trägt die Branche der Informations- und Telekommunikationstechnologie überdurchschnittlich zur Wirtschaftsleistung in Baden-Württemberg bei. Drei Prozent aller Beschäftigten erwirtschaften dabei fünfzehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes. „Es gilt, diese hervorragende Position im globalen Wettbewerb mit Produkt- und Prozessinnovationen im Bereich der Enterprise Systems weiter auszubauen“, betont Wissenschaftsminister Frankenberg.

Kontakt und weitere Informationen:

Prof. Dr. Alexander Mädche
Geschäftsführender Direktor des Instituts für Enterprise Systems (InES)
Universität Mannheim
Telefon: +49-621-1 81-3606
maedche@uni-mannheim.de
http://ines.uni-mannheim.de/

Quelle:

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
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