Kultur

Länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Elsass und Baden-Württemberg wird intensiviert

Der Präsident der Kommission für Kultur der Region Elsass, Pascal Mangin, und Staatssekretär Jürgen Walter wollen im Bereich der Filmförderung noch stärker kooperieren

Bei der jetzt getroffenen Vereinbarung zwischen dem Präsidenten der Kommission für Kultur der Region Elsass, Pascal Mangin, und Kunststaatssekretär Jürgen Walter geht es im Wesentlichen um drei Themenbereiche: Neue Austauschformen zwischen baden-württembergischen und elsässischen Unternehmen im Rahmen des Rheinischen Koproduktionstreffens in Straßburg, eine gemeinsame Bewerbung der beiden Regionen in den Production- und Location-Guides sowie um eine neu initiierte Studie zur Evaluation der Attraktivität des grenzüberschreitenden Raums im Filmbereich.

Kunststaatssekretär Jürgen Walter: „Durch die neue Vereinbarung intensivieren die Region Elsass und Baden-Württemberg ihren langjährigen Kulturaustausch. Die gemeinsame Filmförderung wächst so noch stärker zusammen.“

Pascal Mangin: „In einer von starkem Wettbewerb geprägten Branche wie dem audiovisuellen Bereich müssen sich das Elsass und Baden-Württemberg durch ihre Exzellenz auszeichnen. Wir sind entschlossen, dazu mit konkreten Projekten beizutragen.“  

Fortführung der Rheinischen Koproduktionstreffen im Juli 2015
Das nächste Rheinische Koproduktionstreffen ist für Juli 2015 im Elsass geplant. Die seit 2003 bestehende Veranstaltung bietet Produzenten Gelegenheit zur gegenseitigen Kontaktaufnahme oder -vertiefung, mit dem Ziel, gemeinsame Projekte auf den Weg zu bringen. Die Teilnehmer haben darüber hinaus die Möglichkeit, geplante Vorhaben für Kino, Fernsehen oder neue Medien potenziellen Koproduzenten, Sendern und Finanzierungspartnern aus den Grenzregionen vorzustellen. Daraus sind bereits mehrere Filmprojekte entstanden, u. a. der 3D-Dokumentarfilm "Die Kathedrale" über das Straßburger Münster der Stuttgarter Indi Film und der Straßburger Seppia für den deutsch-französischen Sender Arte.

Im Rahmen des Treffens im Juli ist eine Info-Tour für baden-württembergische Produzenten geplant.

Verlinkungen der Location- bzw. Produktions-Datenbanken
Die Location- bzw. Produktions-Datenbanken sollen künftig stärker ineinander greifen; ab Sommer 2015 werden sie zweisprachig aufgelegt. Die elsässische Datenbank ist schon heute in deutscher Sprache verfügbar: http://www.tournages-alsace.org/allgemeine-einfuhrung

Damit bestehen künftig umfangreiche Recherchemöglichkeiten zu den Bereichen Kino und audiovisuelle Medien in Baden-Württemberg und im Elsass in jeweils deutscher und französischer Sprache.

Studie zu Stand und Perspektiven von Koproduktionen
Im Sommer 2015 startet eine Studie, mit dem Ziel in einer Sachstandsanalyse bestehende Hindernisse für gemeinsame, länderübergreifende Filmprojekte herauszuarbeiten. Dabei sollen einerseits Defizite logistischer, finanzieller oder regulatorischer Natur identifiziert und andererseits die jeweiligen Stärken der Regionen dokumentiert und geeignete Maßnahmen abgeleitet werden. Die Studie soll sich in zwei Schritten mit Real- und Animationsfilmprojekten beschäftigen, die in beiden Ländern potenziell förderungsfähig sind, entweder auf deutscher Seite durch die MFG Filmförderung Baden-Württemberg bzw. die FFA und/oder auf französischer Seite durch die Filmförderung der Region Elsass und der Eurometropole Straßburg und den CNC, die staatliche französische Filmförderungs­behörde bzw. durch den Mini-Traité. Eine Veröffentlichung erster Ergebnisse ist Ende 2015 geplant.

Der Kulturaustausch zwischen der Region Elsass und Baden-Württemberg hat eine lange Tradition. Im Jahr 1996 unterzeichnete die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) ein Abkommen mit der Eurometropole Straßburg, das die Arbeit der MEDIA-Antenne Straßburg (jetzt Europe Creative Desk) auf die Beratung aller Filmschaffenden in Baden-Württemberg ausdehnte. Seit 1997 gibt es ein Abkommen des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit dem Elsass und der DRAC Straßburg zu einer vertieften Zusammenarbeit. Auf dieser Grundlage wird ein bis heute intensiv praktizierter Künstleraustausch mit der Vergabe wechselseitiger Stipendien realisiert, der von beiden Seiten rege genutzt wird.  

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