Die mit insgesamt 36.000 Euro dotierten Auszeichnungen gehen an die Prosaautorin Verena Güntner, die Lyrikerin Odile Kennel und den Dramatiker Wolfram Lotz. Die Stipendiaten stellen sich und ihre Arbeit in gemeinsamen Lesungen vor.
Mit den Literaturstipendien werden Nachwuchsautorinnen und -autoren ausgezeichnet, die sich mit ihrer schriftstellerischen Arbeit profiliert haben. „Die Literaturstipendien sollen den Preisträgerinnen und Preisträgern die Möglichkeit geben, frei zu arbeiten und ihr Talent weiter zu entfalten. Ich freue mich, dass dieses Jahr mit Prosa, Lyrik und einem dramaturgischen Text verschiedene Literaturgattungen vertreten sind und die Autorinnen und Autoren durch die Auszeichnung eine noch größere Öffentlichkeit erhalten“, so Staatssekretär Jürgen Walter.
Die drei Literaturstipendien 2014 sind auf ein Jahr angelegt und mit jeweils 12.000 Euro dotiert. Mit der Förderung verbunden sind gemeinsame Lesungen der drei Stipendiaten in Bonndorf (Landkreis Waldshut), Karlsruhe und Stuttgart im Frühjahr 2015. Die Gelder sollen den Abschluss oder die Durchführung einer größeren Arbeit ermöglichen. Eine Bewerbung um das Stipendium ist nicht möglich. Über die Vergabe der Stipendien entscheidet jeweils eine Jury aus fachkundigen Persönlichkeiten des kulturellen und geistigen Lebens.
Die Stipendiaten 2014
Verena Güntner
1978 in Ulm geboren, studierte Schauspiel an der Universität Mozarteum in Salzburg. Vier Jahre lang war sie festes Ensemblemitglied am Bremer Theater, seit 2007 ist sie als freischaffende Schauspielerin regelmäßig auf den Bühnen des Staatstheaters Wiesbaden und des Theaters Bonn zu sehen. 2012 erreichte sie mit einem Auszug aus dem Roman „Es bringen“ die Finalrunde beim OpenMike in Berlin, 2013 erreichte sie den dritten Platz beim MDR-Literaturpreis und im selben Jahr gewann sie im Rahmen des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs den renommierten Kelag-Preis. „Es bringen“ ist ihr erster Roman. Verena Güntner lebt in Berlin.
Odile Kennel
1967 in Brühl/Baden geboren, wuchs zweisprachig auf und studierte Kultur- und Politikwissenschaften an der Universität Tübingen. Sie ist als Autorin und Übersetzerin tätig. 1996 erhielt sie den Würth-Literaturpreis und 2004 den Ersten Preis des Rheinsberger Autorinnenforums. Insgesamt erhielt sie im Zeitraum 2000 - 2013 sieben Arbeits- und Recherchestipendien. 2013 kam sie in das Finale bei poet in residence Dresden, 2014 war sie Austauschstipendiatin des Künstlerhauses Lunkas in Schweden und erhielt den 2. Münchner Lyrikpreis. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Wolfram Lotz
1981 in Hamburg geboren, wuchs in Bad Rippoldsau/ Schwarzwald auf und studierte an der Universität Konstanz und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er ist Lyriker, Dramatiker, Erzähler und Hörspielautor. 2011 erhielt er den Literatur-Förderpreis der Stadt Konstanz, 2011 ein Stipendium im Künstlerdorf Schöppingen und den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker. 2013 folgten der Dramatikerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e.V. und 2013 der Förderpreis Komische Literatur. Er lebt in Leipzig.
Ausgezeichnet werden können Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die durch Geburt, Wohnort oder Schwerpunkt ihres Schaffens mit Baden-Württemberg verbunden sind. Die Literaturförderung im Land verfolgt das Ziel, den Literaturbetrieb lebendig und aktiv zu erhalten. Hierzu gehört die finanzielle Unterstützung des gesamten künstlerischen Prozesses, von der Entstehung über die Vermittlung bis zur Rezeption und Verbreitung von Literatur. Neben der Vergabe von Stipendien und Preisen umfasst dies auch die institutionelle Förderung von Einrichtungen, allen voran das Deutsche Literaturarchiv Marbach sowie die Unterstützung von Veranstaltungen und Projekten. Insgesamt setzt das Land rund 5,6 Millionen Euro jährlich zur Literaturförderung ein.
