Literatur

Literaturstipendien 2008 des Landes gehen an Dorothea Grünzweig, Christine Langer und Markus Orths

Die Lyrikerinnen Dorothea Grünzweig und Christine Langer sowie der Autor Markus Orths erhalten die Literaturstipendien 2008 des Landes Baden-Württemberg. Die drei Schriftsteller werden mit einem Jahresstipendium in Höhe von jeweils 12.000 Euro ausgezeichnet. Mit den Stipendien verbunden sind gemeinsame Lesungen im Jahr 2009.

„Mit den Literaturstipendien möchten wir nicht nur das literarische Schaffen unserer Schriftstellerinnen und Schriftsteller würdigen, sondern ihnen auch den nötigen Freiraum für ihre literarische Arbeit geben“, sagte Kunststaatssekretär Dr. Dietrich Birk am 4. November in Stuttgart. Die drei geförderten Schriftsteller hätten als wichtige Stimmen aus dem Land bereits überregionale Beachtung gefunden.

„Die Landesregierung fühlt sich der reichen baden-württembergischen Literaturtradition verpflichtet“, verwies Birk auf die Literaturförderung des Landes. Ziel der Förderpolitik sei die Schaffung von positiven Rahmenbedingungen für die Entstehung, Verbreitung und Bewahrung von Literatur.

Das Land vergibt jährlich drei Jahresstipendien für Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die den Abschluss oder die Durchführung einer größeren Arbeit ermöglichen sollen. Die Stipendien richten sich an Autorinnen und Autoren, die durch Geburt, Wohnort oder einen Schwerpunkt ihres Schaffens mit dem Land Baden-Württemberg verbunden sind. Eine Bewerbung um das Stipendium ist nicht möglich. Die monatliche Stipendienhöhe beträgt 1.000 Euro. Eines der Stipendien kann von der Jury in Halbjahresstipendien geteilt werden. Über die Vergabe entscheidet eine jährlich wechselnde Jury bestehend aus fünf fachkundigen Mitgliedern.

Die Stipendiaten 2008 (in alphabetischer Reihenfolge):

Dorothea Grünzweig, geboren 1952 in Korntal bei Stuttgart, studierte Germanistik und Anglistik in Tübingen. Nach einem Forschungsaufenthalt an der schottischen Universität Dundee war sie als Lehrerin in Deutschland und Finnland tätig. 1989 zog sie nach Finnland, wo sie seit 1998 als freie Schriftstellerin und Übersetzerin arbeitet. Im Wallstein-Verlag erschienen von ihr folgende Gedichtbände: Mittsommerschnitt (1997), Vom Eisgebreit (2000), Glasstimmen (2004) und Die Auflösung (2008).

Christine Langer, geboren 1966 in Ulm, lebt und arbeitet auch heute in dieser Stadt. Sie schreibt Lyrik und Prosa und ist als Literaturkritikerin tätig; sie ist Herausgeberin der "Konzepte - Zeitschrift für Literatur". Neben zahlreichen Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften (u.a. "Der große Conrady", DAS GEDICHT, Jahrbuch der Lyrik) erschienen von ihr bislang drei Gedichtbände: Treppenaufgang, Lyrik und Prosa, (Gerhard Hess Verlag, Ulm; 2000), Studie für Fotografen, (Verlag Künstlergilde Esslingen 2004) und Lichtrisse (Klöpfer & Meyer Verlag, Tübingen; 2007). Christine Langers Gedichte wurden mehrfach vertont, u.a. von Orchestern aus Linz, Bratislava, Bukarest.

Markus Orths, geboren 1969 in Viersen, lebt als freier Schriftsteller in Karlsruhe. Nach dem Studium der Romanistik, Anglistik und Philosophie an der Universität Freiburg arbeitete er als Studienreferendar für Englisch und Französisch in Karlsruhe. Seit dem Erfolg seines Romans Lehrerzimmer (2003) widmet er sich ausschließlich dem Schreiben von Romanen und Erzählungen. Von Markus Orths erschienen bisher folgende Bände: Schreibsand. Erzählungen. edition sisyphos. Köln 1999, Wer geht wo hinterm Sarg? Erzählungen (Schöffling, Frankfurt/M 2001), Corpus. Roman (Schöffling, Frankfurt/M 2002), Lehrerzimmer. Roman (Schöffling, Frankfurt/M 2003). Catalina, Roman (Schöffling, Frankfurt/M 2005), Fluchtversuche. Erzählungen (Schöffling, Frankfurt/M 2006). Nach dem Ende (Die Nettetaler Bibliothek Bd. 7. Matussek, Nettetal 2006), Das Zimmermädchen (Schöffling, Frankfurt/M 2008).

Quelle:

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
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