Kunst und Kultur

Magnus Mehl ist Jazz-Preisträger 2015

Fotografie: Katharina Schlipf

„Magnus Mehls ausgereifte Spielweise und sein sprühender Ideenreichtum wecken Begeisterung für den zeitgenössischen Jazz“, sagt Kunststaatssekretär Jürgen Walter   

Jazz-Preisträger 2015 des Landes Baden-Württemberg ist der Saxophonist Magnus Mehl. Mehl stammt aus Rottweil und lebt heute in Stuttgart. Das gab der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Jürgen Walter, am Freitag (6. März) bekannt. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird noch vor den Sommerferien in Stuttgart im Rahmen eines vom SWR mitfinanzierten und später gesendeten Preisträgerkonzerts von Magnus Mehl (Saxophon) sowie der Zweitplatzierten Judith Goldbach (Kontrabass) verliehen. 

 

„Magnus Mehl verblüfft mit einer ebenso anspruchsvollen wie ausgereiften Spielweise. Dabei erweist er sich als äußerst kommunikativer Partner für seine Mitspielerinnen und Mitspieler und sprüht vor Ideenreichtum. Auf diese Weise gelingt es dem diesjährigen Preisträger, bei seinem Publikum immer auch Begeisterung für den zeitgenössischen Jazz zu wecken“, sagte Walter.   

 

Der Vorsitzender der Jury, Prof. Bernd Konrad, begründete die Entscheidung mit den Worten: „Der Alt-Saxophonist Magnus Mehl beherrscht sein Instrument in Technik und Ideenreichtum meisterhaft. In seinen Kompositionen versteht er es, interessante Klangkombinationen zu schaffen und diese in sein Spiel zu integrieren. Ihm ist daher der baden-württembergische Jazzpreis des Jahres 2015 zuzusprechen“.  

 

Der diesjährige Preisträger

 

Magnus Mehl wurde am 21. November 1980 in Rottweil geboren. Im Alter von neun Jahren begann er seine musikalische Ausbildung am Saxophon, bevor er mit 15 Jahren von Arno Haas unterrichtet wurde. Magnus Mehl spielte in den Landesjazzorchestern von Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen und stieß 2003 zum Bundesjazzorchester unter der Leitung von Peter Herbolzheimer.   

2001 begann er das Jazzsaxophon-Studium an der Hochschule Nürnberg unter Klaus Graf, wechselte ein Jahr darauf an das „Conservatorium van Amsterdam“ zu Ferdinand Povel und ging 2003 an die Kölner Musikhochschule, wo er von Heiner Wiberny unterrichtet wurde. Ein Jahr nach dem Diplomabschluss in Köln folgte 2007 ein Studienjahr als DAAD-Stipendiat am Queens College in New York bei Antonio Hart. 2010 begann Magnus Mehl sein Masterstudium bei Prof. Bernd Konrad an der Musikhochschule Stuttgart, das er mit Auszeichnung abschloss.   

 

Mit verschiedenen Ensembles gewann Magnus Mehl erste Preise bei international renommierten Jazzwettbewerben und gastierte mehrfach in Kooperation mit dem Goethe Institut auf Festivals in Osteuropa. 2007 gründete er zusammen mit seinem Bruder das „Ferenc und Magnus Mehl Quartett“ (kurz FUMMQ), das seither zwei CDs auf den Markt gebracht hat: 2009 „Baden verboten!“ mit dem Tenorsaxophonisten Jake Saslow aus New York als Gastsolist und fünf Jahre darauf die CD „Once upon and so on“. 2011 wurde er Bandleader des „Mehl Consortium“, das ein Jahr später die CD „City Views“ veröffentlichte, mit dem Pianisten und Landesjazzpreisträger von 2010, Rainer Böhm, dem Trompeter Axel Schlosser, Ferenc Mehl am Schlagzeug und dem Posaunisten Felix Fromm.  

 

Information für die Redaktionen:

 

Der Jazz-Preis Baden-Württemberg wird in diesem Jahr zum 31. Mal verliehen. Erhalten können ihn Nachwuchsmusikerinnen und -musiker, die in Baden-Würt-temberg leben oder durch ihre künstlerische Arbeit eine enge Beziehung zum Land haben. Der unabhängigen Jury gehören neben Bernd Konrad weitere ausgewiesene Jazz-Kenner an: Gudrun Endress, Günther Huesmann, Frieder Berlin, Johannes Frisch, Herbert Lindenberger, Frédéric Rabold, Friedhelm Schulz und Thomas Siffling.    

 

Zu den sechs nominierten Künstlerinnen und Künstlern in der diesjährigen Jury-Sitzung zählten neben dem späteren Preisträger in alphabetischer Reihenfolge: Tobias Becker, Volker Engelberth, Judith Goldbach, Christoph Neuhaus und Olivia Trummer.   

 

Preisträgerinnen und Preisträger der letzten fünf Jahre waren Alexandra Lehmler (Saxophon/2014), Alexander Sandi Kuhn (Saxophon/2013), Gee Hye Lee (Piano/ 2012), Anne Czichowsky (Gesang/2011) und Rainer Böhm (Piano/2010).  

 

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