Kunst und Kultur

Sanierung und Erweiterung Badisches Staatstheater: Berechnung der Gesamtkosten liegt jetzt vor

Kunstministerin Theresia Bauer, Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und Oberbürgermeister Frank Mentrup:  

„Die Sanierung und Erweiterung des Badischen Staatstheaters ist eine Weichenstellung für die nächsten 50 Jahre - für die Kultur in Baden-Württemberg und für das Stadtbild von Karlsruhe“   

Erstmals nach Überarbeitung des Wettbewerbsergebnisses aus dem Jahr 2014  liegen die Zahlen zu den voraussichtlichen Gesamtkosten der Sanierung und Erweiterung des Badischen Staatstheaters (BST) in Karlsruhe vor. Diese bilden neben den eigentlichen bereits bekannten Baukosten nun auch die Bauherren­risiken ab sowie nutzerspezifische Kosten (z.B. Ausstattung), zusätzliche bau­liche Maßnahmen wie die Gestaltung des Theatervorplatzes, die Baupreis­steigerung seit der Wettbewerbsauslobung bis zur geplanten Umsetzung und die während der Bauzeit erforderlichen Kosten zur Aufrechterhaltung des Spiel­betriebs. Insgesamt ergibt sich damit nun ein Kostenrahmen von 270 bis 325 Millionen Euro (Vollkosten) für die Sanierung und Erweiterung des Badischen Staats­theaters in Karlsruhe auf der Grundlage des Siegerentwurfs aus dem Wettbe­werb von Delugan Meissl Architekten. 

„Im Gegensatz zu den ersten bisher vorliegenden Zahlen und im Zuge der weiteren Konkretisierung des Bauvorhabens haben wir jetzt erstmals eine Gesamtbetrachtung aller Kostenfaktoren. Der uns jetzt vorliegende Kostenrahmen zeigt die Tragweite und den Umfang des Projekts auf, das Neubau, Sanierung und Interimslösung miteinbezieht“, sagte Kunstministerin Theresia Bauer am Freitag (9. Juni) in Stuttgart.   

„In einem ersten Schritt gilt es jetzt, die tatsächlich anfallenden Kosten genau zu ermitteln. Es macht keinen Sinn, nun mit vorläufigen Zahlen zu agieren oder einen politisch motivierten Kostendeckel vorzugeben, der nicht realistisch ist. Wir brauchen bis zur nächsten Verwaltungsratssitzung eine belastbare Größe als Grundlage für unsere Entscheidungen, die derzeit auch durch ein externes Gutachten geprüft wird“, so Finanzstaatssekretärin Gisela Splett.  

Oberbürgermeister Frank Mentrup: „Die Vertiefung der Planung ermöglicht uns nun erstmals, einen Korridor für eine Vollkostenrechnung inklusive eines deutlichen Risikozuschlags zu benennen, mit dem wir das Gesamtprojekt dem Gemeinderat zur Diskussion über das weitere Vorgehen vorstellen können.“ 

Kunstministerin Theresia Bauer, Staatssekretärin Gisela Splett und Oberbürgermeister Frank Mentrup betonten, wie wichtig Transparenz hinsichtlich der Entwicklung der Planungen und der hierfür kalkulierten Kosten sei.  

Gründe für die deutlichen Zusatzkosten  gegenüber den bei der Auslobung des Wettbewerbs bezifferten Baukosten lägen neben allgemeinen Baupreissteigerungen, erhöhten Baunebenkosten und Risikopuffern unter anderem im höheren Flächenbedarf zugunsten einer betriebswirtschaftlich sinnvollen Funktionalität des Theaters, in Folge des Wettbewerbsergebnisses nun vorgesehener stärkerer Eingriffe in das Bestandsgebäude und gestiegener Anforderungen an den technischen Standard des Staatstheaters. Hinzu kommen die vorbereitenden Kosten, die Zusatzkosten für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs und die Aufwendungen für die Gestaltung des Theatervorplatzes.  

In den vergangenen Monaten wurde bereits nach Einsparpotenzialen gesucht. Dabei habe sich allerdings gezeigt, dass Einsparungen nur bei Inkaufnahme funktionaler Einschränkungen möglich seien. Die Kostenhöhe mache es allerdings erforderlich, sich Möglichkeiten für eine Kostenreduzierung noch genauer anzusehen. Deshalb wird derzeit die Planung hinsichtlich Programm, Standards und Kosten durch ein externes Gutachten plausibilisiert, bevor bei der nächsten Verwaltungsratssitzung im Juli das weitere Vorgehen festlegt werden soll. Auch Gemeinderat und Landtagsfraktionen werden sich mit den Zahlen auseinandersetzen müssen.  

Dennoch dürfe der nun ermittelte Rahmen für die Gesamtkosten eines nicht überdecken: „Land und Stadt wollen ein Staatstheater, das diesen Namen verdient und in dem herausragende kulturelle Erlebnisse möglich sind. Die Sanierung und Erweiterung des Badischen Staatstheaters ist eine Weichenstellung für die nächsten 50 Jahre - für die Kultur in Baden-Württemberg und für das Stadtbild von Karlsruhe. Umso wichtiger sind nun die nächsten Planungsschritte und Entscheidungen“, so Bauer, Splett und Mentrup abschließend.  

Auf Wunsch der Fraktionen des Karlsruher Gemeinderats wird es Ende Juni ein Treffen mit vertiefenden Informationen für den Gemeinderat geben. Zudem erfolgen die Beratungen in den politischen Gremien und im Verwaltungsrat des Badischen Staatstheaters.   

Weitere Informationen 

Die derzeitigen Planungen für den Neubau des Schauspielhauses und die Sanierung des Bestandes des Badischen Staatstheaters sehen einen zeitlichen Rahmen von rund 12 Jahren vor. Unter der Voraussetzung eines positiven Votums zu den bisherigen Planungen soll mit den vorbereitenden baulichen Maßnahmen im Jahr 2019 begonnen werden. 

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