Start der Delegationsreise nach Pennsylvania und Kalifornien

Start der Delegationsreise nach Pennsylvania und Kalifornien

Ministerpräsident Winfried Kretschmann startet am morgigen Sonntag (2. Oktober) seine einwöchige Delegationsreise nach Pennsylvania und Kalifornien. „Meine Reise soll ein deutliches politisches Signal für starke transatlantische Beziehungen mit unserem wichtigsten Handelspartner und zentralen demokratischen Wertepartner sein. Unter den neuen Rahmenbedingungen ist Wirtschaftspolitik immer auch Geopolitik. In dieser Zeitenwende stehen Deutschland, Europa und die USA zusammen, um Freiheit, Demokratie und eine internationale regelbasierte Ordnung zu verteidigen. Das gilt gerade für Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, die unser Leben grundlegend prägen werden und die Quellen unseres zukünftigen Wohlstandes sind. Wenn Europa hier technologisch souverän sein will, brauchen wir eine enge Zusammenarbeit mit den USA, die eine internationale Spitzenposition bei KI haben. Starke Bündnisse, vertrauensvolle Zusammenarbeit und verlässliche Freundschaften sind unerlässlich angesichts der multiplen Herausforderungen, die die Welt in Atem halten“, so Kretschmann am Tag vor seinem Abflug in Stuttgart.

Ministerpräsident Kretschmann reist nach 2015 und 2018 bereits zum dritten Mal in die USA und nach Kalifornien. Pittsburgh in Pennsylvania steht hingegen zum ersten Mal auf dem Programm. „In Philadelphia wurde 1776 die Unabhängigkeitserklärung und 1787 die Verfassung unterzeichnet. In Gettysburg hielt Präsident Lincoln 1863 eine Rede, die die die Grundwerte der Demokratie prägnant zusammenfasst. Vor allem aber hat der Bundesstaat eine ähnliche Wirtschaftsstruktur wie Baden-Württemberg. Und Pittsburgh hat einen eindrücklich Weg von der krisengebeutelten ,Iron City‘ mit Kohle und Stahl zum florierenden High-Tech-Zentrum in KI und Robotik zurückgelegt“, so Kretschmann zum Startpunkt der Reise.

Transatlantische Beziehungen und Künstliche Intelligenz im Fokus

Der thematische Fokus der Reisewoche liegt auf den Bereichen Gesundheitswirtschaft (Medizintechnik, Gesundheitswirtschaft, Life Science), Mobilität (Automatisiertes und vernetztes Fahren) und dem transatlantischen Dialog (Entwicklung der Demokratie in den USA, Stärkung des Jugendaustauschs)

Entsprechend dieser Schwerpunkten wird Ministerpräsident Kretschmann von einer hochrangigen Fachdelegation aus den Bereichen Mobilität und Gesundheit mit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern begleitet. Die politische Delegation wird vertreten durch den Minister für Finanzen Dr. Danyal Bayaz, die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Petra Olschowski, die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, den Minister für Verkehr Winfried Hermann, den Staatsminister im Staatsministerium Dr. Florian Stegmann, den Beauftragten der Landesregierung für Informationstechnologie Stefan Krebs, Landtagspräsidentin Muhterem Aras, den Fraktionsvorsitzenden Andreas Schwarz (Grüne)  und Andreas Stoch (SPD) sowie den Landtagsabgeordneten Winfried Mack (CDU), Prof. Erik Schweickert (FDP) und Alfred Bamberger (AfD).

Finanzminister Danyal Bayaz: "In Pittsburgh wird daran geforscht, wie Künstliche Intelligenz bei der Transformation der Wirtschaft helfen kann. Und Kalifornien setzt seit Jahrzehnten Maßstäbe in Sachen Innovation. Davon können wir uns inspirieren lassen, wie auch Baden-Württemberg in Zukunft erfolgreich bleiben kann. Ich habe zwei Jahre in den USA als Schüler und Student gelebt. Das hat mich sehr geprägt. Gerade auch nach der Trump-Präsidentschaft ist es wichtig, die Beziehungen zu den USA wieder zu intensivieren.“

Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Petra Olschowski: „Mit unserem Innovationscampus Cyber Valley und dem Innovationscampus Health and Life Science Alliance nehmen wir eine Vorreiterrolle in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Gesundheitsforschung ein. Wir haben in diesen Ökosystemen starke wissenschaftliche Einrichtungen mit starken wirtschaftlichen Partnern verbunden – und damit auch ein inspirierendes Gründungsumfeld geschaffen. An der Carnegie Mellon University, der Pionierin in der KI-Forschung, treffen wir auf Akteure, die in diesem Bereich ebenfalls herausragend sind. In Los Angeles ist – wie in der Health and Life Science Alliance – das wissenschaftliche und wirtschaftliche Potential der Anwendung von KI im Gesundheitsbereich ein besonderer Schwerpunkt. Ich bin mir daher sicher, dass wir von dieser Reise neue Erkenntnisse und Inspirationen mitnehmen und neue Partner finden werden, mit denen wir unsere Stärken in den Forschungsbereichen KI, Lebenswissenschaften und Gesundheit gemeinsam weiterentwickeln und umsetzen können.“

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Künstliche Intelligenz gilt zu Recht als ‚Schlüssel zur Welt von morgen‘. Ein Blick in die Welt von heute verrät aber auch: Außerhalb Europas werden KI-Lösungen derzeit schneller, konsequenter und wirtschaftlich erfolgreicher umgesetzt. Wir suchen deshalb insbesondere mit unserem Wertepartner USA den Schulterschluss auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz – ganz gezielt mit Blick auf die Zukunftsthemen der nachhaltigen Mobilität und intelligenten, personalisierten Medizin. Dabei geht es auch ganz bewusst um einen verantwortungsvollen und wertbasierten Umgang mit KI.“ Um den Austausch mit Vordenkern aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz voranzutreiben, besucht die Wirtschaftsministerin auch das Silicon Valley.

Verkehrsminister Winfried Hermann: „In Pittsburgh geht es vor allem um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz für vernetztes und autonomes Fahren. In Sacramento findet ein Austausch mit der Chefin der Energiekommission Kaliforniens zu Elektromobilität statt. Und in L.A. werden wir neue Verkehrskonzepte für die Olympischen Spiele 2028 kennenlernen.  Ich freue mich auf den Austausch über neue Entwicklungen intelligenter und klimafreundlicher Mobilität. Der Blick auf Innovationen und Konzepte anderer Nationen bietet wichtige zusätzliche Impulse für die Mobilitätswende in unserem Land.“

Programm-Überblick

 Zum Start der Reise am Montag (3. Oktober) in Pittsburgh tauscht sich die Delegation bei einer Fachkonferenz zum Thema Künstliche Intelligenz im Automobil- und Gesundheitssektor zu neuen Kooperationsmöglichkeiten und Standortpolitik aus. Es folgt eine gemeinsame Veranstaltung des Landes Baden-Württemberg und des Deutschen Generalkonsulats New York zum Thema krisenfeste Gesellschaft. Am Nachmittag stehen Besuche der Carnegie-Mellon-Universität mit dem Schwerpunkt KI und beim Start-Up LifeXLabs, einem LifeScience-Inkubator, an.  Am Abend findet unter dem Titel „the Länd & the Stätes“ ein Empfang zum Tag der Deutschen Einheit statt.

Am Dienstag (4. Oktober) folgt ein Besuch des Carnegie Bosch Institute, einem anwendungsorientierten KI-Forschungslabor. Im Anschluss geht es zum Start-Up Argo AI, das autonome Fahrsysteme entwickelt.

Beim Zwischenstopp in Sacramento am Mittwoch (5. Oktober) sind politische Gespräche unter anderem mit Gouverneur Gavin Newsom sowie dem ehemaligen Gouverneur a.D. Jerry Brown angesetzt. Im Anschluss wird Jerry Brown mit dem Distinguished German-American Award 2022 für seine Verdienste um die deutsch-amerikanische Freundschaft und die transatlantischen Beziehungen ausgezeichnet.

In Los Angeles geht es am Donnerstag (6. Oktober) weiter mit Fachgesprächen zum dort angesiedelten KI Ökosystem und Life Science Cluster. Es folgen Termine beim Unternehmen Volocopter in Kooperation mit dem Urban Movement Labs, einer gemeinnützigen Organisation, die die Entwicklung von neuen Mobilitätstechnologien in Los Angeles fördert sowie beim Cedars-Sinai Medical Center zum Einsatz von KI in der Medizin. Am Abend trifft die Delegation im Goethe-Institut auf den Musiker Max Herre. Das Thema des Abends unter dem Titel „Sampling Culture: Empowering Youth through Transatlantic Hip-Hop Exchanges“ ist vor allem die Vertiefung des Jugendaustausches zwischen Deutschland und den USA. 

Zum Abschluss der Reise am Freitag (7. Oktober) steht ein Besuch des SoFi Stadions und ein Gespräch mit Vertretern von Cisco zu Smart-City-Konzepten, Cyber Security und IT-Infrastruktur. Hintergrund sind hier die Vorbereitungen der Stadt Los Angeles als Veranstalter der Olympischen Spiele 2028 und Mitveranstalter der Fußball-WM 2026.

Fotos der Reise können fortlaufend über das Landesportal www.baden-wuerttemberg.de/mediathek heruntergeladen und honorarfrei verwendet werden (Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg).

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