Hochschulen

Wissenschaftsminister: Initiative in der Kultusministerkonferenz für mehr Eigenverantwortung der Hochschulen bei Akkreditierung

Baden-Württemberg will sich in der Sitzung der Kultusministerkonferenz am 14. und 15. Juni für einen Systemwechsel bei der Akkreditierung von Studiengängen einsetzen. Dies kündigte Wissenschaftsminister Prof. Peter Frankenberg am 13. Juni in Stuttgart an. Ziel sei es, die Verantwortung der Hochschulen für die Qualität ihrer Studiengänge zu stärken und überflüssige Bürokratie abzubauen.

Unter Hinweis auf das gute Abschneiden der Hochschulen aus Baden-Württemberg bei Rankings des FOCUS sowie der Zeit und des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) sagte Frankenberg: „Die exzellenten Rankings unserer Hochschulen zeigen, dass sich ein Abbau staatlicher Regulierung und mehr Vertrauen in die Eigenverantwortung der Hochschulen auszahlen. Ich möchte, dass die Hochschulen eigene Systeme zur Qualitätssicherung aufbauen, die eine aufwändige Akkreditierung einzelner Studiengänge überflüssig machen.“ Die Konsequenz daraus sei, so Frankenberg weiter, ein Wechsel von der Programm- zur Systemakkreditierung.

Nach der heutigen Beschlusslage in der Kultusministerkonferenz müssen neue Bachelor- und Masterstudiengänge akkreditiert werden (Programmakkreditierung). Dabei wird die Einhaltung von Qualitätsstandards überprüft. Dies geschieht durch unabhängige Agenturen unter der Gesamtverantwortung eines von allen Ländern eingerichteten Akkreditierungsrates. Bei der Systemakkreditierung ist Gegenstand der Prüfung, ob die Hochschule über ein geeignetes System der Qualitätssicherung verfügt; die Akkreditierung bezieht sich insoweit nicht mehr auf einzelne Studiengänge, sondern auf die Fähigkeit zur eigenverantwortlichen Qualitätssicherung.

Frankenberg bezeichnete die Qualitätssicherung an Hochschulen als ein zentrales Thema für die kommenden Jahre. „Gute  Rankings sind für uns kein Ruhekissen, sondern ein Ansporn für mehr Qualität in Lehre und Forschung. Unsere Hochschulen und Berufsakademien sind bereit, sich dafür einzusetzen. Im Solidarpakt haben sie sich verpflichtet, interne Instrumentarien der Qualitätssicherung zu entwickeln und umzusetzen.“

Das neue Ranking der Zeitschrift Focus stellt neben den „Top-Ten-Universitäten“ die Einzelergebnisse für Studiengänge vor. Auf den ersten 10 Plätzen, die von insgesamt 11 Universitäten belegt werden, befinden sich 7 Universitäten aus Baden-Württemberg. Insgesamt kommen 12 % aller bewerteten Studiengänge aus Baden-Württemberg. Gemessen daran sind sie mit 34% in der Spitzengruppe deutlich überrepräsentiert, in der Schlussgruppe dagegen mit nur 5 % der Platzierungen erfreulicherweise nur gering vertreten. Erstmals ging bei 20 untersuchten Studiengängen zehn Mal der erste Platz an eine Landesuniversität. Die Universität Heidelberg erzielte den ersten Rang in Mathematik, Physik und Biologie. Den ersten Platz in Jura teilen sich die Universitäten Heidelberg und Freiburg. Freiburg bekam außerdem den ersten Rang in Geschichte. Mannheim ist Spitze in BWL und VWL, Konstanz in Psychologie, Karlsruhe in Informatik und Stuttgart im Bauingenieurwesen.

In der diesjährigen Folge des Ranking von CHE und ZEIT erzielten die Landesuniversitäten 34 % der Spitzenplätze in der Reputation der Professoren bezogen auf die Forschung; bezogen auf die Lehre waren es 31 %. Beim Gesamturteil der Studierenden gingen 29% der Spitzenplätze nach Baden-Württemberg. Bei den  Fachhochschulen machten die Hochschulen aus Baden-Württemberg 40 % der Spitzenplätze in der Reputation der Professoren bezogen auf die Lehre aus.
31 % der Spitzenplätze im Gesamturteil der Studierenden gingen nach Baden-Württemberg.

Quelle:

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
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