Wissenschaftsministerium verlängert die Förderung von vier Zentren für Angewandte Forschung an Fachhochschulen

Das Wissenschaftsministerium verlängert die Förderung von vier bestehenden Zentren für Angewandte Forschung (ZAFH) an den Hochschulen Aalen, Karlsruhe, Pforzheim und Ulm. Die Projekte werden für weitere zwei Jahre mit einem Gesamtvolumen von jeweils bis zu 1 Million Euro gefördert. Dies gab Wissenschaftsminister Professor Dr. Peter Frankenberg heute in Stuttgart bekannt. Die Mittel stammen aus Privatisierungserlösen (Zukunftsoffensive IV) und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Die seit Anfang 2008 laufenden Projekte wurden von einer 16-köpfigen Gutachterkommission evaluiert und positiv bewertet. Der Beginn der neuen Förderungsdauer ist 1. Januar 2011. Nach Auslaufen der Förderung sollen sich die Zentren selbst tragen. Im Rahmen der ersten drei Förderjahre 2008 bis 2010 wurden den Hochschulen insgesamt rund 4,7 Millionen Euro bereitgestellt. 

Wissenschaftsminister Frankenberg: „Mit der Gründung von Zentren für Angewandte Forschung (ZAFH) will das Land Baden-Württemberg  innovative Forschungsfelder an den Fachhochschulen erschließen und zugleich die regionale Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der EU-Lissabonstrategie stärken. Zukunftsthemen, die unser Leben nachhaltig verbessern können, stehen dabei im Mittelpunkt. Die Zusammenarbeit zwischen den Fachhochschulen, die nicht umsonst jetzt auch die Bezeichnung als Hochschule für angewandte Wissenschaften führen,  und der mittelständischen Wirtschaft in dieser Form hat sich bewährt. Die geförderten Projekte sind gute Beispiele für die hohe Leistungsfähigkeit der Fachhochschulen in der angewandten Forschung.“

Die geförderten Projekte im Einzelnen

  • Hochschule Aalen: Photonische Verfahren in neuen Dimensionen (PHOTON).
    Forschungsgegenstand sind Themen aus dem Bereich der Lichtsensorik. Die Ergebnisse sind z. B. für Geräte auf dem Gebiet der Analytik und Umweltmesstechnik sowie  der medizinischen Diagnostik von Interesse.
    Projektleiter: Prof. Dr. Herbert Schneckenburger
  • Hochschule Karlsruhe: Center of Computational Materials Science and Engineering“ (CCMSE). In diesem Projekt werden Simulationstechniken zur Modellierung von metallischen Legierungen und geologischen Systemen erarbeitet. Die Ergebnisse sind insbesondere bei Schmelz- und Gießvorgängen relevant, spielen aber auch bei der geologischen Beurteilung von Gesteinsschichten eine Rolle.Projektleiterin: Prof. Dr. Britta Nestler
  • Hochschule Pforzheim: Modellgestützte Entwurfs- und Realisierungsmuster für signalverarbeitende eingebettete Systeme (MERSES). Hier werden Methoden entwickelt, die z. B. bei der Konzeption von Fahrassistenzsystemen im Automobilbereich zum Einsatz kommen.Projektleiter: Prof. Dr. Thomas Greiner
  • Hochschule Ulm: Autonome mobile Serviceroboter. Forschungsgegenstand ist die Entwicklung einer Methodik für den Bau intelligenter mobiler Roboter, die selbstständig z. B. Reinigungsarbeiten erbringen können. Projektleiter: Prof. Dr. Christian Schlegel


Hinweis an die Redaktionen

Zentren für Angewandte Forschung an Fachhochschulen (ZAFH) sind Verbünde von Hochschulen und Forschungseinrichtungen, in denen anwendungsfähige Forschungsergebnisse in neuen wissenschaftlichen Forschungsfeldern erzielt werden. Maximal fünf Jahre lang stehen für ein ZAFH durchschnittlich bis zu 500.000 Euro jährlich zur Verfügung. Die Zentren kooperieren vorrangig mit mittelständischen Wirtschaftsunternehmen. Danach ist eine Veräußerung von Verwertungsrechten möglich.

In Baden-Württemberg gibt es derzeit sieben Zentren für Angewandte Forschung  an den Hochschulen Aalen, Furtwangen, Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim, Stuttgart und Ulm. Zwei weitere werden an den Hochschulen Mannheim und Ravensburg-Weingarten eingerichtet.

Weitere Informationen unter www.mwk.baden-wuerttemberg.de/themen/forschung/forschungsfoerderung/zentren-fuer-angewandte-forschung-an-fachhochschulen-zafh

Quelle:

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
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