Forschung

Wissenschaftsrat empfiehlt Förderung eines Forschungsneubaus der Uni Heidelberg

Der Wissenschaftsrat hat in seiner Sitzung einen Forschungsneubau der Universität Heidelberg zur Förderung empfohlen. Damit können als Förderhöchstbetrag 10,1 Mio. Euro Bundesmittel für das Land eingeworben werden. Dies teilte das Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg in Stuttgart mit. Bei dem Forschungsbau handelt es sich um das geplante Centre for Asian and Transcultural Studies (CATS), das umfangreiche Kooperationen zwischen den Asienwissenschaften und europäisch geprägten Fachdisziplinen der Geistes- und Sozialwissenschaften in einem sog. „Kollaboratorium“ ermöglichen soll.

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer zeigte sich von der Entscheidung erfreut: „Das Projekt der Universität Heidelberg wurde von Beginn an als international kompetitiv eingestuft und jetzt in allen 5 Förderkriterien ‚Zielstellung‘, ‚Qualität der Forschungsprogrammatik‘, ‚Qualität der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler‘, ‚Nationale Bedeutung des Vorhabens‘ sowie ‚Einbettung des Vorhabens in die Hochschule‘ mit der Bestnote ‚herausragend‘ eingestuft. Dies ist ein großer Erfolg für die Universität Heidelberg und für Baden-Württembergs Forschungslandschaft insgesamt“.

Bedeutsam sei die Förderung vor allem auch deswegen, weil es in der Geschichte der Empfehlungen zu Forschungsbauten an Hochschulen zur Aufnahme in die gemeinsame Förderung nach Art. 91b GG erst das siebente von einhundert Vorhaben sei, das im Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften angesiedelt sei.

Im Rahmen von CATS soll der asiatische Raum im Kontext europäisch geprägter Fachdisziplinen untersucht werden. Indem im asiatischen Bereich entwickelte theoretische Konzepte und Forschungsansätze in westlich geprägte Fachkulturen eingeführt und ausgelotet werden, soll ein Perspektivenwechsel innerhalb sozial- und geisteswissenschaftlicher Kerndisziplinen initiiert werden. Diese Zielstellung ist angesichts der zunehmenden Bedeutung der Regionen Asiens von herausragender wissenschaftlicher als auch gesellschaftspolitischer Relevanz. Das „Kollaboratorium“ als neuartige Forschungsumgebung wird insbesondere ein innovatives zentrales Medienzentrum mit umfassender Forschungsbibliothek, eine Digital Humanities Unit und multifunktionale Medialabs beherbergen. Es bietet dabei Raum für den direkten Zugriff auf gemeinsam zu bearbeitende Materialien und Quellen und soll durch die Einbindung unterschiedlicher Disziplinen Methodenvielfalt sicherstellen.

Nach Verabschiedung der Empfehlungen durch den Wissenschaftsrat bleibt die endgültige Entscheidung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) in ihrer nächsten Sitzung vorbehalten.

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