Die Tradition Großer Landesausstellungen geht auf das Jahr 1977 zurück, als anlässlich des 25-jährigen Landesjubiläums die außerordentlich erfolgreiche Staufer-Ausstellung stattfand. Die Ausstellungen sind überregional beachtete Großprojekte, die entweder Themen zu Kultur und Geschichte des Landes behandeln oder einen besonderen Landesbezug haben.
Bedeutende Beispiele der letzten Jahre sind die besonders erfolgreichen Ausstellungen "Die Schwaben. Zwischen Mythos und Marke“ 2016/17 im Landesmuseum Württemberg und die vom Linden-Museum durchgeführte Ausstellung "Azteken“ sowie „Hans Baldung Grien“ in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe in 2019/20 . Besondere Aufmerksamkeit beim Publikum hat auch die vom Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe gezeigte Ausstellung „Neobiota. Natur im Wandel“ in 2021/22 erlangt.
Laufende und geplante Große Landesausstellungen
Welterbe des Mittelalters
20.4.-20.10.2024 – Insel Reichenau und Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg Konstanz
Vor 1300 Jahren kam der später heiliggesprochene Wanderbischof Pirmin aus dem westlichen Frankenreich an den Bodensee und gründete wohl im Jahr 724 auf der größten Insel das Kloster Reichenau. Die ersten Jahrhunderte des Konventes erzählen eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte, in der das Benediktinerkloster intensiv in die Herrschaft der Karolinger und der römisch-deutschen Könige und Kaiser einbezogen war. Die Abtei Reichenau besaß eine reichsweite Bedeutung, die nur mit den wichtigsten Klöstern wie Saint-Denis oder Fulda verglichen werden kann. Die Große Landesausstellung veranschaulicht einem breiten Publikum an zwei Hauptorten am Bodensee die historischen und kulturellen Leistungen der Reichenauer Mönche. Dabei ist die Insel Reichenau, die seit dem Jahr 2000 zum UNESCO-Welterbe zählt, mit ihren Originalschauplätzen Teil der Großen Landesausstellung: Die drei mittelalterlichen Kirchen, die neu gestalteten Klostergärten sowie die Münsterschatzkammer können die Besucherinnen und Besucher durch ein modernes Führungssystem erleben. Einen Höhepunkt am Ausstellungsstandort in Konstanz bilden die bedeutenden Handschriften aus dem berühmten Reichenauer Skriptorium, die im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg gezeigt werden. Die 2003 ins Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommenen prachtvollen Bücher können anlässlich des Jubiläums erstmals seit Jahrzehnten wieder am Bodensee zusammengeführt und in dieser Breite präsentiert werden.
Die Große Landesausstellung 2024 entsteht in Zusammenarbeit des Badischen Landesmuseums mit der Badischen Landesbibliothek, dem Landesarchiv Baden-Württemberg / Generallandesarchiv Karlsruhe und dem Landesamt für Denkmalpflege / Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg.
Klosterinsel Reichenau – Welterbe des Mittelalters
500 Jahre Bauernkrieg 2024/2025
- 27. Oktober 2024 – 4.Mai 2025 – „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“ im Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
- 26. April bis 5. Oktober 2025: „UFFRUR! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25“ im Kloster Schussenried
In den Jahren 1524 und 1525 erhoben sich Bauern, Städter und Bergknappen gegen die Ausbeutung durch ihre Feudalherren. Erstmals wurden universale Freiheitsrechte gefordert und eine allgemeine Gleichheit aller Menschen postuliert. Die Aufstände erzielten eine bis dahin nicht gekannte Reichweite und können als die erste Massenbewegung der deutschen Geschichte bezeichnet werden. Trotz der Niederschlagung blieb der „Bauernkrieg“ als Zäsur im kollektiven Gedächtnis verankert. Eine Utopie war in der Welt, inspirierte spätere Revolutionen in ganz Europa und wirkt bis heute nach. Der Blick auf 1524/25 eröffnet Perspektiven von geradezu erstaunlicher Aktualität und wirft Fragen auf: Was lernen wir aus der Geschichte? Worin erkennen wir uns wieder? Was treibt Menschen dazu an, sich zu erheben? Diesen und anderen Fragen geht das Landesmuseum Württemberg 2024 und 2025 in vielfältiger Weise nach: Den Auftakt bildet ab August 2024 das digitale Storytelling-Projekt "LAUTseit1525" auf Instagram, flankiert von einer interaktiven Webseite. Im Oktober 2024 folgt die Erlebnisausstellung „PROTEST! Von der Wut bis zur Bewegung“ in Stuttgart. Vor dem Hintergrund des Geschehens von 1524/25 können sich Besucher und Besucherinnen darin mit Fragen zu Aktivismus und Protest auseinandersetzen. Zugleich mit "PROTEST!" beginnt am 27. Oktober 2024 im Stuttgarter Kindermuseum Junges Schloss die Mitmachausstellung "ZOFF!" für Kinder und Familien.
Zwei weitere Höhepunkte folgen im Frühjahr 2025: die kulturhistorische Ausstellung "UFFRUR! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25" im Kloster Schussenried, sowie eine unterhaltsame Roadshow – gefördert durch die Baden-Württemberg Stiftung, mit der die Große Landesausstellung im ganzen Land präsent sein wird.
Die Große Landesausstellung „Der Bauernkrieg 1524/ 25“ wird gefördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.
The hidden LÄND - Wir im ersten Jahrtausend
13.09.2024-26.01.2025 – Kunstgebäude Stuttgart
Das erste Jahrtausend ist eine Zeit großer Umbrüche: Das römische Weltreich und sein Untergang bestimmen das Leben in Europa, es folgen neue Reiche, neue Herrscher und mit dem Christentum eine neue Religion. Für das Land, das wir heute Baden-Württemberg nennen kennen wir Namen und Begriffe wie Römer, Franken, Alamannen, Schwaben oder Kaiser, Herzogtum und Kirche. Aber was bedeuten sie für das Leben vor über tausend Jahren? Wer waren die Menschen, die uns vorangegangen sind? Was prägte ihr Zusammenleben im Großen wie im Kleinen? Die Archäologie sucht Antworten darauf. Sie untersucht die Spuren in dem Boden, auf dem wir stehen: in vergangenen Friedhöfen und Siedlungen, in ersten Gotteshäusern unter unseren Kirchen und den uralten Straßen, die unsere Landschaft durchschneiden… – sie lassen uns entdecken, wie nahe oder fremd uns die Menschen des ersten Jahrtausends sind.
Die Große Landesausstellung wird vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg durchgeführt.
Katharina Grosse.
April – September 2025
Mit der 1961 in Freiburg im Breisgau geborenen international anerkannten Künstlerin Katharina Grosse widmet sich die Staatsgalerie Stuttgart einer der Hauptvertreterinnen einer zeitgenössischen erweiterten Malerei. Seit den späten 1990er-Jahren arbeitet die Künstlerin vornehmlich mit der Spraypistole und schafft damit multidimensionale Bildwelten im Innen- und Außenraum. Grosse bezieht dabei nicht nur architektonische Strukturelemente wie Wände oder Säulen in ihre raumgreifende Malerei mit ein. Auf Leinwand, Papier oder skulpturalen Formen aus Styropor, Stein oder Aluminium schafft sie eindrückliche abstrakte Arbeiten, die in ihrer Kraft nachhaltig beeindrucken.
Die Große Landesausstellung präsentiert mit einer großen Werkschau die gesamte Bandbreite ihres Schaffens: von den frühen, noch mit Pinseln gemalten Acrylarbeiten auf Leinwand über die ersten mit Sprühpistole Ende der 1990er Jahre entstandenen Gemälde, Aquarelle, raumgreifende skulpturale Arbeiten und entgrenzten Malereien auf Wänden, Säulen und anderen Gegenständen. Dabei sollen nicht nur Innenräume bespielt werden, sondern auch verschiedene Standorte im öffentlichen Raum.
500 Jahre Bauernkrieg 2024/2025
- 27. Oktober 2024 – 4.Mai 2025 – „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“ im Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
- 26. April bis 5. Oktober 2025: „UFFRUR! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25“ im Kloster Schussenried
In den Jahren 1524 und 1525 erhoben sich Bauern, Städter und Bergknappen gegen die Ausbeutung durch ihre Feudalherren. Erstmals wurden universale Freiheitsrechte gefordert und eine allgemeine Gleichheit aller Menschen postuliert. Die Aufstände erzielten eine bis dahin nicht gekannte Reichweite und können als die erste Massenbewegung der deutschen Geschichte bezeichnet werden. Trotz der Niederschlagung blieb der „Bauernkrieg“ als Zäsur im kollektiven Gedächtnis verankert. Der Blick auf 1524/25 eröffnet Perspektiven von geradezu erstaunlicher Aktualität und wirft Fragen auf: Was lernen wir aus der Geschichte? Worin erkennen wir uns wieder? Was treibt Menschen dazu an, sich zu erheben? Diesen und anderen Fragen geht das Landesmuseum Württemberg 2024 und 2025 in vielfältiger Weise nach: Auf die Erlebnisausstellung „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“, die bis Mai 2025 in Stuttgart gezeigt wird, folgt ab April 2025 im Kloster Schussenried die große kulturhistorische Ausstellung „UFFRUR! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25“. Begleitet wird sie ab Mai 2025 von „UFFRUR! … on the road“, einem mobilen Format – gefördert durch die Baden-Württemberg Stiftung –, das mit performativen, musikalischen und medialen Ausdrucksformen an bedeutsamen Orten im ganzen Land den Bauernkrieg in Erinnerung ruft. Bis Herbst 2025 kann ein breites Publikum die historischen Ereignisse weiterhin auch im digitalen Raum unter dem Hashtag #LAUTseit1525 verfolgen.
Die Große Landesausstellung „Der Bauernkrieg 1524/ 25“ wird gefördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.
November 2026 - Juni 2027
Große Landesausstellung „Sonne, Mond und Sterne – Kultur und Technikgeschichte der Beobachtung von Himmelskörpern“ - Technoseum Mannheim
November 2026 - Juli 2027
Große Landesausstellung „Mittendrin! - Jüdisches Leben im deutschen Südwesten -
Haus der Geschichte Baden-Württemberg
2027: „1001 Gesichter der Vielfalt“ - Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart
Okt. 2027 – Okt. 2028: „Barock the LÄND“ - Landesmuseum Württemberg