Reallabore made in THE LÄND

Das Wissenschaftsministerium fördert das innovative Forschungsformat der Reallabore für die Kooperation von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Es hat damit Pionierarbeit geleistet und zum heutigen Erfolg dieses Forschungsformats beigetragen.

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Knapp 300 Teilnehmer kamen zur Auftaktveranstaltung "BaWü Labs GO!" nach Stuttgart, Foto: MWK/Jan Potente
Reallabor Urban Office - Nachhaltige Stadtentwicklung in der Wissensgesellschaft (Universität Heidelberg), Foto: MWK/Jan Potente
Am 30.04.2015 starteten die Reallabore für praxisnahe wissenschaftliche Forschung zur Nachhaltigkeit. Bei der offiziellen Vorstellung in Stuttgart hieß es damit: BaWü Labs GO!
Reallabor Future City Lab_Stuttgart (Universität Stuttgart), Foto: MWK/Jan Potente
Reallabor Space Sharing. Nutzungsintensivierung des Gebäudebestands durch Mehrfachnutzung. (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart), Foto: MWK/Jan Potente
Reallabor Nachhaltige Transformation der Textilwirtschaft am Standort Dietenheim (Universität Ulm), Foto: MWK/Jan Potente
EnSign Reallabor - Klimaneutrale Hochschule als Partner der Region (Hochschule für Technik Stuttgart), Foto: MWK/Jan Potente
Reallabor 131: KIT findet Stadt (Karlsruher Institut für Technologie), Foto: MWK/Jan Potente
Reallabor Nordschwarzwald (ReNo): Der Nationalpark Schwarzwald als Katalysator einer regionalen Nachhaltigkeitstransformation (Universität Stuttgart / Hochschule Rottenburg), Foto: MWK/Jan Potente
„Save the Date
Am 09. Juli 2026 findet die Tagung „Reallabore ‚on the road‘ – Bilanz und Ausblick“ statt. ““

Was sind Reallabore?

Reallabore „made in THE LÄND“ sind ein Erfolgsmodell, das das Wissenschaftsministerium seit 2015 unterstützt. Der Begriff „Reallabor“ ist nicht geschützt und wird heute für sehr unterschiedliche experimentelle Projekte verwendet. Die Definition von Reallaboren in den Förderlinien am Wissenschaftsministerium ist aus der transformativen Nachhaltigkeitsforschung hervorgegangen. Der Schwerpunkt der vom MWK finanzierten Reallabore liegt auf der Erprobung und Erfahrbarmachung von Forschungsprozessen in Realexperimenten. Solche Reallabore eigenen sich besonders, um gesellschaftliche Transformationsprozesse zu initiieren, forschend zu begleiten, zu bewerten und weiter zu verbessern. Dies macht den Innovationscharakter der vom MWK geförderten Reallabore aus.

Forschende aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen arbeiten gemeinsam mit Akteuren aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sowie mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem ergebnisoffenen Prozess an zukunftsfähigen und nachhaltigen Lösungen. Reallabore unterscheiden sich wesentlich von anderen Forschungsformaten durch das Ko-Design von Wissenschaft und Praxis, ihre Transdisziplinarität, zivilgesellschaftliche Orientierung und durch ihren Laborcharakter.

Das MWK hat mit seiner Förderung von Reallaboren eine Vorreiterrolle eingenommen, indem es erstmals Förderprogramme speziell für Reallabore ausgeschrieben hat. Die erfolgreiche Anschlussförderung bzw. selbständige Fortführung  sowie zahlreiche Ausschreibungen für Reallabore zeigen, dass die Pionierarbeit erfolgreich ist und vielfach weiterverfolgt wurde.

Ein Alleinstellungsmerkmal der baden-württembergischen Reallaborförderung sind wissenschaftliche Begleitmaßnahmen und Coaching, um gemeinsames Lernen und damit eine methodische Weiterentwicklung des Forschungsformats zu ermöglichen. Daraus sind zwei Methodensammlungen, gefördert vom MWK, entstanden.

Durch die kontinuierliche Rückkopplung der Forschung mit den gesellschaftlichen Partnern, wurde die methodische Gestaltung der Realexperimente angepasst. Dadurch sind die wissenschaftlichen Experimente sozial akzeptiert und an realen Bedürfnissen ausgerichtet.

Am MWK wurden bisher die vier Reallaborlinien BaWü-Labs, Reallabor Stadt, KI und Klima mit über 20 Projekten, einer umfangreiche Begleitforschung und einem Gesamtvolumen von rund 25 Millionen Euro gefördert. Vier Projekte der Förderungen Klima und KI haben 2024 auf Basis einer erfolgreichen Evaluierung  Anschlussfinanzierungen erhalten.

Reallabor Klima

Themen wie klimagerechte Mobilität und Stadtentwicklung sowie schonender Verbrauch von Ressourcen sind von größter gesellschaftlicher Relevanz und spielen auch in der Forschung eine bedeutende Rolle. Als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft leisten die Hochschulen mit ihren Projekten und ihrer Forschungsexzellenz einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Erreichung der Klimaziele. So können gemeinsam praktikable Lösungen erarbeitet werden – für eine gemeinsame klimafreundliche Zukunft.

Mit der Förderlinie „Reallabor Klima“ fördert das Wissenschaftsministerium seit 2021 Reallabore zum Thema „Klima“ mit rund 7,5 Millionen Euro. Die Projekte haben das Ziel der Emissionsminderung und sind damit Teil der vom Wissenschaftsministerium genannten Projekte im Klima-Maßnahmen-Register.

Reallabor Künstliche Intelligenz

2019 steht erstmals die Erforschung der Künstlichen Intelligenz im Fokus eines Reallabors des Ministeriums. Ausgangspunkt war die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz als eine der zentralen Zukunftstechnologien im Bereich der Digitalisierung. Mit einem Ideenwettbewerb der Landesregierung, der Teil der Digitalisierungsstrategie des Landes war, sollten neue Projekte im Bereich KI initiiert werden. Grundlegend für die Etablierung der Förderlinie war die Überlegung, dass KI weit mehr als nur ein Technikthema ist. Finanziert wurden zwei Reallabore, die das KI-Verständnis in der Gesellschaft stärken und ebenso die Chancen und Risiken neuer Anwendungsbereiche unter Einbeziehung von Praxisakteuren aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und der Zivilgesellschaft erforschen. Ein wesentliches Element dieser Reallabore ist die Kooperation von Hochschulen bzw. wissenschaftlichen Einrichtungen mit außerwissenschaftlichen Partnern aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zur Bearbeitung von Fragen, die sich durch innovative Ideen zur Anwendung von KI ergeben.