Hochschulen

Zentrum für innovative Versorgung

Es ist das Ziel des Wissenschaftsministeriums, durch die Nutzung digitaler Technologien, den Erhalt der Gesundheit zu fördern und die Qualität der medizinischen Versorgung in Baden-Württemberg weiter zu verbessern. In diesem Zusammenhang wird unter anderem die medizinische Forschung an den universitären und außeruniversitären Einrichtungen des Landes gefördert.

Im Rahmen des Projektes wird ein Verbund der Medizinischen Fakultäten und Uniklinika eingerichtet, der ein „Zentrum für Innovative Versorgung“ (ZIV) aufbaut, das die Patientenversorgung durch Digitale Medizin in Baden-Württemberg verbessern soll. Dazu gehört die Beteiligung von Patientinnen und Patienten, aber auch – z. B. durch eine App – in die Vorsorge, Behandlung und Nachsorge. Denn hier kann statt der Momentaufnahme bei einem Besuch, wie etwa in einem Klinikum, ein breiteres Bild des Gesundheitszustands und dessen Entwicklung für jeden Patienten entstehen.

So werden beispielsweise durch die Integration von neuen digital erfassten Daten (z. B. von tragbaren Sensoren, den Wearables) innovative Studienkonzepte ermöglicht. Zudem werden neue Arten der Interaktion mit den Patientinnen und Patienten an den Uniklinika bereitgestellt, die einen direkten Nutzen für dieses haben (z. B. Nachsorge-App für Krebspatienten, Betreuung durch Einbindung verschiedener Berufsgruppen). Mittelfristig wird durch diese innovativen, durch die Digitalisierung ermöglichten Maßnahmen auch die Versorgung der Patienten verbessert. Hierbei werden umfangreiche Datenbestände generiert, die auch mit innovativen Ansätzen des Machine Learning ausgewertet werden können.

Die Bürgerinnen und Bürger werden beispielsweise durch eine Nachsorge-App direkter in die Behandlung eingebunden. Dies ist insbesondere bei Krebspatientinnen und -patienten ein direkter Mehrwert, da sie zum einen Termine besser koordinieren können, die Ärzte zum anderen aber auch direkter mit den Patientinnen und Patienten interagieren können, um so ein Wiederauftreten der Erkrankung deutlich früher als bisher zu erkennen. Außerdem können bei Patientinnen und Patienten mit komplexen chronischen Erkrankungen verschiedene beteiligte Berufsgruppen (z. B. Physiotherapeuten, Ernährungsberater, Ergotherapeuten) direkt in das Behandlungskonzept einbezogen werden.

Projektziele

  • Entwicklung, Aufbau und Implementation des neuen Verbunds „Zentrum für Innovative Versorgung“ (ZIV) der Medizinischen Fakultäten und Uniklinika, mit dem Ziel, die Patientenversorgung durch digitale Medizin in Baden-Württemberg zu verbessern.
  • Multimodale Integration von Prozessen und Daten zum besseren Verständnis von Erkrankungen und zur Entwicklung neuer Therapie- und Präventionskonzepte im Kontext bestehender und künftiger transsektoraler Versorgungsstrukturen in Baden-Württemberg.
  • Digitale Teilhabe der Patient*Innen: Einbeziehung in die Vorsorge, Behandlung und Nachsorge.

Projektstand

  • Das ZIV befindet sich in der Entwicklungs- bzw. Umsetzungsphase. An den Standorten wurde die Verwaltungsstruktur implementiert und Personal rekrutiert.
  • Wir gestalten Systemarchitekturen und Anwendungen und vergeben Entwicklungsaufträge. Aktuell werden Bedarfsanalysen und Studien zur Akzeptanz von mobilen Applikationen in der onkologischen Versorgung durchgeführt.
  • Wir erarbeiten Smartphone-Apps:
    • die die Patient*innen als digitalen Begleiter vor, während und nach ihrem Klinikaufenthalt nutzen können, um Dokumente (Befunde) und Informationen zu Terminen zu erhalten sowie Fragebögen bequem auszufüllen;
    • für Monitoring: Durch Feedback der Patient*Innen über das Therapieansprechen und die Nebenwirkungen können individuellere, optimale Nachsorgeintervalle festgelegt werden.
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