Kunst und Kultur

Deutscher Theaterpreis DER FAUST geht zweimal nach Baden-Württemberg

Markus Nass Fotografie

In gleich zwei der acht Kategorien wurden baden-württembergische Künstler beim 13. Deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet. Der Preis in der Kategorie Sängerdarsteller Musiktheater ging an Matthias Klink für seine Rolle als Gustav von Aschenbach in „Tod in Venedig" an der Oper Stuttgart. Tobias Kratzer erhielt den Preis in der Kategorie Regie Musiktheater für seine Interpretation von Richard Wagners Oper „Götterdämmerung“ am Badischen Staatstheater Karlsruhe.

„Ich gratuliere den Gewinnern des FAUST-Theaterpreises und danke ihnen für ihr Engagement und ihre großartige Leistung. Die Auszeichnungen und Nominierungen zeigen eindrucksvoll die Stärke und das hohe Niveau von Theater, Oper und Ballett im Südwesten. Die zwei Preisträger und fünf Nominierten stehen stellvertretend für die exzellente künstlerische Arbeit, die an den Theatern im Land auf und hinter der Bühne geleistet wird“, sagte Kunstministerin Theresia Bauer anlässlich der Preisverleihung, die am 3. November in Regensburg stattfand.

„Matthias Klink begeistert das Publikum immer wieder mit seiner Bühnenpräsenz, seiner Intensität, seiner sängerischen Perfektion und Ausdauer“, sagte Bauer. Klink sei eine Künstlerpersönlichkeit mit ganz besonderer Note. „Er taucht in seine Rollen ein und lässt sie mit seiner beeindruckenden körperlichen Ausdrucksfähigkeit darstellerisch lebendig werden.“

„Tobias Kratzer gibt sich nicht zufrieden mit den überkommenen Lösungen alter Werke, sondern bietet ihnen Widerpart. Mit klugen Tiefenblicken und überraschenden Figurenprofilen gelingt ihm eine vielschichtige Regiearbeit und darstellende Intensität. Seine Regie sprüht vor Ideen – wir können uns auf weitere Arbeiten des jungen Regisseurs freuen“, sagte Bauer.

Dass gleich zwei von drei Nominierungen in der Kategorie Regie Musiktheater aus Baden-Württemberg kamen, sei eine großartige Leistung für das Kulturland Baden-Württemberg und zeuge von höchster Qualität des musikalischen Theaters, betonte Bauer.

Neben den zwei Gewinnern waren aus Baden-Württemberg Martin G. Berger in der Kategorie Regie Musiktheater für seine Neufassung von Charles Gounods Oper „Faust (Margarete)“ am Theater Heidelberg nominiert. Außerdem war Adhonay Soares da Silva in der Kategorie Darsteller Tanz mit „Dances at a Gathering" und „Initialen R.B.M.E." im Rahmen des Zweiteilers „Begegnungen" am Stuttgarter Ballett nominiert sowie Anna Konjetzky in der Kategorie Regie Kinder- und Jugendtheater für ihre Inszenierung des Stücks „Running“ am Jungen Theater in der BOXX am Theater Heilbronn.

„Theater ist eine unverzichtbare Bühne, um wichtige Fragen zur Zukunft unserer Gesellschaft zu durchdringen. Ich danke deshalb allen Theaterschaffenden, die sich mit leidenschaftlicher Kunst den großen Fragen unserer Zeit stellen. Deshalb setzen wir alles daran, dass die Rahmenbedingungen für die Theaterschaffenden auch in Zukunft stimmen", sagte Ministerin Bauer abschließend.

Weitere Informationen:

DER FAUST ist ein nationaler, undotierter Theaterpreis, der auf die Leistungskraft und künstlerische Ausstrahlung der Theater aufmerksam macht und diese würdigt. Ausgezeichnet werden Künstlerinnen und Künstler, deren Arbeit wegweisend für das deutsche Theater ist. Er wird vom Deutschen Bühnenverein in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und einem jährlich wechselnden Bundesland vergeben. Die diesjährige Verleihung fand am 3. November in Regensburg statt.

Über die Preisträgerinnen und Preisträger entscheidet erstmalig eine fünfköpfige Jury, die von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste benannt wurde. Die Jury setzt sich aus folgenden Akademiemitgliedern zusammen: Jürgen Flügge (Regisseur, Generalintendant a.D., Dozent für Theatertheorie an der Theaterakademie Mannheim, Leiter Hof-Theater-Tromm); Prof. Regina Guhl (Professorin für Schauspiel und Dramaturgie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover); Peter Michalzik (Autor und Journalist); Barbara Mundel (Dramaturgin und Regisseurin); Sylvana Seddig (Tänzerin und Schauspielerin).

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