Forschung

Grundstein für das Zentrum für Angewandte Quantentechnologie / ZAQuant der Universität Stuttgart gelegt

Am Montag (12. November) legte Finanzministerin Edith Sitzmann zusammen mit Wissenschaftsstaatssekretärin Petra Olschowski den Grundstein für den Neubau des Zentrums für Angewandte Quantentechnologie.

„Mit dem neuen „Zentrum der Physik“ schaffen wir einen international sichtbaren Leuchtturm. Gleichzeitig beginnen wir, mit dem Forschungsneubau Zentrum für Angewandte Quantentechnologie, die Neuordnung der naturwissenschaftlichen Institute am Campus Vaihingen“, sagte Finanzministerin Edith Sitzmann.

„Wir werden in den kommenden Jahrzehnten interessante Entwicklungen erleben, in der die Nutzung von Quanteneffekten ungeahnte Fortschritte, beispielsweise in der Kommunikations- und Messtechnik, bringen werden. ZAQuant ist damit ein wertvoller Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Hochtechnologie-Standorts Baden-Württemberg“, betonte Wissenschaftsstaatssekretärin Petra Olschowski.

Das neue Zentrum am Allmandring im südlichen Teil des Universitätscampus Vaihingen wird interdisziplinär die Grundlagenforschung mit Ingenieurwissenschaften und der Industrie verzahnen. Der Neubau bildet dafür den ersten Meilenstein.

Der von Bund und Land gemeinsam finanzierte Forschungsbau ZAQuant ist ein zentraler Baustein des international ausstrahlenden Schwerpunkts im Bereich der Quantentechnologien, der mit Unterstützung des Landes an den Standorten Stuttgart und Ulm entstanden ist.

Im Neubau sollen neuartige Quantensensoren entwickelt werden. Die Forschung in dem neuen Gebäude soll die Quantensensorik spezifischer, empfindlicher und energieeffizienter machen. Dafür enthält das Forschungsgebäude physikalische Messräume, Reinraumlabore, Labore für chemische und biochemische Analytik, Werkstätten und Logistikflächen. Da die Quantenphysik das Verhalten atomarer Strukturen beschreibt, müssen höchste bauliche und gebäudetechnische Anforderungen erfüllt werden. Dabei geht es um Messwerte von weniger als einem Nanometer. Zum Vergleich: Ein Haar ist etwa 50.000 Nanometer dick.

Kernstück des Gebäudeentwurfes sind die schwingungsempfindlichen Hochpräzisionslabore im Zentrum des Hauses. Sie müssen entkoppelt werden. Separate, über 100 Tonnen schwere Betonfundamentblöcke stehen deshalb auf Luftfedern. Schwingungen, die sich auf die Labore übertragen könnten, wenn beispielsweise ein Lastwagen vorbeifährt, werden damit nahezu vollständig gedämpft. Die Hochpräzisionslabore werden so effektiv entkoppelt, dass Schwingungen auf unter ein Prozent der menschlichen Wahrnehmungsschwelle reduziert werden. Außerdem ist der Verkehr auf der Westseite des Grundstücks auf Fußgänger und Radfahrer beschränkt.

Für den Neubau mit rund 3.000 Quadratmetern Nutzfläche waren 34,5 Millionen Euro vorgesehen. Der Bund beteiligt sich mit seiner Förderung überregionaler Forschungsbauten zur Hälfte an diesen Kosten und unterstreicht damit die nationale Bedeutung des Projekts. Nachdem erste Aufträge nun vergeben sind, zeichnen sich für das komplexe Bauprojekt bereits ab, dass die Angebote über den erwarteten Kosten liegen. Der Landesbetrieb Vermögen und Bau versucht, höhere Einzelaufträge zu kompensieren. Noch kann nicht gesagt werden, ob das gelingt. Das Bauprojekt könnte unter einer überhitzten Bauwirtschaft leiden.

Die angespannte Marktsituation hat das Ministerium für Finanzen umfassend ausgewertet. Rund 17 Prozent von rund 4400 Aufträgen lagen zwischen 2017 und März 2018 mehr als 20 Prozent höher als geplant.
Die sorgfältige Finanzplanung ist alltägliche Arbeit für die Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung und funktioniert gut. Das belegt eine statistische Auswertung abgeschlossener Bauprojekte

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