Forschung

Preis für mutige Wissenschaft 2020

Mit dem Preis für mutige Wissenschaft würdigt das Land Baden-Württemberg exzellente Forscherinnen und Forscher, die ausgetretene Wege verlassen und ihre Forschungsarbeit mit besonders viel Mut und Wagnis vorangetrieben haben. Mit enormem Fachwissen und großer Beharrlichkeit hat Dr. rer. nat. Jenny Wagner am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) ihre wissenschaftliche Arbeit – auch gegen die Widerstände gängiger Fachmeinungen – vorangetrieben und publiziert.

„Jenny Wagner gelangt über ebenso ungewöhnliche wie innovative Methoden zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Mit beeindruckendem Mut und viel Risikobereitschaft geht die Preisträgerin erfolgreich ihren Weg, auch gegen Widerstände. Sie hat von Beginn ihrer Karriere an hohes Risiko durch den Sprung zwischen den wissenschaftlichen Feldern bewiesen: Von ihrem Start in der Teilchenphysik zur Promotion in den Lebenswissenschaften bis zu ihrer Arbeit als Quereinsteigerin in der Kosmologie. Für unsere Jury war daher klar: Jenny Wagner ist ein ‚perfect match‘ für den Preis für mutige Wissenschaft“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Montag (21. Dezember) in Stuttgart.

Für Dr. Jenny Wagner ist der Preis für mutige Wissenschaft des Landes Baden-Württemberg Bestätigung und Antrieb zugleich: „Die Auszeichnung bedeutet mir in doppelter Hinsicht sehr viel. Auf persönlicher Ebene freue ich mich sehr darüber, dass mein Mut zum Risiko und meine Mühen honoriert werden. Auf fachlicher Ebene freut mich umso mehr, dass diese Forschungsrichtung nach langer Zeit die Chance bekommt, aus dem Schatten der Standardmethoden herauszutreten. Dieser Preis ist daher nicht nur eine Ermutigung für mich, sondern für alle, die ebenfalls diesen unkonventionellen und bisweilen auch mühevollen Weg eingeschlagen haben.“

Die Auszeichnung ist mit 30.000 Euro dotiert. Auf eine offizielle Preisverleihung muss im Zuge der Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen in diesem Jahr leider verzichtet werden. Gewürdigt wird die Preisträgerin mit einem eigenen Filmporträt (Link zum Film: https://youtu.be/0Vl5Wdro5Fc).

Die Preisträgerin Dr. Jenny Wagner

Jenny Wagner (*1984) absolvierte von 2003 – 2008 ein Diplomstudium an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg in den Fächern Physik, Mathematik und Informatik. Aus einem Forschungsprojektpraktikum am CERN ging ihre Diplomarbeit zum Thema Datenkompression für den ALICE Detektor hervor. Ab 2008 arbeitet sie als Forschungsassistentin zunächst am Institut für Theoretische Physik, anschließend am Heidelberg Collaboratory for Image Processing an der Universität Heidelberg. Ihre interdisziplinären Dissertationsstudien an der Universität Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) schloss sie 2011 mit einer Doktorarbeit zum Thema Qualitätskontrolle auf Basis von Bildverarbeitung in der Peptidchiparrayproduktion ab. Nach weiteren Stationen als Forschungsassistentin am Physikalisch-Chemischen Institut der Universität Heidelberg sowie an der Universität Ulm trat sie 2014 eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte eigene Stelle als PostDoc am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) an. Seitdem forscht sie dort zum Themenbereich „Beobachtungsbasierte Charakterisierung und Modellselektion von Gravitationslinsen“. 2017 arbeitete sie in Teilzeit am Heidelberger Institut für Theoretische Studien. Zudem ist sie seit 2012 (Mit-)Herausgeberin des Lehrbuchs „Physik für Studierende der Naturwissenschaft und Technik“ von P. Tipler und G. Mosca im Springer-Spektrum Verlag.

Um die Preisträger*innen des Landesforschungspreises 2020 gebührend zu würdigen und deren Leistungen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurden Filmporträts produziert, die Sie hier finden: https://youtu.be/0Vl5Wdro5Fc

Kontaktdaten der Preisträgerin:

Dr. rer. nat., Dipl. phys. Jenny Wagner
Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH)
Mönchhofstraße 12-14
69120 Heidelberg
Email: J.Wagner@uni-heidelberg.de

Pressemitteilung als PDF

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