In Baden-Württemberg gab es zunächst fünf Schools of Education. Sie wurden über das Programm „Lehrerbildung in Baden-Württemberg“ und das Bund-Länder-Programm „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ umfangreich gefördert. Sie wurden im Rahmen der Hochschulfinanzierungsvereinbarung verstetigt. Als sechste School of Education kam im Jahr 2024 die Karlsruher School of Education (KSE) hinzu. Universitäten und Pädagogische Hochschulen entwickeln an den Schools of Education gemeinsam mit anderen lehrkräftebildenden Hochschulen die Lehrkräftebildung weiter. Schools of Education sind eigenständige hochschul- beziehungsweise fächerübergreifende Einrichtungen. In die Schools of Education sind Professorinnen und Professoren der verschiedenen Hochschulen und Fächer einbezogen.
Die Schools of Education übernehmen vor allem folgende Aufgaben:
- Die Lehrkräftebildung wird in den Schools of Education selbst zum wissenschaftlichen Gegenstand: Sie wird beforscht und weiterentwickelt.
- Eigene Nachwuchsförderstrukturen können eingerichtet werden.
- Wichtige Elemente für eine zukunftsfähige Lehrkräftebildung werden wissenschaftlich weiterentwickelt, z. B. Digitalisierung, Professionsbezug, Inklusion, Diversity.
- Die Lehrkräftebildung wird internationalisiert und laufend evaluiert.
- Studierende werden während ihrer gesamten Studienlaufbahn professionsbezogen beraten und mit Reflexionsangeboten begleitet.
Schools of Education
Die School of Education FACE ist eine gemeinsame hochschulübergreifende Einrichtung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Pädagogischen Hochschule Freiburg und der Hochschule für Musik Freiburg im Bereich Lehrkräftebildung am Standort Freiburg. Mit der Gründung dieser hochschulübergreifenden Einrichtung haben die Hochschulen ihre Kooperation im Bereich der Lehrkräftebildung institutionalisiert und sich zur gemeinsamen kontinuierlichen Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung verpflichtet.
In der School of Education FACE werden die spezifischen Stärken der Hochschulen in der Lehrkräftebildung zusammengeführt und Synergieeffekte geschaffen. In folgenden Handlungsfeldern ist die School of Education tätig: Studium und Lehre, Studierendenberatung und Unterstützung, Praxisvernetzung und Weiterbildung, Bildungs- und Unterrichtsforschung, Projektstrategie und -management, Organisationsentwicklung, Internationalisierung sowie Öffentlichkeitsarbeit.
Die Heidelberg School of Education (HSE) ist eine hochschulübergreifende wissenschaftliche Einrichtung von Universität und Pädagogischer Hochschule Heidelberg (PH). Ihre Hauptaufgabe liegt in der Weiterentwicklung der Kooperation beider Hochschulen im Bereich der Lehrkräftebildung. Zentrum ihrer Tätigkeiten für Studium und Lehre ist die qualitätsentwickelnde Begleitung des gemeinsam von den Hochschulen verantworteten Masterstudiengangs (Master of Education). Zudem entwickelt die HSE Zusatzqualifikationen und neuartige Service-Angebote. Sie bringt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universität und PH in Dialog und regt so kooperative (Forschungs-)Vorhaben in der Verschränkung von Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften an. Querschnittsthemen der HSE sind Digitalisierung und Internationalisierung der Lehrkräftebildung. Der Ergebnistransfer in die anderen Phasen der Lehrkräftebildung sowie die Öffentlichkeit ist der HSE ebenso wichtig. Die universitäre HSE-Geschäftsführung mit angegliederten Arbeitsbereichen fungiert zudem als Schnittstelle für universitäre Lehrkräftebildungsthemen nach innen wie außen.
Die Karlsruhe School of Education (KSE) ist eine gemeinsame hochschulübergreifende wissenschaftliche Einrichtung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) zur Stärkung und Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung. Dazu fördert die KSE Synergien zwischen KIT und PHKA in den Fachwissenschaften, Fachdidaktiken, Bildungswissenschaften und schulpraktischen Studien.
Die übergreifenden, gemeinsamen Handlungsfelder umfassen folgende Bereiche:
a) Studium und Lehre zur Erweiterung der Studienmöglichkeiten mit einem besonderen Schwerpunkt in den MINT-Fächern,
b) Forschung zu innovativen Lehr-Lern-Konzepten und Nachwuchsförderung zur Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses
c) Transfer von Erkenntnissen zwischen Wissenschaft und Schulpraxis
Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Ausbildung von Future Skills in den Bereichen Digitalisierung und KI, Nachhaltigkeit, Demokratiebildung und Gesundheit. Gleichzeitig wird auf struktureller Ebene auch der Aspekt Internationalisierung kontinuierlich berücksichtigt und umgesetzt.
Als eine Besonderheit widmet sich die KSE zudem verstärkt der Verzahnung von Theorie und Schulpraxis im Rahmen von Lehr-Lern-Laboren.
Die Binational School of Education ist die zentrale, fächerübergreifende Einrichtung zur Koordination und Entwicklung der Lehrkräftebildung an der Universität Konstanz, die in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Thurgau (Schweiz) auch grenzübergreifende Aufgaben wahrnimmt. Sie arbeitet zudem eng mit einem Netzwerk aus 23 regionalen Partnerschulen in Deutschland und der Schweiz sowie dem Seminar für Ausbildung und Fortbildung von Lehrkräften Rottweil (Gymnasium).
Gemeinsame Ziele sind:
- die Vorbereitung künftiger Lehrerkräfte noch stärker an den fachlichen und überfachlichen Anforderungen der Berufspraxis zu orientieren,
- digitale Kompetenzbildung in allen Bereichen der LLB zu sichern,
- die Grenzen zwischen Fachdidaktik, Fachwissenschaft und Bildungswissenschaft zu überwinden,
- die Fortbildung berufstätiger Lehrkräfte als wissenschaftliche Transferleistung weiter auszugestalten.
Das interdisziplinäre Team der BiSE setzt sich zusammen aus der Geschäftsleitung, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern. Sie werden von Vertreterinnen und Vertretern der Partnereinrichtungen sowie von einem international besetzten Beirat unterstützt. In den Gremien der BiSE sind zudem Studierende sowie lehramtsbezogene Bereiche der Hochschule vertreten.
Die Professional School of Education Stuttgart-Ludwigsburg (PSE) wurde 2016 im Rahmen des Verbundprojekts “Lehrerbildung PLUS” gegründet und aufgebaut. In der PSE haben sich die fünf beteiligten lehrkräftebildenden Hochschulen zusammengeschlossen: die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, die Universität Stuttgart, die Universität Hohenheim, die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart sowie die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Unter dem Dach der PSE bündeln die fünf beteiligten Hochschulen ihre Kompetenzen in den Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften, um die Lehrkräftebildung für Sekundarstufe I und für das Gymnasium professionsorientiert weiterzuentwickeln. In diesen Prozess binden sie auch die übrigen Partner der Lehrkräftebildung ein. Für angehende Lehrkräfte in der Region Stuttgart-Ludwigsburg wird durch die Möglichkeit, hochschulübergreifend zu studieren, ein in allen Bereichen der Lehrkräftebildung qualitativ hervorragendes Studienangebot zur Verfügung gestellt.
Professional School of Education Stuttgart-Ludwigsburg (PSE)
Die Tübingen School of Education (TüSE) wurde im Jahr 2015 als zentrale Wissenschaftliche Einrichtung an der Eberhard Karls Universität Tübingen gegründet und löste das vormalige Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) in Auftrag und Zuständigkeit ab. Als direkt dem Rektorat unterstellte Institution mit einer ausdifferenzierten Gremienstruktur (School Board, Teaching Board, Advisory Board, General Meeting) ist die TüSE für sämtliche die Lehrkräftebildung betreffenden Belange am Standort zuständig. Sie initiiert, strukturiert und koordiniert in den folgenden Arbeitsbereichen eine Vielzahl an qualitätsentwickelnden und -sichernden Maßnahmen und Projekten:
- Studium und Lehre / Studienberatung
- Professionsbezug
- Forschung
- Nachwuchsförderung
- Diversity und Inklusion/Exklusion
- Internationalisierung
- Digitalisierung
Durch intensive Vernetzung und Kooperation sowie das außerordentliche Commitment des Rektorats konnte es gelingen, 19 neue Professuren für die Lehrkräftebildung an der Exzellenzuniversität Tübingen einzurichten (14 fachdidaktische und 5 bildungswissenschaftliche Professuren) und auf diese Weise eine nachhaltige Verbesserung der Lehrkräftebildung am Standort zu bewirken.