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„KI in der Hochschulbildung“: Baden-Württemberg bundesweit Spitzenreiter bei Bund-Länder-Programm

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Baden-Württemberg ist mit elf erfolgreichen Einzelanträgen Spitzenreiter beim Bund-Länder-Programm „Künstliche Intelligenz (KI) in der Hochschulbildung“. Zudem sind fünf Hochschulen aus Baden-Württemberg an Verbundanträgen mehrerer Hochschulen beteiligt oder leiten diese. Im Dezember gehen die Projekte an den Start.

„KI ist eine der Schlüsseltechnologien, die wir auch in Baden-Württemberg mit Hochdruck voranbringen. Sie ist entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg unserer Unternehmen und die Innovationskraft unseres Landes. Von der neuen Bund-Länder-Förderung profitieren unsere Hochschulen, die Studierenden wie auch die Gesellschaft insgesamt, indem die Hochschullehre durch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz verbessert oder zukünftige akademische Fachkräfte besser für neue Berufsfelder qualifiziert werden können. Ich bin begeistert von der Vielfalt der Projekte aus Baden-Württemberg – sie zeigt, mit welchem Engagement und welchem Innovationsdrang unsere Hochschulen sich diesem Zukunftsthema widmen“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Donnerstag (2. Dezember).

Die gemeinsame Förderinitiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ von Bund und Ländern soll die Vielfalt und Breite von Studium und Lehre des Hochschulsystems weiter voranbringen und ausbauen. Zu diesem Zweck sollen zukünftige akademische Fachkräften durch die Implementierung von Künstlicher Intelligenz (KI) als Studieninhalt exzellent qualifiziert werden, zudem sollen Qualität, Leistungsfähigkeit und Wirksamkeit der Hochschulbildung durch den Einsatz von KI verbessert werden.

Zu den geförderten Einzelprojekten gehören:

  • Hochschule Biberach: KI-TEACH² – Von der Keimzelle zur Breitenwirkung: Künstliche Intelligenz für Lehrende und Studierende an der Hochschule Biberach
    Hier soll das KI-Wissen bei den Lehrenden systematisch etabliert und ausgebaut werden, damit diese als zukunftsgewandte und gestaltende Transformator*innen agieren können. Außerdem werden Studierende durch ein neues interdisziplinäres KI-Studienangebot auf ihre spätere Berufstätigkeit als verantwortungsvolle Akteur*innen vorbereitet.
  • Hochschule Heilbronn: HHN School of Applied Artificial Intelligence (HHN SAAI)
    Mit dem Projekt soll eine zentrale Struktur “HHN School of Applied Artificial Intelligence (HHN-SAAI)” eigneführt werden, in welcher die zahlreichen KI-bezogenen Bildungs- und Forschungsaktivitäten der HHN gebündelt, gezielt ausgebaut und noch expliziter als bisher in die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken eingebunden werden.
     
  • Universität Hohenheim: AIDAHO: AI & Data Science Certificate Hohenheim
    Um die KI-Kompetenzen von Studierenden aller drei Hohenheimer Fakultäten – Agrarwissenschaften, Naturwissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften – zu fördern, wird ein fächerübergreifendes, studiengebleitendens Qualifizierungsangebot eingerichtet, das sich an fortgeschrittene Bachelor- und Masterstudierende richtet. Nach der erfolgreichen Teilnahme am Qualifizierungsangebot wird den Studierenden mit dem „AI & Data Science Certificate Hohenheim“ bescheinigt, dass sie grundlegende sowie fachspezifische Kenntnisse im Bereich der KI, insbesondere dem maschinellem Lernen, Data Science sowie Scientific Computing erworben haben.
     
  • Hochschule Karlsruhe: Künstliche Intelligenz in den Ingenieurwissenschaften (KIIWII)
    In diesem Projekt wird an der Hochschule Karlsruhe (HKA) ein neuer Bachelorstudiengang entwickelt und umgesetzt, um Ingenieurinnen und Ingenieure mit Expertise und Anwendungskompetenz im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) auszubilden. Vorgesehen sind zwei fachliche Schwerpunkte: KI in der Robotik/Produktion sowie KI für Autonome Systeme.
     
  • Hochschule Offenburg: KI-Kompetenz fördern, individualisiertes Lernen unterstützen (KompiLe)
    Hier verknüpft das Projektvorhaben das Lernen mit KI unmittelbar mit dem Lernen über KI, um so einen reflexiven Lernprozess zu ermöglichen. Es wird davon ausgegangen, dass die Gestaltung bzw. Nutzung KI-basierter Lernangebote KI-Kompetenz auf Seiten der Lernenden und Lehrenden voraussetzt, zugleich aber auch fördert.
     
  • Hochschule der Medien Stuttgart: Interdisziplinäres KI-Exploratorium: Integrierte Lehre zur verantwortungsvollen Nutzung Künstlicher Intelligenz auf Basis physisch-virtueller Demonstratoren (IKID)
    Ein verantwortungsvoller Einsatz von KI erfordert eine umfassende Betrachtung aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Technik, Wirtschaftlichkeit, Recht und Ethik. Durch den Einsatz eines KI-Exploratoriums soll anhand von interaktive Anwendungsfällen (z. B. KI-gestützte Gesichtserkennung) die Vielschichtigkeit von KI dargestellt und damit für Studierende direkt erfahrbar gemacht werden.
     
  • Hochschule für Technik Stuttgart: Künstliche Intelligenz für die Lehre an der HFT Stuttgart (KNIGHT)
    Die vielfältigen Aktivitäten zur Einführung von KI in die Lehre der HFT Stuttgart sollen durch das Vorhaben zusammengeführt und verbessert werden. Zugleich will sich die HFT Stuttgart als Treiber und Vernetzer für dieses Thema in Baden-Württemberg etablieren. Im Zuge dessen sollen KI-Kompetenzen bei Studien- und Qualifizierungsangeboten gestärkt sowie die Hochschulbildung durch den Einsatz von KI verbessert werden.
     
  • Universität Stuttgart: Integrierte KI in der Lehre der Universität Stuttgart (IKILeUS)
    In diesem Projekt soll die vorhandene KI-Expertise vieler zusammenarbeitender Fachbereiche gebündelt werden, um KI in einem interdisziplinären Hinblick sowohl an die Breite der Studierendenschaft zu vermitteln als auch KI-basierte Technologien in der Lehre zur Entlastung der Lehrenden und zur Verbesserung der Lehre einzusetzen. Die Bearbeitung der Themen erfolgt mit Fokus auf konkrete Lehrveranstaltungen und Software-Lösungen, mit gleichzeitigem Blick auf weiteres Potenzial anderer Anwendergruppen und -bereichen
     
  • Eberhard Karls Universität Tübingen: TüKIT – Tübinger KI-Training
    Ziel ist es, für Studierende der Medizin und der medizinnahen lebenswissenschaftlichen Studiengänge nachhaltige effektive und Curriculums-begleitende innovative Lehrformate zu entwickeln. Das TüKITZ Med soll KI-fachfremden Studierenden auf verschiedenen Ebenen Grundkonzepte und Methoden der künstlichen Intelligenz kompetent, effektiv, kompakt und studienbegleitend vermitteln.
     
  • Universität Ulm: 2LIKE – Lernpfade und Lernprozesse individualisieren durch KI-Methoden
    Hier werden individualisierte digitale Lernangeboten auf zwei verschiedenen Ebenen entwickelt: mit KI-unterstützte Methoden sollen individualisierte Lernpfade die Möglichkeit zum Ausgleich von Defiziten oder zur kompetenzorientierten Vertiefung von Lerninhalten bieten. Außerdem soll personalisiertes Feedback einzelne Lernprozesse der Studierenden individuell unterstützen.
     
  • Pädagogische Hochschule Weingarten: AI-Supported Observation of E-Portfolios (AISOP)
    Zur Unterstützung der individuellen Kompetenzentwicklung von Studierenden stellen insbesondere E-Portfolios eine vielversprechende und innovative Option dar. Studierende sollen bei der Komposition ihrer individuellen Portfolios unterstützt werden, Lehrenden sollen Werkzeuge zur sorgfältigen und effizienten Sichtung und Bewertung der E-Portfolios an die Hand gegeben werden.

Verbundprojekte:

  • Hochschule Furtwangen (HFU, Koordination) und Staatliche Hochschule für Musik Trossingen (HfM Trossingen, Partnerhochschule): Künstliche Intelligenz Service und Systeme (KISS)

Auf Basis der Kooperation mit der HFU Furtwangen (Studiengang Bachelor Musikdesign, Landeszentrum Musik-Design-Performance) wird an der HfM Trossingen ein neuer interdisziplinärer Master-Studiengang „KI in Musikdesign“ (KIMD) eingerichtet. In diesem soll KI gezielt in den Bereichen Music Tools (u. a. Komposition, Sounddesign, Musiktheorie, Übe-Assistenten), Mensch-Maschine-Sound (u. a. UI/UX Sound, Voice Assistent, Inklusion und Teilhabe), Musikpädagogik und -wissenschaft eingesetzt, reflektiert und vermittelt werden.

  • Universität Hohenheim (Koordination) und Karlsruher Institut für Technologie, Frankfurt University of Applied Sciences, Universität Bayreuth (Parnterhochschulen):
    ABBA: AI for Business | Business for AI – Hochschulübergreifendes, modulares Angebot zum Aufbau von KI-Kompetenzen von Wirtschaftswissenschaftler:innen

Hier soll ein Lehrmodulbaukasten für KI entwickelt und bereitgestellt werden, der Wirtschaftsstudierenden wissenschaftlich fundiert und praxisnah interdisziplinäre KI-Kompetenzen vermittelt. Der modulare Baukasten unterstützt Lehre für Bachelor-, Master-, Executive-Master-Studierende und Promovierende an Universitäten und HAW.

  • Hochschule Mainz (Koordination) und Hochschule für Gestaltung SchwäbischGmünd, Hochschule für Gestaltung Offenbach, Hochschule Trier – Trier University of Applied Sciences, Technische Hochschule Köln (Partnerhochschulen):
    KITeGG – KI greifbar machen und begreifen: Technologie und Gesellschaft verbinden durch Gestaltung

Ziel des Projekts ist der Aufbau eines starken Verbunds gestalterischer Fachbereiche und Hochschulen, um die Lehre von KI-Themen und -Methoden nachhaltig in der gesamten Breite des Feldes der Gestaltung zu verankern. Das Verbundprojekt verfolgt dabei den Anspruch, die Lehre von KI-Methoden nachhaltig in die (Aus-)Bildung von Gestalter*innen einzubinden, sodass sie in der Lage sind, diese Methoden reflektiert als Material und Werkzeuge der Gestaltung einzusetzen.

Pressemitteilung als PDF

 

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