Hochschulen und Studium

Langfristiger Austausch mit Afrika

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Über Kontinente hinweg wissenschaftliche Zusammenarbeit fördern und neue Kooperationen mit afrikanischen Hochschulen und Unternehmen aufbauen, das unterstützt die Fördermaßnahme "Langfristiger Austausch in Wissenschaft und Gesellschaft in Afrika". Sechs innovative Hochschulprojekte und Formate in Freiburg, Karlsruhe, Offenburg, Reutlingen, Tübingen und Weingarten unterstützt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von insgesamt 250.000 Euro.

"Afrika hat als Heimat exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und auch als Herkunftsregion leistungsstarker Studierender an Bedeutung für den Wissenschaftsbereich Baden-Württembergs gewonnen. Der Kontinent ist für die Internationalisierung unserer Hochschulen von wachsendem Interesse“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Donnerstag (10. Oktober) in Stuttgart.

Eine Verbindung zwischen Baden-Württemberg und Afrika besteht bereits durch die Namibia-Initiative, deren Ziel es ist, koloniale Kulturgüter an Namibia zurückzuführen. Mit dem Förderprogramm unterstützt das Land, die Partnerschaft mit Afrika in die Zukunft gerichtet stärker zu vertiefen. Besonders erfreulich ist es daher, dass durch das Programm auch zwei vielversprechende Projekte mit Partnern in Namibia gefördert werden können.

In den Projekten der Hochschulen und des Badischen Landesmuseums stehen neue Formate im Fokus, die Veränderungsprozesse anstoßen können, bspw. durch Kooperationen oder durch den Abbau von Wissensasymmetrien. Folgende sechs Projekte werden gefördert:

  • Hochschule Reutlingen: Namibian German Incubator
    Die Hochschule Reutlingen wird mit der University of Namibia (UNAM) eine neue Zusammenarbeit in den Bereichen Capacity Building für Hochschulen, für Unternehmensentwicklung und für den Bereich Service Learning aufbauen. Der erste „Namibian German Incubator“ wird die Infrastruktur der beiden Hochschulen nutzen, um für die genannten Bereiche den notwendigen Kompetenzaufbau, Coaching und Training, voranzutreiben.
     
  • PH Weingarten: Gemeinsame Stärkung der Bildungswissenschaften
    Im Fokus des Projektes der PH Weingarten und der University of Namibia stehen der Austausch über Lehr-Lernkonzepte und die gemeinsame Weiterentwicklung bestehender Lehrformen sowie die gegenseitige Unterstützung bei der Adaption und Umsetzung. Wesentlich sind hier unter anderem Praxiselemente im Lehramtsstudium sowie ethnische und sprachliche Heterogenität. Die Kooperation der Hochschulen soll mittelfristig die Bildungswissenschaften in Namibia und Baden-Württemberg stärken.
     
  • Universität Tübingen: Urban Subjectives in Subsaharian Africa
    Eingebettet in die Global South Studies der Universität Tübingen soll das Forschungsprojekt die Dynamiken der Urbanisierung in den letzten Jahrzehnten in afrikanischen Gesellschaften bearbeiten, die eine der zentralen soziokulturellen Problematiken der afrikanischen Gegenwart darstellen. Im Fokus stehen soziale Imaginarien und kulturelle Praktiken, mit denen die urbanen Veränderungsprozesse und ihre Rückwirkung auf die Bevölkerung repräsentiert werden. Diese sollen von deutschen und afrikanischen Wissenschaftlern kritisch hinterfragt werden.
     
  • Universität Freiburg: Africa Centre for Transregional Research (ACT)
    Mit dem BMBF-geförderten Projekt „Maria Sibylla Merian Institute for Advanced Studies in Africa (MIASA)“ ist die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Arnold-Bergstraesser-Institut (ABI) eine langfristige Kooperation mit der University of Ghana in Legon/Accra eingegangen. Parallel zum Aufbau von MIASA in Accra wird in Freiburg das Afrika-Zentrum etabliert, welches als Kompetenzzentrum für Transregionale Afrikastudien und gesellschaftlichen Austausch mit Afrika dient. Es ist Gastgeber für afrikanische ForscherInnen und hat sich zum Ziel gesetzt, ein differenziertes Bild der afrikanischen Wirklichkeit in der Öffentlichkeit zu zeichnen. Die Reziprozität ist das leitende Motiv des Zentrums. Es begründet damit eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen deutschen, europäischen und afrikanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
     
  • Badisches Landesmuseum: Egyptian-German Network of Applied Museum Studies
    Die ägyptischen Museen in Kairo und das Badische Landesmuseum planen die Gründung eines Egyptian-German Network of Applied Museum Studies. Hierbei geht es um einen stetigen Wissenstransfer sowohl im Bereich Kulturvermittlung und Besucherforschung als auch für die Etablierung eines Austauschprogramms wissenschaftlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zwischen Ägypten und Deutschland. Auftakt dieses Netzwerks ist eine Summer School in Karlsruhe. Die Veranstaltung bietet die Chance zur breit angelegten Vernetzung und interkultureller Kompetenzbildung auf beiden Seiten, die in weiteren Projekten fortgeführt und gestärkt werden soll.
     
  • Hochschule Offenburg: EtAPE: Étudier en Allemagne – Préparation aux Études
    Das Projekt zielt auf eine passgenaue Studienvorbereitung kamerunischer Abiturienten für ein technisches Studium an der Hochschule Offenburg. In Kooperation mit dem Goethe-Institut in Kamerun soll ein Programm umgesetzt werden, das neben der Vorbereitung auf die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang auch die fachliche Vorbereitung miteinbezieht und Module der Studienorientierung anbietet. Durch diesen innovativen Ansatz soll der Grundstein für ein erfolgreiches Studium gelegt werden.