Die zweite Runde des Coachingprogramms „Museen 2.0“ der MFG Baden-Württemberg ist abgeschlossen.
Am 17. Juli zogen die Teilnehmenden Bilanz.
Die digitale und soziale Transformation von Kultureinrichtungen steht im Fokus des Coachingprogramms „Museen 2.0“ der MFG Baden-Württemberg. Neun Monate lang haben die Staatsgalerie Stuttgart, das Badische Landesmuseum und die Städtischen Museen Freiburg Fahrpläne für die Entwicklung ihrer eigenen digitalen Strategie erarbeitet. Bei der Abschlussveranstaltung „Roadmapping: Digitale Strategien in Museen“ am 17. Juli präsentierten die teilnehmenden Häuser ihre Ergebnisse. Das Programm wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg unterstützt.
Stuttgart, 17.07.2018 – Change, Veränderung, Transformation – wie man es auch nennen mag, mit der Digitalisierung ist der Wandel Teil des Arbeitsalltags geworden. Kein abgeschlossener Prozess oder Sonderfall, nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Das betrifft internationale Konzerne und mittelständische Unternehmen genauso wie etablierte Kultureinrichtungen oder einzelne Kulturschaffende. In dieser Situation des ständigen Umbruchs unterstützt die MFG Baden-Württemberg Museen im Land dabei, strategische Schritte in Richtung digitaler Transformation zu gehen.
„Ich bin begeistert, was die Museen entwickelt haben. Mit spannenden Projekten, die ganz auf der Höhe der Zeit sind, laden die Museen insbesondere Kinder zum Besuch ein“, sagte Petra Olschowski, Kunststaatssekretärin und Aufsichtsratsvorsitzende der MFG.
„Die digitale Transformation im Kulturbetrieb ist ein hoch komplexer Prozess. Er erfordert eine Neu-Gestaltung und ein Neu-Denken auf allen Ebenen: von der Kulturvermittlung über die Ausstellungskonzeption bis zur Personalplanung“, betonte Dr. Claudia Rose, Abteilungsleiterin Kunst im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Das Coachingprogramm Museen 2.0 der MFG Baden-Württemberg wird durch das Kunstministerium des Landes unterstützt.
Erfahrungen, Ergebnisse, Erkenntnisse
Die Tagesveranstaltung „Roadmapping: Digitale Strategien in Museen“ im Stuttgarter Hospitalhof war End- und Höhepunkt der zweiten Runde Museen 2.0. Von Oktober 2017 bis Juli 2018 arbeiteten die Staatsgalerie Stuttgart, das Badische Landesmuseum und die Städtischen Museen Freiburg an ihrem digitalen Fahrplan. Das Programm kombinierte Gruppen- und Einzelcoachings mit passgenauen Online-Seminaren. Nach der Bedarfsanalyse definierten die Museen individuelle Visionen und identifizierten geeignete Pilotprojekte für das Programm, um schließlich anhand der Lessons Learned aus den umgesetzten Projekten spezifische Strategieansätze zu entwickeln. Nun stellten sie ihre Ergebnisse vor.
In neu entwickelten Expotheken öffnet das Badische Landesmuseum in Karlsruhe seine Bestände – mit der Vision, Besucher zu Nutzern machen. Dabei stellt sich das Museum der Herausforderung, neue Zugänge zu den Sammlungen für Nutzer, Fachleute und Mitarbeiter zu schaffen und gleichzeitig fehlende Medienkompetenz, Vorbehalte und Schwellenängste zu berücksichtigen. Das Pilotprojekt „Creative Collections“ setzt auf die Zusammenarbeit mit Fach- und Bürgerbeiräten mittels Design-Thinking-Methodik und Barcamp-Formaten.
Mit Blick auf die eigene digitale Präsenz konzipierte die Staatsgalerie Stuttgart eine interaktive Jubiläumsausstellung zur Geschichte des Hauses. Leitfrage: Wie können wir unsere Mitarbeiter motivieren und einbinden, um digitale Inhalte zu generieren, die für die Öffentlichkeit interessant sind? Unter dem Hashtag #meinMuseum wurde in den sozialen Medien ein Dialog über das Museum und seine Bestände ins Leben gerufen.
Auch die Städtischen Museen Freiburg arbeiten an einem partizipativen Konzept für ihre Sammlung, um durch die Online-Präsenz die Interaktion zwischen Besuchern, Mitarbeitern und Museum zu steigern. Hier gilt es, das Silodenken einzelner Häuser und unzureichende Infrastrukturen zu überwinden. Ziel ist es, offene Kommunikation und Partizipation zu leben und eine „Demokratisierung des Wissens“ zu erreichen.
Interaktiver Austausch mit Praxisbezug
Das Thema Change stand ganz oben auf der Agenda der Abschlussveranstaltung. Im Fokus: konstruktives Gestalten, der Umgang mit Widerstand und der Erfahrungsaustausch. In diesem Rahmen ging es auch um ganz konkrete Fragen digitaler Strategien: Wie sehen zukunftsfähige Vermittlungskonzepte aus? Welche Methoden und Tools helfen, digitale Inhalte über verschiedene Kanäle auszuspielen?
In interaktiven Sessions tauschten sich die teilnehmenden Museen mit Experten und dem Fachpublikum zu entscheidenden Themen der digitalen Strategieentwicklung aus. Gemeinsam diskutierten sie, wie sich Veränderungen wertschätzend und wirksam gestalten lassen, wie crossmediale Narration funktioniert oder entwickelten im Design Sprint schnelle Lösungen. So ergaben sich wertvolle Impulse und Anregungen.Aktuelle Infos gibt es unter dem Hashtag #Museen2Punkt0. Die Fotogalerie zur Veranstaltung wird hier veröffentlicht.
Weiterführende Links
mfg.de/museen-20
kreativ.mfg.de
twitter.com/hashtag/museen2punkt0
www.staatsgalerie.de
www.landesmuseum.de
freiburg.de/museen
Über Museen 2.0
Das Coachingprogramm im Bereich „Digitale Kultur“ der MFG Baden-Württemberg begleitet Kulturinstitutionen aus dem Südwesten im digitalen Wandel. Eine Fachjury hat insgesamt sechs Museen ausgewählt, die in zwei Runden an ihren digitalen Strategien arbeiten: von Februar bis November 2017 und von Oktober 2017 bis Juli 2018. Ziel ist, die strategischen Kompetenzen der Museen im Land zu stärken. Das Projekt wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg unterstützt.
Über die MFG Baden-Württemberg
Die MFG Medien- und Filmgesellschaft ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg und des Südwestrundfunks. Aufgabe der MFG ist die Förderung der Filmkultur und -wirtschaft und der Kultur- und Kreativwirtschaft. Mit bedarfsorientierten Programmen und Projekten unterstützt die MFG Baden-Württemberg in ihrem Geschäftsbereich „MFG Kreativ“ Kultur- und Kreativschaffende im Südwesten. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Vernetzungs- und Vermittlungsaktivitäten sowie im Kompetenzfeld Digitale Kultur.
Diese Presseinformation finden Sie auch auf der Seite der MFG.
Die Pressemeldung zu Museen 2.0 aus dem Jahr 2017 finden Sie hier.