Kunst und Kultur

Staufermedaille für Sabine Hoffmann

Kunststaatssekretärin Petra Olschowski: Künstlerisches Werk von tiefer Humanität und politisch-gesellschaftlicher Verantwortung  

„Sabine Hoffmann ist von einer tiefen humanen Haltung geprägt, mit der sie engagiert und couragiert politische und gesellschaftliche Verantwortung lebt. In einer bewegten Biografie hat sie als Malerin, Bildhauerin und Installationskünstlerin ein vielschichtiges Lebenswerk geschaffen, in dessen Zentrum die Auseinandersetzung mit Themen wie Gewalt, Inhaftierung, Genozid aber auch Befreiung und Lebendigkeit stehen“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski am Samstag (22. Oktober) in Stuttgart. Anlass war die Aushändigung der Staufermedaille an die Künstlerin, die an diesem Tag ihren 90. Geburtstag feierte. 

Die Staufermedaille sei eine besondere Ehrung des Ministerpräsidenten sowie Würdigung und Dank des Landes für eine herausragende Leistung und einen besonderen Lebensweg. Beides verkörpere Sabine Hoffmann mit ungebrochener Vitalität in beeindruckender Weise, so die Staatssekretärin. 

Olschowski: „Sabine Hoffmann hat sich in ihrer Kunst besonders für die Menschenrechte, gegen Folter und Krieg eingesetzt. Als seismografische Beobachterin des Weltgeschehens hat sie sich über Jahrzehnte hinweg in zahlreichen Ausstellungen und durch Kunst im öffentlichen Raum mit diesen existenziellen Erfahrungen in der Gesellschaft auseinandergesetzt.“ Dabei habe sie auch ihrer besonderen Verbundenheit mit Polen und ihrer Geburtsstadt Danzig sowie mit Israel Ausdruck verliehen.  

Neben ihrem künstlerischen Schaffen hat Sabine Hoffmann zahlreiche politische Aktivitäten initiiert, darunter die Tage der Menschenrechte in Stuttgart. Ihr besonderes Interesse galt auch der Vernetzung von Künstlerinnen und Künstlern, was sich in der Mitinitiative des Künstlerhauses Stuttgart in der Reuchlinstraße und der Einrichtung des Stuttgarter Künstlerkreises „MitMensch“ im Verband Bildender Künstler und Künstlerinnen Württemberg e.V. (VBKW) niedergeschlagen hat. 

„Ein besonderes Anliegen ist und war ihr stets der Austausch mit anderen Kunstschaffenden, insbesondere auch die Unterstützung von Künstlerinnen“, so Olschowski. Mit der von ihr eingerichteten und nach ihr benannten Kunststiftung werden bildende Künstler und Künstlerinnen geehrt, die sich durch die Auseinandersetzung mit der condition humaine auszeichnen und bislang noch keine gebührende Würdigung erfahren haben.  

„Sabine Hoffmann ist eine beeindruckende Künstlerpersönlichkeit, die mit ihren ausdrucksstarken Arbeiten das Kunstleben im Land geprägt hat und mit ihrem kompromisslosen Lebensweg gerade auch für jüngere Künstlerinnen Vorbild ist“, so die Staatssekretärin.  

Sabine Hoffmann, geboren 1926 in Danzig, ging nach dem Studium der Freien Grafik an den Kölner Werkschulen für zwei Jahre nach Paris. Danach arbeitete sie zunächst berufsfremd und lehrte ab1969 bis zu ihrem Ruhestand als Dozentin für Freie Grafik an der Merz-Akademie. Sie ist mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland an die Öffentlichkeit getreten. Ihr Werk umfasst mehrere Tausend Zeichnungen, Grafiken, Lithografien, Skulpturen, Objekte und Installationen und ist in Museen, Institutionen, in öffentlichen und privaten Sammlungen zu finden. 

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