Die Automobilwirtschaft in Baden-Württemberg steht in den kommenden Jahren vor einem tiefgreifenden Umbruch. Elektrifizierung, Digitalisierung und neue Geschäftsmodelle erfordern eine neues Systemverständnis und neue Formen der Zusammenarbeit über Branchen und Technologiesektoren hinweg. Deshalb hat die Landesregierung den „Strategiedialog Automobilwirtschaft Baden-Württemberg“ ins Leben gerufen.
Das Land BW hat im Jahr 2017 einen umfassenden Strategiedialog Automobilwirtschaft BW zur Gestaltung der Mobilitätswende in Baden-Württemberg eingerichtet. Im Rahmen dessen beriet eine unabhängige Arbeitsgruppe bestehend aus Expertinnen und Experten der Innovations- und Mobilitätsforschung zum Forschungs- und Innovationsumfeld der Automobilwirtschaft. Die Arbeitsgruppe hat ihre Beratung abgeschlossen und Empfehlungen für Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft vorgelegt. Mit diesen soll die Innovationsfähigkeit gestärkt und neue Impulse gesetzt werden. Des Weiteren hat die Arbeitsgruppe den Auf- und Ausbau des InnovationsCampus Zukunft der Mobilität beraten und begleitet.
Rolle von Wissenschaft und Forschung
Wissenschaft und Forschung sind wesentliche Keimzellen für transformative Prozesse. Sie schaffen mit wissenschaftlicher Aufarbeitung ein Problembewusstsein, entwickeln Lösungsstrategien und bereiten zukünftige Fachkräfte auf den Struktur- und Technologiewandel im Mobilitätssystem vor.
Baden-Württemberg verfügt mit seinen führenden Universitäten, praxisorientierten Hochschulen für angewandte Wissenschaften und international agierenden Forschungseinrichtungen über eine breite Forschungs- und Innovationslandschaft. Unser Ziel ist es deshalb, dass Baden-Württemberg im Jahr 2025 ein international beispielhaftes Innovationsumfeld für die zukünftige Mobilität bietet.
Gute Ideen und Know-how als Basis für erfolgreiche Innovation
Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst begleitet den Strategiedialog Automobilwirtschaft in der Themensäule „Forschungs- und Innovationsumfeld“. Aus verschiedenen Perspektiven wird hinterfragt, wie Forschung und Innovation zum Erfolg der Transformation beitragen kann.
In dieser Funktion arbeitet eine Kern-Arbeitsgruppe (Kern-AG) mit zehn Mitgliedern unter der Leitung von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und Prof. Dr. Marion Weissenberger-Eibl vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) und Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Diese haben bereits Handlungsfelder festgelegt, um Innovationstreiber zu identifizieren sowie das Innovationsumfeld in Baden-Württemberg weiterzuentwickeln. Handlungsfelder sind z.B. der Austausch zwischen den Akteuren in einer Branche und über Branchengrenzen hinweg, Kooperationsformen und Durchlässigkeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, die Innovationskultur sowie die Dynamik des Innovationssystems.
Die Mitglieder der Kern-AG führen gleichzeitig auch Expertengespräche mit verschiedensten Akteuren innerhalb und außerhalb des Strategiedialogs. Hieraus werden Best-Practice-Beispiele identifizieren und in der Umsetzung zu begleitet.
Experten sind in allen Themensäulen gefragt. Daher wird neben einer eigenen thematischen Bearbeitung in der Themensäule fachlicher Input gegeben, beispielsweise in technologischen oder ökonomischen Fragestellungen.
Die Handlungsempfehlungen sind das Ergebnis der Beratungen der Expertinnen und Experten aus der Innovations- und Mobilitätsforschung unter Vorsitz von Ministerin Bauer. Flankiert wurden die Beratungen durch wissenschaftliche Begleitung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI. Mitglied waren unter anderem die Ko-Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Prof. Dr. Marion Weissenberger-Eibl (Fraunhofer ISI, Karlsruher Institut für Technologie) sowie die Handlungsfeldleiter Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Albert Albers (Karlsruher Institut für Technologie), Prof. Dr. Andreas Pyka (Universität Hohenheim) und Prof. Dr. Christoph Walther (PTV Group, Bauhaus-Universität Weimar).
Themenschwerpunkte:
- Die Förderung transdisziplinärer Forschungsprojekte, partizipativer Ansätze in Erprobungsräumen, sowie die technologieoffene Umsetzung innovativer Produktentwicklungen: Eine nachhaltige Transformation der Mobilitätswirtschaft geht über eine reine Antriebs- oder Verkehrswende hinaus und nimmt das gesamte Mobilitätssystem in den Blick.
- Die Forschung in und die Förderung von neuen inter- und transdisziplinären Forschungsfeldern und -ansätzen bedeutet aus der Mobilitätsforschung heraus neue Innovationspotenziale zu entfalten. Dabei bedarf es der Umsetzung einer Forschungsagenda, die eine Abkehr von Silostrukturen wie den universitären Fakultäten und rein disziplinär ausgerichteten Förderinstrumenten vorsieht.
- Die verstärkte Umsetzung partizipativer Ansätze in Erprobungsräumen gelingt mit den Kommunen, der Zivilgesellschaft, der Mobilitätswirtschaft und Bildungseinrichtungen. Reallabore sind innovative Handlungsmodelle für die Kooperation von Wissenschaft und Gesellschaft.
- Die Berücksichtigung von strukturellen und strategischen Erfolgsfaktoren des unternehmerischen Innovationsmanagements und der Einbezug unterschiedlicher Verständnisse von Innovationskulturen spielen gerade bei der Förderung von Neugründungen und universitären Spin-offs eine wichtige Rolle
Download Handlungsempfehlungen (PDF)
Weitere Informationen:
Strategiedialog Automobilwirtschaft
Das Land hat einen umfassenden Strategiedialog Automobilwirtschaft BW zur Gestaltung der Mobilitätswende in Baden-Württemberg eingerichtet. Im Rahmen dessen beriet eine unabhängige Arbeitsgruppe bestehend aus Expert*Innen der Innovations- und Mobilitätsforschung zum Forschungs- und Innovationsumfeld der Automobilwirtschaft. Die Arbeitsgruppe hat ihre Beratung abgeschlossen und Empfehlungen für Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft vorgelegt. Mit diesen soll die Innovationsfähigkeit gestärkt und neue Im-pulse gesetzt werden. Des Weiteren hat die Arbeitsgruppe den Auf- und Ausbau des InnovationsCampus Zukunft der Mobilität beraten und begleitet
Weitere Details zu den einzelnen Themen: