Fonds Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg (FESt-BW)

Foto: fotolia.de

Mit dem 100 Mio. Euro umfassenden „Fonds Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg“ (FESt-BW) unterstützte das Wissenschaftsministerium in den Jahren 2016 bis 2020 die Hochschulen im Land. Ziel war es, den Studienerfolg zu verbessern und die Zahl der Studienabbrüche zu verringern.

Über die Hochschulfinanzierungsvereinbarung II (HoFV II) gelang es erstmalig, den Hochschulen des Landes ab 2021 für die Studieneingangsphase und innovative Lehr- und Lernszenarien dauerhaft rund 90 Stellen aus dem FESt-BW zuzuweisen und die Erfolge aus dem FESt-BW so zu verstetigen. Das Wissenschaftsministerium wird auch in den kommenden Jahren durch begleitende Vernetzungsworkshops und Analysen zur Wirksamkeit der Maßnahmen im Dialog mit den Hochschulen zu Fragen von Studium und Lehre bleiben. Ziel ist es, dass alle Hochschulen in Baden-Württemberg abgestimmte Pakete für einen optimalen individuellen Studienstart und innovative Lehr- und Lernformen anbieten können.

Innerhalb des FESt-BW gab es zwei Fördertranchen mit insgesamt 8 Förderlinien.

In den Jahren 2016 bis 2018 waren dies in einer ersten Fördertranche

  • „Strukturmodelle in der Studieneingangsphase“, die individuell strukturierte Bildungswege zu Beginn des Studiums ermöglichten,
  • „Wissenschaft Lernen und Lehren - WILLE“ förderte aktives, motivierendes Lernen und Lehren sowie kritisches Denken und engagiertes Handeln an den Hochschulen durch problemorientiertes, forschungs- und projektbezogenes Lernen, Service-Learning mit Bezug zur Gesellschaft und andere innovative Lern- und Lehrmodelle,
  • „Gründungskultur in Studium und Lehre“ vermittelte in der Lehre unternehmerisches Denken.

In der zweiten Fördertranche von 2019 – 2020 gabt es folgende fünf Förderlinien:

Die Programme zur Verbesserung des Studienbeginns mit vielfältigen Angeboten zur Beratung und Orientierung zeigen Wirkung: Immer mehr Studierende schließen ihr Studium erfolgreich ab. Eine besonders positive Entwicklung zeigt der Trend in den Ingenieurwissenschaften an den baden-württembergischen Universitäten: Die Bilanz von Studienanfängern zu Absolventen (Schwundquote) hat sich beim Absolventenjahrgang 2016 gegenüber 2012 deutlich verbessert: Die traditionell hohe Schwundquote in den Ingenieurwissenschaften ist von 35 Prozent auf 29 Prozent gefallen. Baden-Württemberg punktet auch im Vergleich zu anderen Ländern: Über alle Fächer und Hochschularten hinweg fällt der „Schwund“ im Bachelorstudium in Baden-Württemberg mit 19 Prozent deutlich niedriger aus als der Durchschnittswert von 27 Prozent für die anderen großen Hochschulländer Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Das belegt die Studie „Die Schwundbilanzen bei den deutschen Studierenden an den baden-württembergischen Hochschulen“, die das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) im Auftrag des Wissenschaftsministeriums im Jahr 2018 erstellt hat.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihen „Yes it’s’ #Humboldt“ und „Start Up Stories“ hat das Wissenschaftsministerium in den Jahren 2017/18 einen breiten öffentlichen Diskurs über gute Lehre und Gründungskultur an den Hochschulen initiiert. An den insgesamt 17 Veranstaltungen beteiligten sich 23 Hochschulen.

Förderlinie 1 „Studienstart“

Mit der Förderlinie 1 „Studienstart“ unterstützt das Wissenschaftsministerium mit mehr als 15 Mio. Euro einen flexiblen Start ins Studium. An allen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften werden insgesamt 29 Projekte in den Jahren 2019 und 2020 gefördert.

Förderlinie 2 „Lehr- und Lernlabore“

Mit der von 2019 bis 2020 geltenden Förderlinie 2 „Lehr- und Lernlabore“ unterstützt das Wissenschaftsministerium mit rund 6,5 Millionen Euro innovative Lehrformate, die den Studierenden unter anderem die Möglichkeit geben, berufsbezogene Erfahrungen zu sammeln.

Symbolbild Baum

Förderlinie 3 „Gründungskultur“

Seit der Jahrtausendwende und dem Boom der New Economy haben insbesondere die Universitäten die Neugründungen von Unternehmen befördert: Mehr als vier von fünf Gründungen gehen seitdem auf Initiativen von Hochschulabsolventen zurück.

Förderlinie 4 „Eignung und Auswahl“

Studieninteressierte und Hochschulen treffen im Bewerbungsverfahren eine Auswahl, von deren beiderseitigem Gelingen Studienzufriedenheit und Studienerfolg entscheidend abhängen. „Unser Ziel ist es, den Studienabbruch zu verringern und den Studienerfolg zu erhöhen, indem wir dafür sorgen, dass das Studium zum Studierenden passt“, so Ministerin Theresia Bauer.

Förderlinie 5 „Ankunft und Studienerfolg“

In 2019 und 2020 unterstützt das Ministerium Projekte, die auf besondere Bedürfnisse ausländischer Studierender eingehen und ihren Studienerfolg fördern. Dafür stellt das Ministerium 3 Mio. Euro zur Verfügung.