Forschung

10 neue Professuren für Künstliche Intelligenz

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Joerg Abendroth

Die Universitäten Freiburg, Heidelberg, Hohenheim, Konstanz, Mannheim, Ulm und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben den Zuschlag bekommen, um Juniorprofessuren im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) einzurichten. Mit 6 Millionen Euro finanziert das Wissenschaftsministerium insgesamt 10 Professuren mit Ausstattung im Bereich Methoden und Anwendungen der Künstlichen Intelligenz. Die attraktiv ausgestatteten Juniorprofessuren sollen 2019 besetzt werden und sind auf bis zu sechs Jahre angelegt.

„Ob Datenauswertung in der Medizin, Autonomes Fahren oder Smart Home, Industrie 4.0 oder Wissenschaft – Künstliche Intelligenz findet vielfältige Anwendungsfelder. Es gilt, die Potenziale der KI im Land zu erschließen, damit hier neue, innovative Produkte, Prozesse und Dienstleistungen „Made in BW“ entstehen. Methoden der KI zu entwickeln und ihre Anwendungsmöglichkeiten zu erforschen, ist von größter Bedeutung für unsere Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Mittwoch (9. Januar) in Stuttgart bei der Bekanntgabe der Ergebnisse des neuen Förderprogramms „Künstliche Intelligenz Baden-Württemberg“ (KI-BW).
„Wir bündeln die Kräfte, um Baden-Württemberg zu einem noch stärkeren KI-Forschungsstandort zu machen. Mit den neuen Professuren bauen wir über die bisherigen Zentren hinaus Kompetenz im ganzen Land auf“, so Bauer weiter. Auf diesem Gebiet herausragende Forschung und Entwicklung voranzutreiben, müsse Ziel aller Universitäten des Landes sein.

Die neuen KI-Professuren werden in einer großen disziplinären Bandbreite eingerichtet und verstärken so die jeweiligen Schwerpunktsetzungen und leistungs¬starken Forschungsfelder der Universitäten. Das Fächerspektrum erstreckt sich von der Medizin und Medizintechnik über die Materialwissenschaften und IT-Sicherheit bis zu den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. „Künstliche Intelligenz kann uns in vielen Lebensbereichen voranbringen“, so Bauer.

„Wir wollen mutig und ambitioniert die digitalen Technologien fördern, denn das Zukunftsfeld KI dürfen wir nicht anderen überlassen. Dabei wird es nötig sein, eigene Standards und Schwerpunkte in Europa zu setzen“, unterstrich die Ministerin. „Ob autonomes Fahren oder Automatisierung der Arbeit: Europa muss im globalen Wettbewerb um Zukunftstechnologien den Menschen und unsere Grundwerte im Fokus behalten“, betonte die Ministerin abschließend.
 

Die Professuren im Überblick:

Universität Freiburg:
„Robot Learning“, Technische Fakultät
„Representation Learning“, Technische Fakultät

Universität Heidelberg:
„Artificial Intelligence in Cardiovascular Medicine“ (Medizin)
„Machine Learning im Wissenschaftlichen Rechnen“ (Naturwissenschaften/ Mathematik/Informatik)

Universität Hohenheim:
„Künstliche Intelligenz in der Agrartechnik“ (Agrarwissenschaften)

Karlsruher Institut für Technologie (KIT):
„KI-Methoden in den Materialwissenschaften“ (Informatik)
„KI-Methoden in der IT-Sicherheit/IT-Sicherheit KI-basierter Systeme“ (Informatik)

Universität Konstanz:
„Künstliche Intelligenz“ (Linguistik & Philosophie)

Universität Mannheim:
„Methoden in der Künstlichen Intelligenz“ (Informatik & Wirtschaftsinformatik / Data Science)

Universität Ulm:
„Erklärbare KI“ (KI / Neuroinformatik)
 

Weitere Informationen

Die neuen Professuren sind eine wichtige Ergänzung des erfolgreichen Innovationscampus Cyber Valley, an dem die Universitäten Stuttgart und Tübingen und das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme beteiligt sind. Mit Cyber Valley hat das Wissenschaftsministerium im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Landes bereits eine der größten Forschungskooperationen Europas im Bereich der künstlichen Intelligenz ins Leben gerufen. Diese vorbildliche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft findet international Beachtung. Die Region Stuttgart-Tübingen ist nachweislich bereits heute der Hotspot bundesweit in Sachen Künstliche Intelligenz.

Zur Digitalisierungsstrategie digtial@bw:
Die Digitalisierung ist ein zentraler Arbeitsschwerpunkt der Landesregierung. Dazu hat sie eine Investitionsoffensive gestartet: Rund eine Milliarde Euro werden in dieser Legislatur in die Digitalisierung investiert, rund die Hälfte davon fließt in den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Mit „digital@bw“ wurde im Sommer 2017 die erste, landesweite und ressortübergreifende Digitalisierungs-strategie vorgestellt, die in Teamarbeit von allen Ministerien erstellt wurde. In den kommenden zwei Jahren werden dazu über 70 ganz konkrete Projekte mit einem Volumen von über 300 Millionen Euro umgesetzt, um Baden-Württemberg als Leitregion des Digitalen Wandels in Europa zu verankern. Die Vorhaben werden unter dem Dach des Digitalisierungsministeriums koordiniert und gebündelt.

Weitere Informationen zur Digitalisierungsstrategie der Landesregierung finden Sie hier und unter www.digital-bw.de