Bei der ersten Bewilligungsrunde des Bund-Länder-Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses hat das Land glänzend abgeschnitten
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer: Die Tenure-Track-Professur gibt Universitäten ein attraktives Instrument an die Hand, um die besten jungen Forscherinnen und Forscher früh an sich zu binden und weltweit konkurrenzfähig zu sein
Das Programm hat das Ziel, die Tenure-Track-Professur neben dem herkömmlichen Berufungsverfahren als eigenständigen Karriereweg auf eine Professur an Universitäten zu etablieren. Tenure Track bedeutet hierbei die verlässliche Perspektive, nach einer befristeten Bewährungszeit von in der Regel sechs Jahren eine W-3-Lebenszeitprofessur zu erhalten. Voraussetzung dafür ist allein die erfolgreiche Evaluierung nach Abschluss der Tenure Track-Phase. Dadurch wird der Weg zur Professur berechenbar, die Berufung erfolgt sehr viel früher als beim herkömmlichen Verfahren und sie unterliegt von hier an einzig Kriterien der fachlichen Qualität.
Das Bund-Länder-Programm stellt hierfür in zwei Bewilligungsrunden insgesamt 1 Milliarde Euro zur Finanzierung von 1.000 zusätzlichen Tenure-Track-Professuren zur Verfügung. In der ersten Bewilligungsrunde werden nun an baden-württembergischen Universitäten insgesamt 65 Tenure-Track-Professuren gefördert.
Baden-Württemberg ist damit das einzige Land, bei dem die Anträge aller antragstellenden Universitäten bewilligt wurden.
Unberücksichtigte Anträge werden an der zweiten Bewilligungsrunde erneut teilnehmen.
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer: „Die Tenure-Track-Professur bietet die Chance, hochtalentierte, junge Forscherinnen und Forscher mit attraktiven Konditionen an die Hochschulen zu binden. Gleichzeitig eröffnet sie einen planbaren und verlässlichen Karriereweg in der Wissenschaft.“ Beides sei zum Beispiel auch für deutsche Talente interessant, die gegenwärtig im Ausland forschen und Interesse an einer Rückkehr haben.
Die rechtlichen Voraussetzungen für den verlässlichen Tenure Track hat Baden-Württemberg bereits mit der Novelle des Landeshochschulgesetzes im Jahr 2014 geschaffen. Mit der aktuellen LHG-Novelle führt Baden-Württemberg die Tenure Track-Professur nun auch als eigene Personalkategorie ein.
Einziger Wehmutstropfen der ersten Bewilligungsrunde ist das Abschneiden der Pädagogischen Hochschulen. Sie blieben mit ihren Anträgen unberücksichtigt. „Möglicherweise ist es nicht gelungen, dem aus bundesweiten Experten zusammengesetzten Auswahlgremium die Besonderheiten der Pädagogischen Hochschulen in ausreichendem Maß deutlich zu machen“, mutmaßt die Wissenschaftsministerin. Baden-Württemberg ist bundesweit das einzige Land mit Pädagogischen Hochschulen.
Die Ergebnisse der ersten Bewilligungsrunde im Überblick:
Universität Konstanz - 6 TT-Professuren
Karlsruhe Institut für Technologie - 9 TT-Professuren
Universität Hohenheim - 3 TT-Professuren
Universität Heidelberg - 11 TT-Professuren
Universität Freiburg - 12 TT-Professuren
Universität Tübingen - 12 TT-Professuren
Universität Stuttgart - 12 TT-Professuren