Forschung

Baden-Württemberg erhält bundesweit die meisten ERC-Grants

Symbolbild

Baden-Württemberg belegt bei der aktuellen Ausschreibung der Advanced Grants des Europäischen Forschungsrates (ERC) den ersten Platz zusammen mit Bayern und erhält Auszeichnungen in allen drei Wissenschaftsbereichen Lebenswissenschaften, Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Sozial- und Geisteswissenschaften. Insgesamt konnten die Forschenden an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Land knapp 28,5 Millionen Euro einwerben. „Das hervorragende Abschneiden zeigt einmal mehr die Vielfalt der baden-württembergischen Forschungslandschaft und die enorme Innovationskraft“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Dienstag (26. April) in Stuttgart.

„Ich gratuliere unseren Forschenden und unseren neuen Grantees zu dieser prestigeträchtigen Auszeichnung und zu ihren zukunftsweisenden und überragenden Ergebnissen. Dieser Erfolg belegt die Forschungsstärke Baden-Württembergs und die exzellenten Rahmenbedingungen für unsere Hochschulen. Durch die Förderung können herausragende wissenschaftliche Projekte im Land umgesetzt werden, die das Forschungspotential weiter stärken und so die internationale Wettbewerbsfähigkeit ausbauen“, so Bauer weiter.

Die ERC-Advanced Grants für Baden-Württemberg gehen nach Heidelberg, Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart, Tübingen und Ulm.

Universität Freiburg: 2 ERC-Advanced Grants
An der Universität Freiburg haben Prof. Dr. Ingo Krossing für Innocent Deelectronation Chemistry - From the unified redox scale valid in all solvents to innocent deelectronation chemistry in innocent solvents und Prof. Dr. Wilfried Weber für Engineering homeostasis into living materials in den Bereichen Lebenswissenschaften und Natur- und Ingenieurwissenschaften zusammen zwei Grants eingeworben.

Karlsruher Institut für Technologie: 2 ERC-Advanced Grants
Das KIT konnte über Prof. Dr. Alexey Ustinov mit dem Projekt Millimetre-Wave Superconducting Quantum Circuits und Prof. Dr. Mehdi Tahoori mit Printed Computing: Enabling Extremely Low Cost Pervasive Near Sensor Computing für den Bereich Natur- und Ingenieurwissenschaften zwei Grants erhalten.

Universität Stuttgart: 2 ERC-Advanced Grants
An der Universität Stuttgart warben Prof. Dr. Andre Bächtiger mit dem Projekt  Designing Democracy on ´Mars´ and ´Earth´: Exploring Citizens´ Democratic Preferences in a Deliberative and Co-Creative Design und Prof. Dr. Oliver Röhrle mit Simulation-enhanced Highdensity Magnetomyographic Quantum Sensor Systems for Decoding Neuromuscular Control During Motion zusammen zwei Grants für die Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Sozial- und Geisteswissenschaften mit ihren Projekten und ein.

Universität Tübingen: 2 ERC-Advanced Grants
Prof. Dr. Harald Baayen mit dem Projekt Subliminal learning in the Mandarin lexicon und Prof. Dr. Klaus Corcilius mit Text and Idea of Aristotle's Science of Living Things haben zwei Grants im Bereich Sozial- und Geisteswissenschaften erreicht.

Universität Ulm: 1 ERC-Advanced Grant
Hier hat Prof. Dr. Frank Kirchhoff im Bereich Lebenswissenschaften ein Grant für sein Projekt Traitor-virus-guided discovery of antiviral factors erhalten.

Deutsches Krebsforschungszentrum: 1 ERC-Advanced Grant
Prof. Dr. Andreas Trumpp mit seinem Projekt Decoding consequences of complex chromosomal aberrations by multi-modal single-cell deconstruction to overcome treatmentresistance cancer für das DKFZ einen Grant im Bereich Lebenswissenschaften eingeworben.

Max-Planck-Gesellschaft - Max-Planck-Institut für Astronomie: 1 ERC-Advanced Grant
Mit Hunting Dormant Black Holes in the Galaxy with SDSS-V hat Prof. Dr. Hans-Walter Rix für die Max-Planck-Gesellschaft für den Wissenschaftsbereich Natur- und Ingenieurwissenschaften einen Grant erhalten.

Weitere Informationen: https://erc.europa.eu/funding/advanced-grants

European Research Council

Der Europäische Forschungsrat (European Research Council – ERC) ist eine von der Europäischen Kommission eingerichtete Institution zur Finanzierung von grundlagenorientierter Forschung. Er existiert seit 2007 unter mehreren EU-Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation.

Von 2021 bis 2027 wird der ERC über das aktuelle EU-Rahmenprogramm „Horizont Europa“ finanziert. Gefördert werden Forschende aller Disziplinen. Je nach Karrierestand ist eine Bewerbung in den folgenden vier Förderlinien möglich:

  • Starting Grants für Forschende in einem Zeitfenster von 2 - 7 Jahren nach Promotion, mit bis zu 1,5 Millionen Euro über maximal fünf Jahre
  • Consolidator Grants für Forschende in einem Zeitfenster von 7 - 12 Jahren nach Promotion, mit bis zu 2 Millionen Euro über maximal fünf Jahre
  • Advanced Grants für erfahrene exzellente Forschende mit bis zu 2,5 Millionen Euro über maximal fünf Jahre
  • Synergy Grants für Gruppen von 2 bis 4 Forschenden und ihren Teams mit bis zu 10 Millionen Euro über maximal sechs Jahre

Forschende, die bereits einen ERC Grant eingeworben haben und die aus dem Projekt entstandenen Ideen in Innovationen überführen möchten, können zusätzliche Mittel über die Proof of Concept-Ausschreibungen des ERC einwerben.
 
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