Kunst und Kultur

Baden-Württemberg vergibt Landesamateurtheaterpreis (LAMATHEA) 2023

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Die Resonanz war trotz Nachwirkungen der Pandemie groß: 122 Bewerbungen aus ganz Baden-Württemberg sind für den Landesamateurtheaterpreis „LAMATHEA“ 2023 eingegangen. Bewerben konnten sich alle außerberuflichen Ensembles der darstellenden Kunst in Baden-Württemberg, deren Produktionen zwischen dem 1. April 2021 und dem 31. März 2023 Premiere hatten. Daraus hat die Jury sechs Inszenierungen sowie eine Bühne in der Kategorie Lebenswerk / Bürgerschaftliches Engagement ausgewählt. Die ausgezeichneten Inszenierungen werden Anfang November in einem vom Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e.V. organisierten Preisträgerfestival in Pforzheim gezeigt.

„Es ist ein starkes Comeback: Die Amateurtheater in Baden-Württemberg zeigen hier eindrücklich, dass sie auch über eine Pandemie hinweg ausgezeichnete Produktionen erarbeiten. Aus den Herausforderungen gestalten sie neue Wege und Möglichkeiten und tragen so zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst honoriert mit diesem Preis dieses künstlerische und gesellschaftliche Engagement“, sagte Kunststaatssekretär Arne Braun am Dienstag (6.Juni) in Stuttgart.

Die ehrenamtliche Jury, bestehend aus Expertinnen und Experten des deutschen Amateurtheaters sowie Vertreterinnen und Vertretern der professionellen Theaterszene, nominierte aus den eingegangenen 122 Bewerbungen insgesamt 15 herausragende und impulsgebende Produktionen in den sechs Kategorien Innenraumtheater, Theater mit Kindern und Jugendlichen, Freilichttheater, Mundarttheater, Theater mit soziokulturellem Hintergrund sowie Puppen- und Figurentheater. Aus den Nominierungen wurde jeweils eine Inszenierung mit einem Preis, der mit 2.000 Euro dotiert ist, ausgezeichnet.

Die Kategorie Lebenswerk / Bürgerschaftliches Engagement würdigte dieses Mal das Gesamtwirken einer Bühne. Die Jury entschied sich für das Naturtheater Reutlingen e. V., dessen Wurzeln über 150 Jahre in die Vergangenheit reichen und das nicht nur künstlerisch weit über die Region und Landesgrenzen hinaus Aufmerksamkeit erregt. Eine intensive Kinder- und Jugendarbeit ist dem Naturtheater ebenso wichtig wie die in der Region einzigartige Nähstube mit Kostümverleih. Dazu engagiert sich der Verein bei der Aktion „Schwitzen statt Sitzen“ des Landes Baden-Württemberg, das es Verurteilten ermöglicht, eine Ersatzfreiheitsstrafe durch Leistung gemeinnütziger Arbeit abzuleisten.

Die Preisverleihung des „LAMATHEA“ 2023 findet am 5. November im soziokulturellen Zentrum Kulturhaus Osterfeld in Pforzheim statt und bildet den feierlichen Abschluss des dreitägigen Preisträgerfestivals. Dazu sagt der Präsident des Landesverbandes für Amateurtheater, Marcus Joos: „Wir freuen uns endlich wieder auf ein Spitzentreffen des baden-württembergischen Amateurtheaters, das nicht nur die Preisträgerinnen und Preisträger zusammenbringt, sondern auch jede und jeden einlädt, Teil der Community zu werden. Das ist möglich durch die großartige Förderung des Landes Baden-Württemberg. Ich kann nur alle einladen, sich dieses Festival nicht entgehen zu lassen.“

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Landesamateurtheaterpreises Baden-Württemberg 2023:

Kategorie Innenraumtheater (47 Bewerbungen):

PH-Theatergruppe der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

„Sansibar oder der letzte Grund“
nach dem Roman von Alfred Andersch für die Bühne bearbeitet von Nicholas Humphrey, Regie: Nicholas Humphrey

 

Kategorie Theater mit Kindern und Jugendlichen (18 Bewerbungen):

Junge Theaterakademie Offenburg

„Richard und Rosa – Eine Liebe zu finsterer Zeit“
von Paul Barone (Mitarbeit: Theater-AG/Gabi Knittel)
Regie: Paul Barone, Patrick Labiche, Stephanie Scherer

 

Kategorie Freilichttheater (26 Bewerbungen):

Theater unter der Dauseck Oberriexingen
„Ein Hut Ein Stock Ein Regenschirm“
von Barbara Schüßler, Regie: Dagmar Brade

 

Kategorie Mundarttheater (16 Bewerbungen aus den verschiedenen Kategorien):

Zeitschleuse e. V., Ühlingen-Birkendorf
„Zwischen den Welten 2022“
von Erika Buhr, Regie: Corinna Vogt

 

Kategorie Theater mit soziokulturellem Hintergrund (12 Bewerbungen):

Teatro international e. V., Ulm
„endlich – Ein Spiel mit dem Tod in 8 Akten“
Eigenproduktion, Regie: Claudia Schoeppl

 

Kategorie Puppen- und Figurentheater (6 Bewerbungen):

Marionettenbühne Mottenkäfig e. V., Pforzheim
„Dracula – Tote leben länger“
von Carsten Dittrich, Regie: Carsten Dittrich

 

Kategorie Bürgerschaftliches Engagement (14 Vorschläge):

Naturtheater Reutlingen e. V.
Das Preisgeld beträgt je 2.000 Euro pro Kategorie. Der Preis für das Lebenswerk / Bürgerschaftliches Engagement ist nicht dotiert. Ausgelobt wird der Wettbewerb von der baden-württembergischen Landesregierung, durchgeführt durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Die Staatliche Toto-Lotto GmbH fördert die Hälfte des Preisgeldes.

Die Organisation des Preisträgerfestivals erfolgt durch den Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e. V. und wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst gefördert. Weitere Förderer sind die Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg und das Kulturhaus Osterfeld.

Die weiteren Nominierungen des Landesamateurtheaterpreises Baden-Württemberg 2023:

Innenraumtheater:

Ensemble CL-20 e. V., Heidelberg
„Nähe – no body is an Island”
Ensembleproduktion, Regie: Monica Goodwin


DramaLamaDingDong e. V., Ulm
“Pink or blue – Go Human!”
eine Inszenierung von Uta Bierbaums Stück „Hasen-Blues.Stopp“
Regie: Samuel Merold

Theater mit Kindern und Jugendlichen:

Musical-AG Theodor-Heuss-Gymnasiums in Kooperation mit dem Kultur im Osterfeld e. V., Pforzheim
„The Addams Family – Eine neue Musical-Comedy“

Textbuch von Marshall Brickmann und Rick Elice, Musik und Liedtexte von Andrew Lippa, Deutsch von Anja Hauptmann
Regie: Barbara Gerstenäcker, Stefanie Gutekunst                                   

„Die Hühner“ – Oberstufenklasse Theater der Musik- und Kunstschule Bruchsal
„Antigone – Grenzenlos unbeugsame Held*innen“
nach Sophokles, Recherchematerial, Eigenproduktion
Regie: Beate Metz

Freilichttheater:

Sommertheater Freudenstadt
„Schwarzwaldgold“
von Jürgen von Bülow, Regie: Jürgen von Bülow
Naturtheater Renningen
„Das Gespenst von Canterville“
von Jürgen von Bülow, Regie: Jürgen von Bülow

Mundarttheater:

Rems-Murr-Bühne Leutenbach e.V.
„Außer Kontrolle“
von Ray Cooney (Deutsch von Nick Walsh), Regie: Bernhard Linke 

Theater mit soziokulturellem Hintergrund:

Performance Theater Heidelberg e. V.
„Bunbury – Dafür seid ihr nicht Ernst genug“
Original: Ocar Wilde, Überarbeitung/Adaption: Marco Mandese
Regie: Marc Zech

Weitere Informationen rund um den Wettbewerb, die Jury und das Festival.

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