Im Rahmen der Pilotförderlinie „Innovationscommunity“ der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI) des Bundes haben sich baden-württembergische Hochschulkonsortien sehr erfolgreich um eine Förderung beworben. Wie das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMBF) am Mittwoch mitteilte, wurden insgesamt 20 Vorhaben ausgewählt – davon vier aus Baden-Württemberg. Damit ist Baden-Württemberg das erfolgreichste Bundesland.
Wissenschaftsministerin Petra Olschowski: „Das sehr gute Abschneiden der Hochschulkonsortien aus Baden-Württemberg in der Förderung der DATI-Innovationscommunities des Bundes verdeutlicht erneut die Innovationskraft des Landes. Grundlage hierfür sind die langjährigen, etablierten Kooperationen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die wir durch strategische Förderungen des Landes in Zukunftsthemen wie nachhaltige Mobilität, Quantentechnologie oder Künstliche Intelligenz – auch in der Bio- und Medizintechnik – unterstützen. Die regionale Verteilung der geförderten Vorhaben steht auch sinnbildlich dafür, dass Baden-Württemberg stark ist, weil es stark in der Fläche ist. Denn neben den wirtschaftlichen Zentren in den Metropolregionen sind der traditionell besonders bedeutsame und international erfolgreiche industrielle Mittelstand sowie die innovativen Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg gerade auch im ländlichen Raum fest verankert.“
Folgende vier Vorhaben aus Baden-Württemberg werden gefördert:
- Hochschule Mannheim - VIVET Verbund für Innovation in der Verfahrenstechnik Chemische und biotechnologische Prozessentwicklung 4.0 (VIVET)
- Festo SE & Co. KG (zusammen mit der Hochschule Esslingen) - Offene Online-Plattform für digital assistierte und herstellerübergreifende Lösungsfindung (OPEN)
- Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg - ForestFireFighting TransferLaboratory (FFFLab) - ein Reallabor zur Effizienzsteigerung der Waldbrandbekämpfung durch einen verbesserten Innovations- und Wissenstransfer zwischen Wehr und Wald
- Hochschule Reutlingen - Digitale Integration und Innovation in der Chirurgie (DIIC)
Eine Übersicht aller geförderter Vorhaben gibt es auf der Website des BMBF.
Weitere Informationen zu den DATI-Innovationscommunities
Eine Innovationscommunity hat das Ziel, wissenschaftliche Einrichtungen – Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, Universitäten und/oder Forschungseinrichtungen – sowie Akteure aus Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung zu einem bestimmten Innovationsthema zu verbinden. Ziel der Community ist es, Forschungs- und Transferaktivitäten zu diesem Thema strategisch auf- oder auszubauen und dafür erforderliche Partnerschaften zu etablieren.
Gefördert werden forschungsbasierte Innovationscommunities mit hohem Innovationspotenzial und erkennbaren Alleinstellungsmerkmalen in ihrem Thema, die mit neuen Herangehensweisen der Entwicklung ihrer Community einen deutlichen Schub geben wollen. Dazu gehören die Weiterentwicklung der strategischen Ausrichtung und der Partnerstruktur, die Etablierung eines leistungsfähigen Community-Managements, die Etablierung effektiver Formate für Transfer und Co-Kreation sowie die Umsetzung konkreter Forschungs-, Transfer- und Innovationsprojekte. Die Communities zeichnen sich dabei in der Regel durch eine offene Partnerstruktur, Open Innovation Ansätze und einen hohen Grad der Selbstorganisation aus. Wichtig ist die Bereitschaft der Communities, gemeinsam mit dem BMBF und dem beauftragten Projektträger effiziente und effektive Steuerungsstrukturen und Förderprozesse zu entwickeln. Durch diese Art der Co-Kreation sollen neue Lösungen für eine wirkungsvolle Transferförderung entwickelt und erprobt werden.
Innovationscommunities bestehen aus einer offenen Anzahl an Mitgliedern mit unterschiedlichen Rollen. Ein Managementteam, das sich aus jeweils mindestens einer Person aus der Wissenschaft und aus der Praxis zusammensetzt, ist für die strategische Steuerung und das Management der Community verantwortlich. Zusammen mit den weiteren Mitgliedern und Partnern der Community entwickelt das Managementteam konkrete Forschungs-, Innovations- und Transferprojekte, für die eine Förderung beantragt werden kann. Hierfür erhält die Community ein Budget von max. fünf Mio. Euro, das über die Laufzeit von vier Jahren verwendet werden kann.