Kunst und Kultur

Deutscher Theaterpreis DER FAUST geht zwei Mal nach Baden-Württemberg

Kunstministerin Theresia Bauer: „Preisträger bringen Kulturland Baden-Württemberg zum Strahlen. Auszeichnungen und Nominierungen sind auch Beleg für herausragende Qualität der Theaterlandschaft im Südwesten.“

Die Auszeichnungen für Peter Konwitschny für seine Regiearbeit und Achim Freyer in der Kategorie Bühne/Kostüm stehen für die exzellente künstlerische Arbeit am Nationaltheater Mannheim  

Mit gleich zwei von acht Auszeichnungen haben die baden-württembergischen Künstler beim 11. Deutschen Theaterpreis DER FAUST hervorragend abgeschnitten. Peter Konwitschny mit seiner Regiearbeit und Achim Freyer in der Kategorie Bühne/Kostüm, beide am Nationaltheater Mannheim, konnten sich in ihren Kategorien durchsetzen. „Ich gratuliere den FAUST-Preisträgern und danke ihnen für ihr Engagement und ihre großartige Leistung - sie bringen das Kulturland Baden-Württemberg über die Grenzen hinaus zum Strahlen. Die Auszeichnungen und Nominierungen stehen auch stellvertretend für die exzellente künstlerische Arbeit, die an den Theatern im Land auf und hinter der Bühne geleistet wird und die Theaterkunst jeden Tag möglich und erlebbar macht“, beglückwünschte Kunstministerin Theresia Bauer die Preisträger, die heute (5. November) in Freiburg ausgezeichnet wurden, wie auch die Nominierten.

Nominiert für den FAUST 2016 waren Peter Konwitschny für seine Regiearbeit in „La Juive“ am Nationaltheater Mannheim, Ewa Wolak vom Badischen Staatstheater Karlsruhe als Sängerdarstellerin in „Der Prophet“, Kangmin Justin Kim vom Theater Heidelberg als Sängerdarsteller „Pym“, Markolf Naujoks für seine Regiearbeit „Mahlzeit“ am Jungen Theater Mannheim und Achim Freyer in der Kategorie Bühne/Kostüm bei der Uraufführung von „Esame di mezzanotte“ am Nationaltheater Mannheim.

„Die fünf Nominierungen und zwei Auszeichnungen zeigen eindrucksvoll die Stärke und das hohe Niveau des Theaters im Südwesten. Künstlerische Exzellenz gibt es im ganzen Land“, betonte die Ministerin. Dies sei Verpflichtung zugleich: „Wir setzen alles daran, dass die Rahmenbedingungen für die Theaterschaffenden auch in Zukunft stimmen.“ Schließlich zählten Kunst und insbesondere die Theater zu den wichtigen Quellen der Regeneration und Erneuerungskraft unserer Gesellschaft. „Theater ist eine unverzichtbare Triebfeder, um wichtige Fragen zur Zukunft unserer Gesellschaft zu durchdringen. Ich danke deshalb allen Theaterschaffenden, die sich mit leidenschaftlicher Kunst den großen Fragen unserer Zeit stellen.“

Peter Konwitschny wurde für seine Inszenierung der Oper „La Juive“ in der Kategorie Regie ausgezeichnet. „Peter Konwitschny strebt stets an, dass die Inszenierung einen Bezug zum Publikum herstellt. Deshalb führen in der Koproduktion des Nationaltheater Mannheim mit der Opera Vlaandern zwei Stege von der Bühne über den Orchestergraben ins Parkett“, so Bauer. Die Handlung abstrahiere Konwitschny zu einer allgemeingültigen Parabel über Ausgrenzung und Fanatisierung. „Konwitschny greift somit zentrale Themen unserer Zeit auf - ein Musiktheater, das nachdenklich macht.“

DER FAUST in der Kategorie Bühne/Kostüm wurde an Achim Freyer für die Uraufführung „Esame di mezzanotte" verliehen. Bauer: „Das faszinierende Bühnenkonzept, das immer weitere Räume erschließt, wird der Anforderung an irrational ineinanderfließende Traumbilder gerecht. Neben Bühnenbild, Fantasiekostümen sowie Video - und Lichtinstallationen führte Freyer auch Regie - ein Erfolgskonzept, das belohnt wurde.

Hintergrund:

DER FAUST ist ein nationaler, undotierter Theaterpreis, der auf die Leistungskraft und künstlerische Ausstrahlung der Theater aufmerksam macht und diese würdigt. Ausgezeichnet werden Künstlerinnen und Künstler, deren Arbeit wegweisend für das deutsche Theater ist. Er wird vom Deutschen Bühnenverein in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und einem jährlich wechselnden Bundesland vergeben. Die diesjährige Verleihung fand am 5. November im Theater Freiburg statt.

Aus den Vorschlägen der Theater bestimmt eine Jury aus künstlerischen Berichterstattern und dem Ausschuss für künstlerische Fragen des Deutschen Bühnenvereins die Nominierten. Aus diesem Kreis wählen dann die Mitglieder der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste die Preisträger aus, die am Abend der Verleihung bekannt gegeben werden.

Online: http://www.buehnenverein.de/de/netzwerke-und-projekte/der-faust/der-faust-2016.html