Herz-Kreislauferkrankungen sind die Todesursache Nummer 1 in Deutschland. Innovationen in die Herzmedizin kommen daher vielen Menschen zugute. Am Universitätsklinikum Heidelberg soll deshalb ein digitales Herzzentrum entstehen, gekoppelt mit dem Forschungsinstitut „Informatics for Life“. Es soll Patientenversorgung, Wissenschaft und Transfer auf höchstem Niveau ermöglichen. Die Dietmar Hopp Stiftung sowie die Klaus Tschira Stiftung unterstützen das Projekt mit 129 Millionen Euro. Das Kabinett hat sich in seiner Sitzung am Dienstag (25. Oktober) zur Bedeutung des Bauvorhabens bekannt. Das Land wird gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg und den Stiftern dazu beitragen, das neue Herzzentrum zu realisieren.
„Die Landesregierung hat per Kabinettsbeschluss ein klares Bekenntnis für das Herzzentrum gegeben. Damit geht ein national wie international bemerkenswertes Konzept für modernste Herzmedizin in die weitere Umsetzung. Die Dietmar Hopp Stiftung und die Klaus Tschira Stiftung tragen maßgeblich zur Realisierung dieses wegweisenden Vorhabens bei. Ich danke den Spendern für ihr außergewöhnlich großzügiges Engagement“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski am Mittwoch (26. Oktober) in Stuttgart.
„Mit dem Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg ermöglichen wir gleichermaßen Spitzenforschung und eine noch bessere Patientenversorgung. Durch die enge räumliche und inhaltliche Verzahnung mit dem Forschungsinstitut Informatics for Life entsteht hier ein international herausragendes kardiologisches Wissenschaftszentrum“, betonte Olschowski.
„Wir stärken den Gesundheitsstandort Baden-Württemberg. Die Forschung und die Innovationen am neuen Herzzentrum werden konkreten medizinischen Nutzen für die Menschen haben“, sagte Finanzminister Dr. Danyal Bayaz.
Das neue Herzzentrum soll die herzmedizinischen Kompetenzen am Medizincampus Heidelberg bündeln. Mit den Kliniken für Kardiologie, Kardiochirurgie, Kinderkardiologie und Kinderkardiochirurgie werden alle herzmedizinisch relevanten Fachabteilungen unter einem Dach in einem Gebäude vereint, das auf optimale Funktionsabläufe ausgerichtet sein soll. Geplant ist eine umfassende digitale Infrastruktur, die es ermöglicht, alle gewonnenen Daten zu erfassen und für eine bessere Individualisierung und Präzision der Herzmedizin zu nutzen.
Der Neubau sieht für das Forschungsinstitut Informatics for Life ein Industry-on-Campus-Konzept vor. Das bedeutet, dass Innovationspartnerschaften mit der Industrie geschlossen werden, um die Entwicklung neuer Therapien und Produkte zu beschleunigen.
Als Voraussetzung für weitere Schritte soll das Universitätsklinikum Heidelberg eine haushaltsreife Bauplanung erstellen. Das Land wird auf dieser Basis gemeinsam mit den am Projekt beteiligten Akteuren das Gesamtfinanzierungskonzept erarbeiten. Durch ein straffes Projektmanagement und schnelle Entscheidungen soll die Realisierung vorangetrieben werden. Unter optimalen Voraussetzungen könnte das Herzzentrum im Jahr 2029 in Betrieb gehen.